Die Weil: Ausgetrocknet – ein Anblick zwischen Faszination und Schrecken 16
Der letzte Spaziergang i n der Weil führte mich am 03.09.24 in Weilrod von der Ziegelhütte bis kurz hinter das Haus Waldeck.
Wüsste ich nicht von den katastrophalen Auswirkungen der Austrocknung für Tiere und Pflanzen, so wäre ich wohl nur fasziniert gewesen.
Es ist schon etwas Besonderes, sich ein paar Stunden im Bachbett, umgeben von schattenspendenden Bäumen und Sträuchern, im Schneckentempo fortzubewegen.
Da tut sich eine ganz andere Welt auf, mit all den schönen Schiefer- und anderen Steinen, alles Unikate.
Einige Male kreuzten Rehe bei ihrer trockenen Weilquerung meinen Weg.
Die Wurzeln der Erlen, sonst vollständig im Wasser, können nun genau betrachtet werden. Leicht kann man sich nun vorstellen, wie wichtig diese als beschützende Kinderstube für Fische sind.
Auch die steilen Prallhänge der Weil, wo normalerweise und vor allem nach Niederschlägen das Wasser mit großer Geschwindigkeit und Kraft um die Kurven tost, liegen nun frei und können angeschaut werden.
Die andere Seite der Faszination ist hier aber das Grausen: In solcher Trockenheit ist das meiste Leben verschwunden.
In der Weil befinden sich nur noch wenige, mit geringen Mengen übel riechendem Wasser gefüllte Vertiefungen.
An einer Stelle bewegte sich etwas im Wasser.
Bei näherem Hinsehen (durch den dichten Uferbewuchs ist es recht dunkel in der Weil) entdeckte ich einige Dutzend zappelnder Flohkrebse
https://de.wikipedia.org/wiki/Flohkrebse
die nach Luft rangen und wahrscheinlich bald darauf erstickt sind.
Auch Flohkrebse erfüllen eine wichtige Aufgabe in der Natur: Sie ernähren sich von Falllaub und dienen (wie Aquarienbesitzer wissen) selbst vielen anderen Arten als Nahrung.
Da wäre es doch besser, blieben die vordergründig faszinierenden Eindrücke der ausgetrockneten Weil unter ordentlichen Wassermengen verborgen ….
Hessen, Hochtaunuskreis, Weilrod, 03.09.24.
Nikon P1000.
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