Doku
FOTO: Brust eines alten Kriegers, die Narben symbolisieren die getöteten Feinde.
(Es ist nicht üblich, dass Touristen solche Fotos machen dürfen - für mich machte der Krieger eine Ausnahme).
Am Unterlauf des Omo lebt – heute noch wie vor hunderten von Jahren - eine bemerkenswerte Vielfalt kleiner, kulturell hochinteressanter Völker. Viele Völker führen ein für uns unvorstellbares archaisches Leben und sind noch tief in ihren Traditionen und Riten verwurzelt sowie mit ihrer Umgebung und dem Kreislauf der Natur eng verbunden. So verschieden die Stämme, so unterschiedlich sind ihre Lebensformen.
Der furchtlose Mann wird als Held und als Idealbild gesehen. Gelingt es ihm Feinde zu töten, erwarten ihn besondere Ehren. Kriegsgründe für die Hirtenvölker sind im Süden meist der Kampf um Weidegründe, Wasserstellen und die Erbeutung von Vieh. Es geht aber nicht um Auslöschung von Gegnern, sondern um den Beweis von Mut durch Tötung eines Mannes und die Herstellung von Frieden für die eigene Gemeinschaft. Die Tötung von Leben anderer Menschen zeigt, wer der Stärkere ist und wer im Überlebenskampf größere Chancen hat. Das Töten eines Menschen ist also nicht auf den Selbstverteidigungsgrund reduziert.
Von großer Wichtigkeit ist in archaischen Kulturen der Glaube an die magische Kraft von Blut und von Geschlechtsorganen, die gute Fruchtbarkeit, gutes Überleben und glückliches Leben ermöglichen. Leiden können, das Ertragen und Zufügen von Schmerzen zeigen wiederum die Größe und Stärke und den höheren Wert einer Person. Das Auspeitschen von Frauen bei den Hamer gilt als Trauer um den Verlust eines männlichen Familienmitglieds und als Geschenk und Zeichen der Liebe.
Annemarie Quurck 25/04/2009 9:34
Sehr ästhetisch und gut dokumentiert.lg annemarie
Klaus Kieslich 27/03/2009 22:10
Ich glaube hier gehts mir so wie Alta-Photos....ich bin stark beeindruckt und auch ratlosGruß Klaus
Klaus Markhoff 26/03/2009 22:31
Das ist dann ja ein richtiger "Killer" !?Gruß Klaus
Alta- Photos 25/03/2009 20:15
ich lese und schaue und bin beeindruckt. ich denke nur solche archaischen kulturen ermöglichen das überleben des stammes. ohne ahnung zu haben....lgg
Elisa M 24/03/2009 23:03
Impresionante+++Sylvia M. 24/03/2009 21:55
@Lieber Dietmar, vielen Dank für deine Anmerkung - die mich sehr freut. In der Tat, was soll man zu so einer Präsentation schreiben?? Umso mehr freut mich dein Kommentar, der fern jeder Oberflächlichkeit ist.Die Zeiten ändern sich - auch in Äthiopien. Z. B. das Volk der Hamer: Die Stadt Turmi ist der zentrale Siedlungsort der Hamer, die ihre einfachen Hütten im flachen Grasland um die Stadt herum aufgebaut haben. Hamer sind Hirten und Ackerbauern. Die Mädchen und Frauen dieses Volkes werden für ihre besondere Schönheit gerühmt. Ähnlich wie die Benna tragen sie farbenprächtige Stirnbänder, Ketten aus Kaurimuscheln und wunderschön gearbeitete Tops aus weichem Ziegenleder. Aber wie lange noch? In Turmi locken die ersten Bars mit schriller Musik und Alkohol, und die Mädchen tauschen dort ihre schönen Ziegenfelle gegen billige T-Shirts aus dem Westen, ihre Ledersandalen gegen Plastikschuhe aus China. Die neue Zeit hat bereits bei einigen Naturvölkern im Süden Äthiopiens begonnen.
LG Sylvia
La Imagen 24/03/2009 21:49
Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich dazu schreiben soll (so auch schon gestern), es zu extrem; aber wir gehören ja zu einer "verweichlichten" Generation, der Krieg erspart gebleiben ist, ebenso Naturkatastrophen und viele andere Unannehmlichkeiten des Lebens (was ja letztlich auch gut ist).Aber in archaischen Zeiten war eben vieles anderes (man denke an die perversen Gladiatorenkämpfe), und bei "deinem" Völkchen am Unterlauf des Omo scheint es eben heute auch noch so ähnlich zu sein. Irgendwann, so denke ich, wird das auch vorübersein, und dann werden wir es als Verlust empfinden .. und dein Foto erscheint im Geschichtsbuch für die 7. Klasse der bayrischen Gymnasien ...
lg
Dietma r
Sylvia M. 24/03/2009 17:29
@Eva: Hatte gar keine Zeit Angst zu haben, so viele Eindrücke stürmten auf mich ein.LG Sylvia
Rainer Switala 24/03/2009 9:36
ein mehr als ungewöhnlicher blickdu gehst gern solche wege
gut das
dank auch für die info dazu
gruß rainer
foto fex 24/03/2009 7:15
Da hab ich ja Glück, dass ich noch lebe!lghh
Marguerite L. 23/03/2009 23:41
Günter beschreibt es sehr gut, so denke ich auch.sehr ausdrucksstark
Grüessli Marguerite
Günter Frank 23/03/2009 22:05
ich weiß nicht genau, was ich dazu sagen soll - auf jeden Fall ist es eine deiner Dokus, wie wir alle sie zu schätzen gelernt haben. Du bist einfach großartig in deinem Mut, manche Dinge darzustellen wie sie sind. So wie du diese Stammesgewohnheiten beschreibst, bekommt man den Eindruck, dass dies so abläuft wie das auch in der Tierwelt zu beobachten ist - entschuldige den Vergleich, aber ich komme nicht umhin das so auszudrücken. Ich bin gespannt, welche Reaktionen sich noch ergeben aus deiner hochinteressanten Beschreibung zu dem Bild. Ich staune auch immer, wie du die Grenzen überwindest, die der normale Tourist in so exotischen Ländern im Umgang mit den Menschen vorfindet. LG vom Günter† Erich Martinek 23/03/2009 20:10
WAS für eine interessante, scharfe Dokumentation !DU bist eben immer für eine AUSNAHME gut !
DANKE für die hochinteressante Information.
LG Erich