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Ecce Homo 120 - AUSSCHWITZEN ( THE COMPANY MEN)

Ecce Homo 120 - AUSSCHWITZEN ( THE COMPANY MEN)

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Ecce Homo 120 - AUSSCHWITZEN ( THE COMPANY MEN)

Kunst ist vielleicht die einzige wahre Form unser kollektives Gedächtnis zu berühren, ohne dabei mit dem erhobenen Zeigefinger zu Ermahnen oder sich in stumpfsinnig, protokollartigen Erinnerungsritualen zu flüchten.


"Kunst ist eine Metasprache" ( Andrej Tarkowski )

Nachtrag vom 23.4.2012

Erstmal ein Dank an Bastian der mit seinem Kommentar und der Hereinnahme des Begriffes Ecce Homo auch den großen Zusammenhang zur Serie selber geschlagen hat.

Mein Dank gilt auch TKO der das Bild ins Voting gestellt hat und mich zwischendurch fragte ob er es lieber wieder rausnehmen soll.
Ich selber hätte es nicht ins Voting gebracht, weil ich meistens weiß worauf es hinausläuft.

Symbole wie die des Arbeitsamtes sind was sie sind. Sie sind durch unsere Gesellschaft geschaffen worden und müßen sich als solches ihrer Kraft, Bedeutung und auch Verantwortung stellen.

Ich Kann Eure Reaktion im Grunde sogar verstehen. Aber bei Kunst (so wie ich sie zumindest verstehe ) geht es nicht darum irgendetwas richtig oder falsch, gut oder schlecht darzustellen/ zum Ausdruck zu bringen,sondern das hochzutragen was im Verborgenen liegt. Ihr könnt mich meinetwegen zu den Kranken zählen wenn ich das anscheinend dort gefunden habe. Aber ich gebe eben keine Statements ab wie etwas zu betrachten ist, dann würde ich darüber ein Buch schreiben, eine Rede halten, eine Partei oder einen Ausschuß gründen, etc., etc.
Das ist eben ganz eure Assoziation, (auf Grund eurer persönlichen Geschichten) Andere habe ganz andere Assoziationen mit dem Bild. Sehen es zwar auch als hart und vielleicht auch gewagt an, aber mehr auch nicht....

Ich stelle hiermit nur Fragen, eben ob man die Verbrennungsöfen der Nazis überhaupt mit unserem Arbeitsmarkt vergleichen kann ? Lässt man bestimmte Begriffe im Kopf kreisen kann man unter Umständen zu dem Ergebnis kommen was man hier sieht. Es gibt viele die sich heutzutage ausgebrannt fühlen, aber mit dem Greuel der Nazis vergleichen ?
Das ist aber gar nicht die Frage und auch nicht Herangehensweise weil Kunst überhaupt nicht rational, sondern ganz assoziativ sein sollte.

Ich stelle mit Kunst/Bildern nur Fragen. Antworten muß der Betrachter selber darauf geben. Ihr habt diese auf eure Art euch gegeben und das ist völlig in Ordnung und auch wahr !
Wenn ich eure Erfahrung gemacht hätte oder die der direkt Betroffenen würde ich unter Umständen auch nicht auf diese Gedanken kommen.
Aber diese Frage stellt sich für nicht für mich, da meine Erfahrung, ob nun unmittelbar oder auch nicht auch eine Erfahrung ist.
Ich muß nicht in den Krieg ziehen, die Unmittelbarkeit dieser anscheinend Sinnlosigkeit am eigenen Leib erfahren zu haben, um den Krieg als ganzes abzulehnen. Genauso wenig muß ich nicht zwingend mit Überlebenden des Holocaust gesprochen haben um mir Impressionen für eine solche Arbeit zu holen.

Mir ging es im Grunde nur darum die Erinnerung daran auf eben eine spezielle Art aufrecht zu erhalten.
Wir können sie niemals aufrecht erhalten im dem wir nur die alten Bilder und Erinnerungen die damit verbunden sind hochholen.
Vielen ist Ausschwitz heutzutage überhaupt gar kein Begriff mehr. Wie vor kurzem im Zusammenhang mit dem Gedenken an die Befreiung des Lagers festgestellt wurde. Gerade das sollte uns vielleicht vielmehr zu denken geben...

Kunst ist denk ich ein probates Mittel immer wierder daran zu erinnern das die Mechanismen die zu solchen Greueln führen niemals verschwinden werden.
Diese suchen sich nämlich immer wieder neue Pelze unter denen sie sich verbergen können.

Commentaire 92

  • Thomas Demuth THE POLYGONIST 13/05/2013 9:45

    Danke Sven für die differenzierte Betrachtung. Hab mal zurückverlinkt. Finde es klasse das andere ähnlich künstlerisch differenziert denken und kreativ sein können..

