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Laufmann-ml194


Premium (World), aus Unentschiedenheit

DSO 1986

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Damals war alles anders.
Nicht immer besser, auch nicht schlechter.
Anders eben.

Was man aber sagen darf, es wird etwas dran sein,
am kitschig bemühten "vom Zauber des Anfangs".

Und vieles erfolgte ohne geordneten Bildaufbau
und ist nach heutigen Maßstäbe mittelmäßig.

Als mittelmäßig, höchstens, sah ich diese in Lichtenfel
am 06.09.1986 entstandene Aufnahme der 110175-7 mit
Kanzelwagen an der Zugspitze an, weil ein Schild störend
in den PUfferbohlenbereich reinragte.
Mir fehlte damals fotografisches Verständnis und Routine
beim Bildaufbau.
Deswegen sah ich dieses Bild, um mal den ab gedroschenen
Schmähausdruck zu gebrauchen, als absolut „DSO“ an.
Den „Kanzelwagen“ führte eine Sonderfahrt von Stuttgart an
diesem Tag nach Lichtenfels.

Fakten zum Kanzelwagen
Bei der Deutschen Bundesbahn liefen zwei derartige Fahrzeuge
ab dem Sommerfahrplan 1953 für den „Blauen Enzian“ im Regelverkehr:
- als Vorkriegs-Garnitur in Form des früheren Henschel-Wegmann-Zuges
und
- als zweite Garnitur (Gegenzug) mit einem 1950 aus dem Salonwagen
Salon4üe-38/50 10217 umgebauten sogenannten „Kanzelwagen (aus
Schürzenwagen C4ü-38 19347 entstanden, da wegen des langen Laufwegs
eine Wagengarnitur für den Umlauf nicht ausreichte).
Der Kanzelwagen hatte für diesen Umlauf die Bezeichnung
AB4üe-38/50/54 11700.
Der Kanzelwagen heißt wegen seiner abgerundeten Glaskanzel an dem
einen Zugende so.
Nachdem in den gehobenen Fernzugverbindungen 1956 das
Zwei-Klassen-System eingeführt wurde, ist die Gegen-Garnitur
mit dem adaptierten „Kanzelwagen“ ausgemustert worden.
Dieser „Kanzelwagen“ selbst kam jedoch in den Bestand der
Sonderwagen für Gesellschaftsfahrten udgl.
Während der Kanzelwagen nach einer elfenbein/ozeanblau-farbigen
Phase kobaltblau lackiert heute zum Bestand Verkehrsmuseums Nürnberg
gehört und von der Historischen Eisenbahn Frankfurt eingesetzt wird,
ist der Henschel-Wegmann-Zug nach der Fahrplanperiode 1959 ausgemustert
und verschrottet worden.
Anzumerken ist diesen Informationen zum Henschel-Wegmann-Zug, die
man z.B. aus Wikipedia abrufen kann, dass sie unvollständig sind,
weil sie nicht erwähnen, dass dieser Zug noch 1958 im AW Neuaubing
einen Neuanstrich erhalten hat und er erst im März 1962 nach
längerer Standzeit im selben AW ausgemustert und einige Zeit später
verschrottet wurde.
Der Gegenläufer-Kanzelwagen wurde in der blauen Lackierung einige
Zeit als sogenannter "Stuttgarter Präsidentenwagen" auf Sonder-
und Pressefahrten eingesetzt (Quelle = "Die Baureihe 61 und der
Henschel-Wegmann-Zug", Seite 143 von Alfred B. Gottwaldt,
Franckhs Eisenbahnbibliothek, ISBN 3-440-04755-5, Stuttgart 1979)

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