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Dreaming

Aileen J.

Shooting im Kunstwerk e.V. Fellbach 01.05.2021

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Aileen Joyce
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Der Weg zum ersten Modell-Shooting




Es war auch für mich im Vorfeld, eine Überwindung.
Bisher habe ich Bilder gemacht und wusste, dass der/die Gegenüber nicht weiß, dass ich sie Fotografiere...... Kam es dann doch vor, dass die Leute aufmerksam auf mich wurden, während ich sie im Fokus hatte, habe ich rasch abgebrochen. Es war mir unangenehm... Ich fühlte ich beobachtet.. Mehr noch... Es war wie ertappt worden zu sein...
Dabei war ich es ja, der die Leute beobachtete und mit Hilfe der Linse, bis tief in ihr Inneres vorgedrungen war.

Durch die Pandemie, gab es plötzlich keine Menschen Ansammlungen mehr, bei denen ich meiner Leidenschaft nach gehen konnte....

Erst waren es dann Landschaftsaufnehmen..... Wobei ich auch hier, die einzelnen Bäume. Strommasten, Häuser oder anderes Charakterrisstische aus der Menge herausfand und Porträtierte. Mit der gleichen... der selben Liebe, dem Respekt und Achtung, wie bei den Menschen..... Ausschnitt, Hintergrund und alles was sich darum herum im Bild befinden würde, wurde dabei berücksichtigt.

Irgendwann im Februar, als es schon mal schön warm war, kam ich auf den Gedanken.... Manipulierte, also gestellte Bilder zu machen.... mit keinen geringeren Thema wie, der Aktfotografie.
Motiviert, auch durch meine Manking Of Bilder vom Nacktkalenderprojekt.

Mein Model hieß ..... Janina, also meine Frau.

Bei einem Spaziergang in der Nähe des Glemseck, haben wir unsere ersten Versuche gestartet...... Ungelenk..... Unbeholfen..... Hölzern.... ein...zwei Motive sind dabei ganz ordentlich geworden.....

Ich habe mich in eine Fotoplattform angemeldet, die auch Aktfotografie, ohne Zensur anbot.

Dort studierte ich die gezeigten Bilder. Ich erkannte, dass es hier eine Bandbreite von Pornografischen Motiven gab, bis hin zu „Perlen“. Alles vermutlich auch eine Subjektive Empfindung.

Frauen, die sich von männlichen Fotografen, darbieten, dass es wie ausgeliefert wirkt.
Es wäre nun gelogen, wenn ich sagen würde, so was schau ich nicht an. Klar schau ich hin und es weckt ein gewisses voyeuristisches Empfinden.
Interessant fand ich aber eher die Bilder, die mit dem Vorhandenen Licht (Available Light) gemacht wurden. Bei denen die Modelle durch Licht/Schatten Spiel plastisch erschienen in der Umgebung, also in Industriebrachen, in Waldlichtungen, am Strand oder Parkhäusern, Lofts und und und.

Ich begann, dort die EXFIs (Kameraeinstellungen) die bei den Bildern angegeben wurden, genau zu betrachten.

Immer wieder versuchten Janina und ich, weiterhin Bilder zu machen.... Akt, Verdeckter Akt, mit Dessous. An verschiedenen Orten.
Dabei achteten wir, auf Posen, die eher natürlich wirkten. Eher kleine Szenen, die eine Geschichte, eine Episode zeigen sollten. Gestellt, aber gleichzeitig lebendig wirkend. Spiel mit Licht und Schatten und eben den Kameraeinstellungen die ich bisher so nicht gemacht hätte.

Ich musste sowohl technisch, wie auch emotional, über Grenzen gehen, die ich für mich bisher definiert hatte.

Bald schon reifte in mir der Gedanke, der Wunsch, auch mit anderen Modellen zu Fotografieren, also zu Shooten.

Ich fragte in meinem Facebook- Netzwekt, Frauen, bei denen ich wusste, dass sich schon mal vor der Kamera posiert hatten. Nicht nur Nackt, sondern ganz allgemein. Also Personen, die das gewohnt waren und wohl auch schon eine gewisse Übung und Routine dabei haben würden.

Das erschien mir als Neuling auf diesem Themen Gebiet, von Vorteil zu sein.

Es gab teilweise keine Reaktion. Es gab Absagen und es gab eine Frau, die sich dass vorstellen könnte... Weil sie mich kennt und meine Art Bilder zu machen sympathisch findet.
Meine über 10 Jahre Peoplephotographie und das Posten auf Facebook, brachte hier einen Vorteil.