  • Thomas Demuth THE POLYGONIST 01/05/2012 10:50

    find ich auch....weil im Grunde es gar nicht vordergründig dabei um auschwitz geht, sondern um die mechanismen die dazu führen....

    Natürlich völlig überspitzt dargestellt. Aber das ist eben bildsatire.........
  • Diamonds and Rust 30/04/2012 15:07

    Kann man Auschwitz und der Shoa überhaupt angemessen gedenken?

    Kann es ein angemessenes Gedicht oder Bild nach Auschwitz geben?

    Kann es nach Auschwitz überhaupt noch ein Gedicht geben? (s. Adorno: "http://de.wikipedia.org/wiki/Nach_Auschwitz_ein_Gedicht_zu_schreiben,_ist_barbarisch"

    Es gibt keine angemessene Erinnerung. Daraus aber zu folgern, nicht zu Gedenken ist m.E. falsch und jedes Erinnern braucht eine Form.
    Die Diskussion ist nicht neu. Das Bild passt jedoch nicht zu dieser Diskussion.
    lg carlos
  • Thomas Demuth THE POLYGONIST 30/04/2012 9:51

    Und ich musste heute auch an das Bild denken als ich das Interview mit Henry M Broder im ZDF Morgenmagazin gesehen habe, in dem er sein Buch " Vergesst Auschwitz" vorstellte und darin sagte das er sich bei dem Besuch von Auschwitz wie in einer Geisterbahn vorkam und das jährlich protokolarische Gedenken ihn obzön vorkommt.
  • Diamonds and Rust 28/04/2012 12:22

    Wer bis hierhin gelesen hat, interessiert sich vielleicht auch für diesen Artikel, bei dem ich das ein oder andere Mal auch an dieses Bild denken musste: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,830230,00.html
    lg carlos
  • Thomas Demuth THE POLYGONIST 27/04/2012 12:32

    @ Stefan Ronald Müller

    ....aber du hast sie dir doch längst schon gegeben.





















    Nein ich war noch nicht dort. Aber mit meinen ausserkonginitiven Fähigkeiten auch für mich natürlich kein Problem .









    Nein ich hab es nicht gewollt. Ich plane sowas nicht. Ich versuche absichtslos zu bleiben.....











    Und nochmals. Danke für Eure Gedanken
  • Thomas Demuth THE POLYGONIST 27/04/2012 12:24

    "also zusammenfassend machst du bilder die nicht deine meinung widerspiegeln und das unter zutun mehr oder weniger ausserkognitiver eingebungen? bravo."


    So in etwas würde ich es beschreiben. Wie du es nennst und was du davon hälst ist mir ziemlich humpe.
    Ob die Meinung beliebig ist, kann schon sein. Denn ich hab ja keine, oder besser gesagt ich versuche mich davon freizuhalten.
    Das belastet nur und langweilt ungemein, da nehme ich doch gerne die "suspekte Kokettierung einer mystischen Inspiration" in Kauf.
    Oder wie Meese sagt: "Es spielt sich nur an mir ab"
    ( Tschuldige für das abermalige "freie" Zitieren und weitere Zusammenstreichen des Zitates....Wenn es so weiter geht bleibt am Ende nur noch das "ab")

    Es sind ja noch andere an dem Diskurs hier beteiligt. Hab also nie behauptet das du hier die Löschung gefordert hast. Es sei denn du hast dich ausserkognitiv anderweilig hier schon eingebracht? Ich vermute dies nämlich langsam.... ;)

    Und danke für den Wunsch mit den Postkarten (Sonderedtion gefällig ? )
    Ich hoffe du hast dich bald abgearbeitet an mir. Fühle mich durchleuchtet ;)
    Aber nix für ungut. Irgendwie muß man ja den Tag rumkriegen..... ;)
  • Der Könich 27/04/2012 11:57

    dieses sind nun einmal zwei der dümmstmöglichen sätze, den man zitieren kann.
    "es geht nicht um meine meinung". aha. er/ du/ ihr gebt also eine beliebige meinung wieder, die nicht die eure ist? und welche? die eben opportune? im wohlwollendsten fall ist es als dümmliche wortwahl zu bezeichnen. das angedeutete metaphorische "bespieltwerden", das nebulöse "ES spielt sich nur an mir ab" ist ein suspektes kokettieren mit einer mystischen inspiration, einem musenkuss der natürlich bei jeder reproduktion stattfindet, wie erstaunlich: musen mit fahrplan sind mir bislang kaum begegnet. aber schön, ich bin auch kein genie, daran könnts liegen.
    also zusammenfassend machst du bilder die nicht deine meinung widerspiegeln und das unter zutun mehr oder weniger ausserkognitiver eingebungen? bravo.

