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Drei Farben - Schwarz

Denkmal für die Schlacht an der Göhrde, in der Eleonore Prochaska tödlich verwundet wurde.

Zum Tag der deutschen Einheit eine kleine Geschichte, auf die ich vor einigen Jahren gestoßen bin und die vermutlich kaum einer kennt.

Das kurze Leben der Soldatin Eleonore Prochaska (*1785 +1813)

Warum sind die deutschen Farben eigentlich Schwarz, Rot und Gold (nicht Gelb!)?
Nach dem verheerenden Desaster des Russlandfeldzugs von Napoleon Bonaparte sahen die Staaten Europas ihre Chance gekommen, die französische Fremdherrschaft endlich abzuschütteln. In Preußen entstand ein Armeeinheit aus Freiwilligen, das sogenannte "Lützowsche Freikorps". Aus praktischen Gründen färbte man die Uniformen einheitlich Schwarz. Die Uniformknöpfe waren aus Messing und an einigen Stellen hatte die Uniform dünne rote Streifen. Fertig waren die deutschen Farben. Dass sich ausgerechnet diese Farbkombination so hervortat, lag an der ungeheuren Popularität, die dieses Freiwilligenkorps aufgrund der Herkunft der Soldaten aus allen Teilen Deutschlands genoss, gleichwohl die militärischen Erfolge eher bescheiden blieben.

Unter die Freiwilligenschar mischte sich auch heimlich eine junge Frau namens Eleonore Prochaska und verkleidete sich als Mann, um gegen Napoleons Truppen kämpfen zu können. Sie nannte sich fortan "August Renz". Niemand bemerkte die Täuschung.
Am 16. September 1813 kam es im Gebiet von Lüneburg/Dannenberg zur "Schlacht an der Göhrde" zwischen einer Einheit von 3000 Franzosen und 12000 Mann der Koalitionstruppen gegen Napoleon. Obwohl das Zahlenverhältnis einen leichten Sieg der Koalition vermuten ließ, hielten die Franzosen aufgrund der schlechten Koordination ihrer Gegner erstaunlich lange stand, ehe sie sich zurückziehen mussten. Das Lützowsche Freikorps war auch beteiligt. Während der Schlacht wurde Eleonore Prochaska durch eine Kartätsche (Eine Art Streuladung für die Artillerie) am Bein schwer verletzt, als sie versuchte, einen verletzten Kameraden aus der Kampfzone zu bringen. Als man sich um sie kümmerte, wurde ihr Geheimnis gelüftet.
Die Munition der damaligen Zeit war sehr großkalibrig. Treffer rissen fürchterliche Wunden. Die Verwundung Prochaskas endete für das Mädchen tödlich. Nachdem man sie in die Stadt Dannenberg gebracht hatte, starb sie dort an den Folgen der Verwundung am 5.10.1813.
Aus Respekt über ihre Tat wurde sie auf dem Friedhof Dannenberg mit militärischen Ehren bestattet. Ihr Grab liegt noch heute dort.

Über die Motive der jungen Frau kann nur spekuliert werden. Wikipedia weiß da einiges mehr. Ich möchte mich daran nicht beteiligen. Ich wollte aber einmal die Geschichte dieser jungen Frau erzählen, denn ich finde, sie ist es wert, nicht vergessen zu werden.

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