In all den Jahren hatte ich nie ein Ziel, wohin es gehen sollte.
Ich ließ mich von meinen Emotionen leiten. Die Liebe zu den Menschen. Bilder zu machen, die ich gerne sehen will, wenn ich nicht dabei gewesen wäre. Bilder, die lebendig sind. Die nicht Auf das Geschehen zeigen, sondern die den Eindruck wecken, dass man mitten drin ist, statt nur dabei.

Mit der genannten Frau ist es bisher noch nicht zu einen Shooting gekommen. Man hatte noch keinen Termin gefunden...

Hier zeigen sich ganz neue Bedingungen, die das Shooting, vom bisherigen Dokumentieren unterscheiden.

Bisher gab es eine Veranstaltung, bei der ein Veranstalter, die Location, das Thema und durch Einladungen, auch die Personen an einem Ort versammelte. Ich brauchte nur an meine Kamera zu denken, dass der Akku voll ist und die Speicherkarte Leer.

Nun muss ich eine Location suchen und eine Person (Model) ich muss ein Thema überlegen und das mit dem Model besprechen.

Ich hatte zu verschiedenen Frauen Kontakt, die für mich in Frage kommen. Unterdessen, versuchten Janina und ich weiter.

In der Fotocommunity, in der ich mich seit Februar nun angemeldet habe. ( www.fotocommunity.de ) Ich habe davon vorher schon mal berichtet. Bot ein sehr erfahrener Fotograf im Bereich Aktfotografie und Available Light einen Wortshop für den 16.Mai an. Davon habe ich im Februar schon erfahren.
Sollte ich da teilnehmen oder nicht? Was sollte ich dort erwarten.

Ein Model, dass sich nackt präsentiert und was hätte ich davon. Außer „Nackte“ Bilder wohl eher wenig, mit der geringen Erfahrung, die ich bis dahin hatte.

Ich telefonierte mit dem Workshopleiter.

Es wären nur 5 Plätze. Es würde von 11 Uhr bis 16 Uhr dauern. Jeder Fotograf würde ausreichend Zeit haben alleine mit dem Model zu shooten. Das Model sei so erfahren, dass man keine Anweisungen machen müsse. Man könne sich also voll und ganz auf die Kameraeinstellungen konzentrieren. Man würde die Ergebnisse hinterher besprechen.

Ich meinte, dass ich dafür im Moment noch nicht reif bin. Ich würde erst einmal mit meiner Frau versuchen und dabei Erfahrungen sammeln. Gegebenenfalls, würde ich mich dann für einen späteren WS anmelden. Immerhin findet dieser Workshop in der Nähe von Köln statt und kostet ein nettes Sümmchen. Alles würde unter den entsprechenden Pandemiemaßnahmen (Maske, Abstand, Hygiene) stattfinden. Schnelltest am Tag des Workshops.



Die Suche war auch durch die Pandemie erschwert.

Am 1.Mai 2021 war es soweit. Ich hatte mein erstes Shooting mit einem Model. Aileen, ist eine Schauspielerin. Ich habe sie bei einer Vernissage vor 2 Jahren kennen gelernt. Sie war bereit mir Model zu „Stehen“.

Meine Location, sollte der Ausstellungsraum in Fellbach sein. Der Raum gehört zum Verein Kunstwerk e.V. in dem ich Mitglied bin. Hier hatte ich mit Janina schon zweimal Fotografiert.

Es gibt ein schönes großes Fenster mit Tageslicht. Die Wände sind weiß gestrichen. An der Licht-günstigen Stelle, ist die Wand allerdings nicht breit genug und es entsteht am Linsen Rand ein Schwarzes „Loch“

Ich hatte einen Befreundeten Fotografen gefragt, ob ich mir ein Schwarzenmolton (speziell für Studiofotografie) ausleihen dürfe.

Letztlich hatte ich jede menge Moltonbahnen und 2 Stative, damit ich diese auch als Hintergrund aufhängen konnte. Von zuhause brachte ich noch einen Stuhl, einen Hocker und ein Beistelltischchen mit. Alle Drei Elemente, habe ich bei mir in der Firma aus dem Müll gerettet.

Am Fenster habe ich zwei transparente Vorhänge befestigt, um damit zum Einen, den undefinierbaren Übergang von Molton zum Fenster zu kaschieren. Zum Anderen auch um damit das Fensterlicht zu steuern und dem Modell eine weitere Möglichkeiten zu bieten, damit zu Spielen.

Zusammen mit Aileen und Janina, haben wir eine kleines Studio gebaut.

Dann begann das Shooten.
Wie besprochen, hatte Aileen, körperbetonte Kleidung. Leggins und ein engeres Sweatshirt. Alles ganz in Schwarz.

Ich war bis zum ersten KLICK unsicher. Ich hatte Lampenfieber.

Noch nie, habe ich eine Person, in dieser Art und Weise vor der Linse.

