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EC 96 IRIS bei Autelhaut

EC 96 IRIS bei Autelhaut

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Nico Berte


Premium (World)

EC 96 IRIS bei Autelhaut

Auf dem Weg nach Luxemburg passiert der Starzug Brüssel - Luxemburg - Schweiz auf seinen letzten Kilometern in Belgien die kleine Ortschaft Autelhaut, bevor er hinter dem Einschnitt, von wo aus ich das Foto machte, die Grenze zu Luxemburg passieren wird. Wenn man bedenkt, wie aus diesem ehemals gloreichen TEE, der zusammen mit seinem Bruder, dem "Edelweiß", Basel mit Amsterdam via Luxemburg und Brüssel verband, ein schnöder Expresszug von gehobener Mittelklasse (dank schweizer EC-Wagen) wurde, dann sieht man, dass Fortschritt nicht gleichbedeutend mit Qualitätsschub ist. Allein schon der Name"Iris" hat nicht wirklich noch etwas mit dem Zug zu tun. Den TEE-Leuten, die sich damals klangvolle Namen für ihre Prestigezüge ausdachten, ging es darum, die jeweiligen Zielländer der Züge im Namen zu beschreiben. So wurden die ursprünglich u.a. für diese Verbindung von der SBB und der NS beschafften RAm Dieseltriebzüge mit den jeweiligen Nationalblumen benannt. "Iris" für die Niederlande und "Edelweiß" für die Schweiz. Die Namen behielten die TEEs auch noch, als die RAm durch die schweizer RAe ersetzt wurden. Ja, sogar die Lok bespannten Züge der 80er und 90er Jahre behielten diese Namen, auch noch als sie zu zweiklassigen (nicht zweiTklassigen) EC's mit Speisewagen umfunktionniert wurden. Irgendwann jedoch fiel der "Edelweiß" ganz weg, wurde zum 296/297, bekam dann als neuen Namen "Jean Monnet" , und wird heute aus SNCF TER200 Corali-Wagen gebildet. Der "Iris" blieb, sein Wagenpark besteht aber aus schweizer und belgischen Wagen, und sein nördlicher Endbahnhof ist nicht mehr Amsterdam sondern die belgische Hauptstadt Brüssel. Und der Speisewagen wurde, wenn überhaupt, durch eine Minibar ersetzt. Wenn auch rationalisierungsbeflissene Menschen der Meinung sind, Catering in Flugzeugen und Zügen auf kurzen Strecken sei unbezahlbarer Luxus und dementsprechen Unfug (was ja eigentlich auch nicht falsch ist, wenn man die heutigen Restaurationsmöglichkeiten an Bahnhöfen in Betracht zieht, und sich um die gesundheit der Menschen ein paar Gedanken macht), so denke ich doch, dass mit dem Verschwinden der Speisewagen ein gewisses Flair bei Bahnreisen verschwunden ist.


Zum Foto: Ich habe bewußt diesen Bildausschnitt gewählt, weil man hier schön die Streckenführung nachvollziehen kann. Wie man sieht kommt die Strecke in einem weiten Bogen von links, aber das ist nur der Gegenbogen, weil hinten, bei den Häusern die man in der Bildmitte sieht, die Strecke wieder nach rechts verläuft. In der Tat gehören diese Häuser zu Hondelange, wo die Strecke dann in einer langen Rechtskurve nach Arlon hochsteigt, sozusagen. Auf dem unten verlinkten Foto sieht man den gleichen Streckenabschnitt aus der Gegenrichtung.

Ein weites Feld
Ein weites Feld
Nico Berte

Commentaire 2

  • Thomas Reitzel 14/07/2009 12:28


    Zuvor: Danke für die Informationen, den historischen Abriß und Deine Gedanken! Enchantez!

    Zum Bild:
    Sehr interessant, und eine Stelle, die man sich merken muß.
    Man erkennt außerdem, daß die freigelegten Einschnitte wohl später noch mit Bruchsteinen befestigt werden.

    Solange da nur ein Fahrdraht hängt, sind bestimmt vorteilhafte Schüsse aus der gegenrichtung möglich!
    Also: An der Quelle saß der Knabe!

    Gruß!
  • Klaus Kieslich 14/07/2009 11:01

    Top gemachtes Bild und ja,die Speisewagen im wahrsten Sinn des Wortes sind leider Vergangenheit,für mich zählen sie aber zu guten Reisekultur,die es heut zu Tage nicht mehr gibt
    Gruß Klaus