Die Zeit heilt nicht alle Wunden
Nein, nicht alle
Wunden heilt die
Zeit. Mancher Schmerz
Wird nur übertüncht,
Mit einer dünnen
Schicht aus Verdrängung,
Verleugnung und Seelennebel.
Einem löcherigen Mantel,
Der dem Sturm
Irgendwann nicht mehr
Stand hält, trotzt.
Manchmal, ist die
Verletzung zu tief,
Dann wird Erlittenes
Zu immerwährenden Schmerz,
Schmerz, der zu
Zeiten verschwunden scheint,
Aber der sich
Dann doch wieder
Heftig, quälend meldet.
Schmerz tief wie
Manche Linien, Omen,
Umrisse, Symbole, Zeichnungen
Sich unslöschbar in
Wände hineingefressen haben.
Ja und dann:
Die Fragen, die
Nie eine Antwort
Finden werden, die
Nie erfüllte Sehnsucht
Danach, wie es
Hätte sein können.
Und, schlimm, auch:
Gefühl von Schuld,
Das nie schweigende
Gewissen: du hättest
Sollen und müssen
...auch wenn es....
Nein, vieles, was
Im Leben schon
Ewig dauerte und
Schmerzte,
Das wird selbst
Durch den Tod,
Oder durch zäh
Und bleiern vergehende,
Jahre und Jahrzente
Nicht schwinden, heilen.
Und doch, es:
Bleibt die Zeit:
Zwar wird sie
Nicht helfen, heilen,
Aber alles wird
Sie überwuchern lassen,
Wird die Dinge
Ins Verschwommene gleiten
Lassen. Und schließlich
Wird sie über
Alles einfach hinweggehen.
Nichts, nichts, überhaupt
Nichts, wird bleiben
Von Den Hoffnungen,
Sehnsüchten, der Liebe,
Von dir&mir.
© Wolfgang P94
Dagmar Gernt 30/01/2018 12:29
Sehr spannende Atmosphäre!LG
† Ute K. 29/01/2018 18:19
So wahr ....lg, Ute
Depy 28/01/2018 20:33
krass gut in Szene gesetzt !!!LG
behak 28/01/2018 19:54
starkes "lost places", nicht zu dokumentarisch, mehr atmosphärisch - Dein Gedicht passt dazu.LG behak