Also Gestellt. Ohne einen speziellen Anlass: Kein Konzert, Keine Ausstellung. Keine Rede. Keine Demo.

Es ging nur um eines Bilder von WAS?

Aileen ging es ähnlich.

Ich wollte eines nicht.... klassische Posen, sondern eben Lebendige Bilder.

Aileen setzte sich auf den Stuhl und begann damit zu spielen.... Sie war ständig in Bewegung. Langsam änderte sie ihre Positionen. Mitunter hielt sie Still. Ich konnte mich voll und ganz auf die Motive, die Ausschnitte und die Kameraeinstellungen konzentrieren.... Ich konnte mich so wie bei meiner bisherigen Fotografie ganz einlassen.... Fallen lassen....
Aileen war in ihrer und ich in meiner Blase..... Zusammen, waren wir eins....

Nach einer halben Stunde meinte Aileen, es wäre wohl günstiger, wenn sie das Sweatshirt ausziehen würde und nur noch im Bustier weitermachen wolle, das wäre wohl ein besserer Kontrast vor der Schwarzen Wand. Auch würden die Posen dadurch besser zur Geltung kommen.

Ich war beeindruckt, Aileen hatte vertrauen in die Situation gefunden. Das machte mir auch ein gutes Gefühl.

4 Stunden gingen wie im Flug dahin. Das Ende war nie besprochen. Das Ende gab die volle Speicherkarte vor.

In der zwischen Zeit, hatten wir hin und wieder Pausen, in denen wir uns die Ergebnisse am Laptop anschauten. Für mich eine Kontrolle, ob meine Kameraeinstellungen vorteilhaft sind. Für Aileen um zu sehen, was ich so Fabriziere und welche Posen gut und Günstig sind und welche weniger vorteilhaft in Bezug auf die Lichtquelle.

Es war super entspannt. Nur ganz selten, machte ich kleine Anweisungen. Meist dann, wenn ein Arm oder Bein oder das Gesicht unvorteilhaft zur Lichtquelle war.
Im Hintergrund hatte ich teilweise Klassische Musik laufen. Das unterbrach in angenehmer weise die Stille am Set. Es hatte für mich alles in allem etwas Meditatives.

Gemeinsam bauten wir ab. Ich verließ das Set vollkommen Tiefen entspannt.

Zuhause sichtete ich die Bilder.

Ich war verblüfft. Ich war fast ungläubig, über die Ergebnisse.

Ich musste keines der knapp 2000 Bilder bearbeiten.

Ich hatte Belichtung, Blende und die ISO Parameter in ein brauchbares Verhältnis gebracht.

Meine Jahrelange Erfahrung, die mehr durch Intuition als durch theoretischen Überbau entstanden ist, fand an diesem Tag ihren bisherigen Höhepunkt.


Es war eine fulminante Premiere.

Danke Liebe Aileen für dein Vertrauen und dein Schauspielerisches Können.
Danke Janina, dass du mich mit Rat und Tat stets unterstützt, auch dann, wenn es die Umstände als Modell Temperatur mäßig mehr als fordert. Auch dass du den Mut und die Ausdauer hast, mir als mein Model vor der Kamera zu posieren. Auch für dich ist es Neuland.

Dank geht auch an mich, dass ich trotz mancher Zweifel, immer wieder an mich glaube und mich Motivieren kann.


Vor etwa 2 Wochen, ergab es sich, dass in den WS am 16.Mai, von dem ich berichtete, noch ein Platz frei sei. Nun fand ich mich dafür gewappnet. Ich habe ein viel Erfahrungen gemacht.
Ich weiß auf was ich bei so einen Shooting achten muss, es sind aus den Shootings mit Janina und Aileen Fragen entstanden, die beim Shooting stellen kann.

Ich habe mich angemeldet und freue mich, auf Input. Auf Erfahrungsaustausch mit anderen Fotografen.
Wieder spielt mir mein Netzwerk einen guten Dienst. Ich darf bei Freunden, die ich in Köln kenne, übernachten. So ist das ganze keine Stressige Angelegenheit. Anreise am Samstag und dann ganz entspannt am Sonntag zum Workshop fahren.

Am 8. Mai, werde ich ein Kennenlern-Shooting mit einer Jazzpianistin haben. Mit Alisa, ist später im Jahr, größeres Projekt angedacht.
Alisas Wunsch ist es, ein Shooting mit einem Konzertflügel zu haben. Dazu bin ich noch immer auf der Suche, nach einem großen hellen Raum mit großen Fenstern.
Auch hier, macht die Pandemie die Suche nicht einfach.

Es bleibt Spannend.......

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APN Canon EOS 5D Mark III
Objectif EF70-200mm f/2.8L IS III USM
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