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Die Zeit steht still

Die Zeit steht still.
Wir sind es die vergehen.
Und doch, wenn wir im Zug vorüberwehen,
scheint Haus und Feld und Herden, die da grasen,
wie ein Phantom an uns vorbeizurasen.
Da winkt uns wer und schwindet wie im Traum,
mit Haus und Feld, Laternenpfahl und Baum.

So weht wohl auch die Landschaft unseres Lebens
an uns vorbei zu einem anderen Stern und ist im Nahekommen uns schon fern.
Sie anzuhalten suchen wir vergebens.
Und wissen wohl, dies alles ist nur Trug.
Die Landschaft bleibt, indessen unser Zug,
zurücklegt die ihm zugemessenen Meilen.

Die Zeit steht still, wir sind es , die enteilen.

M.Kaleko

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