Willi W.


Premium (Complete), Essen

Duisburg Innenhafen

-Wo heute der Innenhafen liegt, floss vor vielen Jahrhunderten der Rhein. Er bildete hier bis ins 5. Jahrhundert die Grenze der Germania Magna zum Römischen Reich. Am Standort des heutigen Rathauses befand sich im Mittelalter unmittelbar am Rheinufer ein fränkischer Königshof. Dort entstanden auch die alte Duisburger Stadtkirche, die Salvatorkirche, der Burgplatz, die Duisburger Markthalle und die Stadtmauer. Etwa im Jahre 1000 – so die neuesten Forschungen – verlagerte der Rhein sein Bett westwärts. Duisburg lag nicht mehr unmittelbar am Rhein, war jedoch noch für etwa 400 Jahre über einen schiffbaren toten Rheinarm mit dem Fluss verbunden. Danach wurde aus der ehemals sehr bedeutenden Handelsstadt ein kleines Ackerbürgerstädtchen. Erst im 19. Jahrhundert war eine von Duisburger Kaufleuten und Industriellen 1826 als „Rhein-Canal-Actien-Verein“ gegründete Initiative zur Wiederbelebung der Verbindung zum Rhein erfolgreich. Ihr Projekt, der Rheinkanal, entstand in den Jahren 1828 bis 1832. Zunächst wurde so der heutige Außenhafen vom westlich gelegenen Rhein bis zur heutigen Marientorbrücke gegraben. Als Ruhrkanal ließ der „Ruhr-Canal-Aktien-Verein“ 1840 bis 1844 eine Fortsetzung bis zur Ruhr bauen. Deren westlicher Abschnitt ist der Innenhafen. Zuerst ließ sich die Holzindustrie, die ihren Absatz im Bergbau fand, im Hafen nieder. Als deren Raumbedarf durch modernere Produktionsmethoden sank, nahmen die Getreidemühlen mit ihren markanten Speichergebäuden an vielen Stellen ihren Platz ein. Sie gaben dem Innenhafen den Beinamen „Brotkorb des Ruhrgebiets“, der die sprunghaft anwachsende Bevölkerung im Revier versorgte.
Nach dem Niedergang der Getreidemühlen in den 1960er Jahren hatte der Innenhafen seine wirtschaftliche Kraft eingebüßt und beherbergte weitgehend nur noch Lager- und Gewerbehallen. Trotzdem versperrte dieses Gebiet der Duisburger City den Zugang zum Wasser. Durch die Freilegung der Stadtmauer und den Bau eines neuen Wohnviertels am Corputiusplatz wurden Ende der achtziger Jahre erste Schritte unternommen, dem Innenhafen ein neues Gesicht zu geben. Im Rahmen der IBA Emscher Park, die die Industrieflächen des Ruhrgebiets beispielhaft erneuert hat, wurde eine Umnutzung des gesamten Innenhafens in Angriff genommen. Das Wasser sollte in die Stadt zurückgeholt werden, sollte erlebbar gemacht werden und für mehr Lebensqualität sorgen – und Investoren anlocken. Es wurde Raum für Arbeit insbesondere im Dienstleistungsbereich, für Wohnen, Kultur und Freizeit geschaffen. Dabei wurden die industriellen und historischen „Wahrzeichen“ des Hafens ganz bewusst erhalten.-

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Willi W.

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