Die Zukunft unserer Kinder (Gedicht)

Die Zukunft unserer Kinder (Gedicht)

Am Anfang war das Wort
und Gott erschuf die Erde
damit aus seiner Liebe Kraft
ein fruchtbar Leben werde

Der Anfang war noch recht bescheiden
in seiner Einfachheit ganz wunderbar
sind wir denn wirklich zu beneiden
daß nichts mehr ist, wie es mal war?

Von den Mikroben zu den Säugetieren
nahm alles seinen guten Lauf
bis daß der Mensch betrat die Schöpfung
und setzt sich deren Krone auf.

Diese stahl der Mensch sich heimlich
von seiner Mutter, der Natur
nicht wissend, weil im Geiste kleinlich
daß sie auf Zeit geliehen nur.

Statt damit weise zu regieren
sucht der Mensch den Vorteil pur
und zerstört in seinem Gieren
des eignen Lebens Quelle nur.

Was ist geblieben von der Schöpfung
von deren Lächeln funkelnd Gold?
Ein vom Schmerz gebeugtes Monstrum
mein Gott, hast Du das gewollt?

Und die paar Weisen, die da hören
das stumme Weinen der Natur
können sich kein Gehör verschaffen
und ernten Hohn und Lachen nur.

Jedoch die Uhr rückt ständig weiter
auf fünf vor zwölf der Zeiger steht
ist dies das Ende jener Leiter
auf der der Mensch nach oben geht?

So sehr liebt Gott sein Werk, den Menschen
daß er ihm noch Einsicht sät
und horch, die Rufe werden lauter
vielleicht ist es noch nicht zu spät?

Noch rußverschmiert ist ihr Gefieder
von Menschen Haß und Leid und Krieg
die weißen Tauben fliegen wieder
und schwingen sich von Sieg zu Sieg

Der Weg ist freilich noch ein weiter
die Opfer sind gewiß nicht klein
doch für die Zukunft uns´rer Kinder
laßt UNS die weißen Tauben sein...


Gewidmet allen Eltern und Großeltern, die sich nicht mehr so recht daran erinnern können, wann sie das letzte Mal etwas getan haben aus dem einzigen Antrieb heraus, ihre Kinder glücklich zu machen.

Gewidmet allen Industriellen in allen Ländern, die unserer Mutter Erde aus Habgier oder aus Inkompetenz Schaden zufügen.

Gewidmet Geroge W. Bush, NICHT von der Mehrheit des amerikanischen Volkes gewählter Präsident der USA, und allen anderen Regierungs-Chefs, die sich bislang geweigert haben, das Kiyoto-Protokoll zu unterzeichnen.

Andreas Grunwald