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Die weiße Rose in AUSCHWITZ-BIRKENAU

Die weiße Rose in AUSCHWITZ-BIRKENAU

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Robert Bauer


Premium (World), Bad Homburg (davor 45 Jahre Stuttgart)

Die weiße Rose in AUSCHWITZ-BIRKENAU

Von den Baracken sind nur noch wenige erhalten. Meine Gedanken versuchen zu be-GREIFEN, wie das Lager einmal ausgesehen hat. Vor 60 Jahren, als der organisierte Völkermord an dieser Stätte 1,5 Millionen Menschen das Leben kostete. Dann stehe ich vor der Tür und die Luft, die mir entgegen strömt, wirkt nicht gerade einladend. 35 Grad im Schatten und im Winter 20 unter Null. Wie Mastschweine müssen sie sich vorgekommen sein: Angekettet und darauf wartend, auf die Schlachtbank geführt zu werden. Nur eine Baracke von unzähligen. Die Latrine in der Mitte, funktional mit "Wasserspülung", wenn sie denn funktionierte. - Meine Augen gewöhnen sich nur langsam an das Dunkel. Zu groß sind die Kontraste. Mein Blick irrt umher. Verstehen kannst du das alles nicht. Niemand kann es heute mehr erfassen. Mein Blick hält inne und entdeckt ... was ist das eigentlich? ... ein Blümlein? Es ist eine weiße Rose. Irgendjemand hat sie dort hingelegt, wo das Licht durchscheint, wo man sie sehen kann. Mehr ist da nicht. Die üblichen Schmierereien oder sonstige Spuren, über die wir uns an öffentlichen Plätzen häufig ärgern, finde ich nicht. Niemand hat seine Visitenkarte hinterlassen: N.N. war hier + Datum. Da liegt nur diese weiße Rose. Was soll ich davon halten? Eine Inszenierung, kitschig? Mir kommt in den Sinn, dass es da eine Widerstandsgruppe gegeben hat; ihr Name war der gleiche. Verhindert hat sie zwar nichts, das Unheil nahm seinen Lauf. Die Botschaft ist aber geblieben und ich denke, ich habe sie verstanden, auch ohne große Worte, die die Menschen heute kaum noch erreichen. Denn glauben möchten wir das alles nicht.

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ZUKUNFT BRAUCHT ERINNERN (1)
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Robert Bauer
ZUKUNFT BRAUCHT ERINNERN (2)
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Robert Bauer
THE END
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Robert Bauer
RASSENWAHN
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Robert Bauer

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