Drohung
Bei der Taufe durch Untertauchen sagt der Prediger der Frau, dass sie ertrinken wird, wenn sie nicht alle ihre Sünden gebeichtet hat.
Ernest Cole (1940–1990) dokumentierte die Auswirkungen des Apartheidsystems auf die Schwarze Bevölkerungsmehrheit in Südafrika so eindringlich und umfassend wie wenige seiner Zeitgenoss*innen. In seinem 1967 publizierten Fotobuch „House of Bondage“ enthüllt er die unzähligen Formen der Gewalt und Repression, denen er als Schwarzer Fotograf auch selbst ausgesetzt war. Cole fotografierte die prekären Lebensumstände von Minenarbeitern und Angestellten in Weißen Haushalten ebenso wie die miserablen Bedingungen im Transport- und Gesundheitssektor. Sein besonderes Augenmerk galt dabei den in Armut und Hoffnungslosigkeit lebenden Kindern und Jugendlichen, denen eine angemessene Schulbildung verwehrt wurde. Aus der Sicht eines Betroffenen geben seine Aufnahmen erschütternde Einblicke in das Leben der schwarzen Bevölkerung im Südafrika der 1960er-Jahre, das von Unterdrückung, polizeilicher Willkür und Enteignung geprägt war. Die Ausstellung „Ernest Cole. House of Bondage“ ist eine Kooperation mit Magnum Photos und wurde von Anne-Marie Beckmann, Deutsche Börse Photography Foundation, und Andréa Holzherr, Magnum Photos, kuratiert.
Motiv: 16. Sept. 2023 – Deutsche Börse
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