Die Wegmarkierung
Schellerau / Erzgebirge - Das kleine rote Zeichen war kaum erkennbar bei diesem Nebel und dennoch ein kleiner Farbtupfer in mitten dem vielen Weiß. Auf der Suche nach einem passenden Vers fand ich folgendes Gedicht und weil ich auch darüber nachdenken mußte, liefere ich euch einen Teil einer lyrischen Betrachtung von Peter von Matt gleich dazu.
---------------------------------------------------------------------
HERMANN HESSE
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
----------------------------------
Zweideutige Melancholie
Es muß an der ersten Zeile liegen! Der Rest besteht aus Gemeinplätzen, ist wehleidig und auch etwas eitel. Es muß diese erste Zeile sein, die alle Banalitäten magisch verwandelt und das Ganze zu einer Verlautbarung werden läßt, in der Hunderttausende ihr tiefstes Gefühl ausgesprochen hören durften. Gibt es ein Gedicht, das innigere Zustimmung gefunden hätte in diesem Jahrhundert?
Als Jacob Burckhardt einmal Überlegungen anstellte darüber, was die Literatur eigentlich leiste, meinte er:
Die Poesie hat ihre Höhepunkte, wenn sie dem Menschen Geheimnisse offenbart, die in ihm liegen und von welchen er ohne sie nur ein dumpfes Gefühl hätte.
Genau das muß sich angesichts von Hesses Gedicht in ungezählten Leserinnen und Lesern ereignet haben. Der Erfolg dieser vier Strophen ist undenkbar ohne den schockartigen Offenbarungsmoment:
Ja, so ist es! Endlich sagt es einer…
M.Marion Kramer 31/03/2020 17:34
Sehr schön ist diese Nebel.- Schneestimmung und das Gedicht.LG Marion
Blula 06/01/2020 22:28
An dieser von Dir gezeigten Wegemarkierung bleibt man länger stehen. Es ist nicht nur das Bild, das schon allein voller Melancholie ist, es ist auch noch das Gedicht von H.Hesse und Dein ergänzender Begleittext dazu.LG Ursula
AMY CALVO MARCOS 24/02/2019 17:46
MARAVILLOSA ESCENA NATURAL INVERNAL DE GRAN BELLEZA LUMINICA Y TEXTURAL.Blumenwesen 10/02/2019 18:59
Ich mag diese stillen Bider, sehr schön!!+++LG BLumenwesenAnnette Ralla 03/02/2019 18:10
Das sieht wetterbedingt schon recht unwirtlich aus und doch hat es etwas schönes.Mir gefällt's!
LG Annette
BunteWelt 30/01/2019 14:26
Winter - Wunderland...Ganz prima auch der Text. Das mag ich Constanze.
LG Conny
DeDo 62 28/01/2019 23:14
Es muss nicht immer sonnige Wintertage geben,auchim Nebel ist es mal schön,wie es deine tolle Aufnahme
hier zeigt.
LG Detlef
emen49 27/01/2019 19:40
Das ist der reinste Wintertraum... so viel Schnee und eine Lichtstimmung vom Feinsten!Ich wünsche dir noch einen entspannten Restsonntag.
Viele Grüße
Marianne
Monika Arnold 27/01/2019 15:31
Ein schönes Winterliches Foto.Ganz liebe Grüße Monika
LichtSchattenSucher 27/01/2019 15:15
Sehr Intensive Winteraufnahme mit einem pasenden Hessegedicht!Gruss
Roland
Lana 1 27/01/2019 12:23
Wenn Schnee und Nebel ineinanderfließen, dann braucht die Seele alle Flügel, um darüber zu fliegen:)) LG Brigittayamaha 1 26/01/2019 21:14
Das ist Winter, großartig sieht das aus, tolles Foto ist dirda gelungen.
LG Gilbert
claudia scheuber 26/01/2019 17:34
eine unberührte scene zeigst du hier, es wirkt noch melancholischer mit dem schönen gedicht. lg.claudiaRondina 26/01/2019 17:21
diese unberuehrte Schneelandschaft, in der alles eins mit dem Nebel wird, hast du sehr schoen fotografiert.liebe Gruesse Rondina
alicefairy 26/01/2019 15:56
So viel Schnee! Ein tolles Motiv!Lg Alice