    kunst stellt indes nicht nur fragen, ebensowenig wie sie (selbst) antworten gibt. kunst ist keinesfalls kategorisch und das allein schon stellt diese aussage in frage.

    im übrigen stelle ich fest (und stelle meinerseits die frage: ist das so schwer zu kapieren?), dass ich zu keinem zeitpunkt eine löschung gefordert habe. differenzierdes lesen mag auch dir hierbei von nutzen sein.

    nun ist aber von hier aus gut, mein bester. möge die macht mit dir sein, sie wird es (oder eben nicht) auch ohne mein zutun zustande bringen, es ist ohnedies sinnfrei. nur eben eines noch: was ich bisher und auch weiterhin bezweifle ist die definition dieses bildes als kunst.

    hab einen schönen tag und verkaufe viele, viele postkarten ...

    ps., ein guter rat am ende: wähle die zitate etwas sorgfältiger. es verletzt dich weniger, denn nicht jedem gelten die urheber im gegensatz zu dir als sakrosankte lichtgestalten.
  • Stefan Müller aus Görlitz 27/04/2012 11:45

    ich hab immernoch keine gekriegt...
  • Thomas Demuth THE POLYGONIST 27/04/2012 11:34

    Mir ging es nur darum, wenn ich hier eine Entscheidung treffe für oder gegen eines meiner Bilder dann eben gegen alle. Ist das so schwer zu kapieren ?
    Lass also ruhig die vielzitierte Leberwurst stecken.

    Fühle mich auch von nix entbunden. Ich lege deshalb aber auch noch lange nicht lächelnd meinen Dötz auf den Holzpflock mit dem Vermerk " Bitte einmal hier sauber entlang schlagen."

    Außerdem habe ich alles wesentliche weiter oben schon deutlich zum Ausdruck gebracht. Und ich zitiere trotzdem nochmal Meese.

    " Es geht nicht um meine Meinung. Es spielt sich nur an mir ab."

    Kunst stellt nur Fragen, allerdings in den Gewändern von Antworten.
  • Der Könich 27/04/2012 10:48

    wer sagt oder bestimmt allgemeingültig, dass (der mir bisher und weiterhin unbekannte) jonathan meese ein künstler (und kein die leichtgläubigkeit seines publikums vorführender spassvogel) ist (oder gar ein polarisierendes genie? lennon, daVinci und mozart waren welche, aber das potential hat nun einmal kaum einer. ich leider ebensowenig wie du)? nischenwirksamkeit als alleiniges argument ist KEIN kriterium, weder als beweis für noch gegen kunst: alle verstehen es, ergo ist es .../ keiner versteht es, ergo ist es ... denn manchmal ist eine banane eben einfach nur eine banane und unverständliches über die blosse existenz hinaus einfach nur sinnfrei.
    und vor allem: wen erreicht er, der nicht sowieso seiner vorgeblichen meinung ist? davon abgesehen geht es nicht um irgendjemanden, der sich auf der bühne produziert, sondern exakt um dieses bild hier. es geht auch nicht um albert speers architektur, himmlers okkultismus oder görings drogenabhängigkeit, die man alle irgendwie hineininterpretieren kann (wenn man nur weit genug ausholte und es der mühe wert befände). die opportune erklärung eines anderen zu dessen tun entbindet dich nicht von der verantwortung für das deine. wenn diese von vielen als nicht wahrgenommen empfunden wird (was bei einer gewissen über den drang der provokation hinausreichenden sensibilität erwartet werden konnte) und du ein problem damit hast, so bleibt mir nur der trefflich formulierte satz weiter oben: wenn du die beleidigte leberwurst spielen wills, na dann.

    btw, sensibilität unterscheidet den holzfäller sepp hintermoser von meister pilgram, wie sich ein holzklotz von einer geschnitzten statue oder speers germaniaentwürfe von der akropolis unterscheiden. wenn du sensibilität als lässlich betrachtest darfst du deine einordnung in die kunstgeschichte gerne selbst vornehmen.
  • Thomas Demuth THE POLYGONIST 27/04/2012 9:53

    Wo steht das ein Künstller sensibel mit Symbolen umgehen sollte. Geht ein Jonathan Meese sensibel damit um wenn er seine Werke mit Hakenkreuzen und anderen deutlichen Symbolen bestückt ?
    Geht er sensibel damit um wenn er hitlergruß salutierend auf der Bühne steht und sein Publikum mit deutlichen Befehlen anbrüllt ?
    Wo steht das und wer sagt das ?

    Oder darf er das deswegen unbeschollten tun weil er im Kunstbetrieb sich befindet, der Feuilleton sich an ihm ergötzt, er quasie durch die Öffentlichkeit geschützt ist ?
    Bei Messe hinterfragt niemand ob er nicht einfach nur doch das Deckmäntelchen der Kunst für seinen inflationären Charakter benutzt ?

    Aber Meese gibt meiner Meinung selber die beste Antwort darauf in dem er sagt

    „Wenn ich einen Hitlergruß auf der Bühne mache, dann ist das nicht meine Meinung. Es geht nicht um Jonathan Meese, sondern es geht um die Sache, und ich glaube ja, dass die sich an mir abspielt.“

  • Der Könich 27/04/2012 8:33

    der deckmantel der (vom autor hier inflaionär ins treffen geführten) kunst, der hier bemüht wird, erfordert einen künstler. und von einem solchen darf man sensiblem umgang mit symbolen und namen (insbesonders dergestalt belegten) erwarten.
    wenn man solche symbole (für viele betrachter) wahllos zusammenführt und auf diese weise querverbindungen schaffen möchte, die selbst auf den dritten blick nicht nachvollziehbar sind bleiben nur die grundzutaten und der eindruck einer unsensiblen und gezielten provokation. da üblicherweise derlei aus gründen der politischen korrektheit relativ[!] wohlwollend rezensiert (und dementsprechend leise abgelehnt) wird liegt es hier an der unerwartet heftigen abwehrreaktionder mit-user.
    die frage von @srm, ob der autor eines dieser (vorzugsweise DIESES) lager besucht hat, ist berechtigt. auch, weil er mit dem daraus gezogenen schluss aus meiner sicht (und persönlichen erfahrung) vollkommen recht hat.

    wenn man in dieser weise provoziert verlagert sich die kritik vom werk selbst auch in richtung des autors. aber auch das ist legitim da man voraussetzen muss, dass dieser die reaktion- wenn auch vermutlich nicht gewollt- so zumindest erwarten musste. es gibt themen, denen man sich mit feingefühl nähern sollte, mit respekt und achtung vor jenen, die diese zeit er- und überlebten und anteilnahme für jene, denen das überleben dank der unmenschlichkeit der selbstempfundenen herrenmenschen versagt blieb. das zusammenknüppeln von zeichen, emotional zuordenbaren gegenständen oder belegten symbolen geht bei weitem über das hinaus.

    die frage nach der intention, der dem autor offenbar wichtigen zusammenführung von deportationszug, arbeitsamt, industrieller vernichtung und (un)sinnspruch erklärt sich immer noch nicht und wird vermutlich auch im dunklen bleiben (dem, der es nicht gleich erkennt kann man es nicht erklären?).
  • Stefan Müller aus Görlitz 27/04/2012 7:36

    heiße Diskussion, aber mich würde immernoch interessieren ob der Künstler
    Thomas Demuth THE POLYGONIST
    mal in Oswiecim/Auschwitz war und Birkenau gesehen hat? ich bin der festen Überzeugung, dass Leute die einmal dort waren anders denken als vorher. sicherlich fühle auch ich mich nicht mehr für diese Greultaten verantwortlich, aber der Umgang mit der Geschichte weißt auch in die Zukunft...
    wenn du die beleidigte Leberwurst spielen willst, na dann. es steht dir zu, aber du hast eine Reaktion auf das Bild gewollt, dass sie so heftig wird, war nicht deine Absicht?
  • Thomas Demuth THE POLYGONIST 27/04/2012 3:18

    Um wirklich beurteilen zu können ob dieses Werk hier strafrechtlichen Tatbestände berührt und nicht irgend jemanden nur ganz persönlich in seiner Meinung und Ansicht belästigt, sollte geklärt werden in wie weit es irgendjemanden Persönlichkeitsrecht beschneidet.
    Wenn die Freiheit der Kunst gewisse Schranken benötigt damit sie nicht wahllos walten kann dann sicherlich in diesem Punkte.
    Wieweit will man nun allerdings diesen Begriff der Persönlichkeit spannen um auch noch den letzten möglichen Betroffenen dieses Bildes irgendwie darunter zu bekommen ?

    Ansonsten......Verunglimpfung von Symbolen, Volksverhetzung, Üble Nachrede......was auch immer.
    Alles keine echten Punkte mit denen ihr irgendeinen Richter hinter den Ofen hervorlocken könntet.

    Aber es gibt ein Hausrecht hier und der Hausherr hat das Recht dieses Bild hier zu löschen. So einfach ist das.
    Tut er es, bin ich allerdings auch weg.

    Zwei Fliegen mit einer Klappe