Stropp


Premium (World), Bonn

ein halbes Jahr

+ 31.01.2010

Frage

mühselige Wanderung durch einen Landstrich
gewebt aus Staub und Sand voll undeutbarer Spuren
einen Fuß vor den anderen gesetzt sonnenblind
den Hauch von Frost auf deiner Haut Tau auf deinen Lippen

schweigst du die Frage

dann rastest du, verloren unter einem Netz aus Schwärze
kaum atmest du, Körner rinnen durch klamme Finger
suchst die Formel der Zeit zu entziffern zählst sie ab die Augenblicke
die Schlinge des Vergessens hast du zerrissen sehenden Auges

schweigst du die Frage

du verweigerst die Nahrungsaufnahme spinnst Fäden um dein Herz
deinen Durst löschst du, in der Nacht nährst du deine Tränen erneut
nichts ist Trost, der Horizont ein Pinselstrich des Schicksals nie konstant
auch der nächste Tag eine Etappe bloß

bis du sie flüsterst -
im Morgengrauen

Commentaire 8

  • † Ingrid Sihler 01/08/2010 19:06


    Alles hat seine Zeit,
    die Zeit der Liebe,
    der Freude und des Glücks,
    die Zeit der Sorgen und des Leids.
    Es ist vorbei. Die Liebe bleibt.
    Alles hat seine Zeit.
    Es gibt eine Zeit der Stille,
    eine Zeit des Schmerzes und der Trauer,
    aber auch eine Zeit der dankbaren Erinnerung.
    Alles Wachsen ist ein Sterben,
    jedes Werden ein Vergehen.
    Alles Lassen ein Erleben,
    jeder Tod ein Auferstehen.

    (Tagore)


    ein stiller Gruß
    Ingrid
  • Margareta St. 01/08/2010 15:37

    Hallo Ana,
    nur wer gleiches Leid erfahren hat, kann Deinen Schmerz verstehen. Glaube mir, es kommen auch wieder andere Tage, es wird nicht dunkel bleiben.
    Doch es müssen noch viele, viele Tränen geweint werden. Das wird noch lange dauern.
    Sei lieb gegrüßt
    von Margarete
  • Katsch.(glaswand) 30/07/2010 15:23

    berührt und gefällt mir gut!
    ich hätte das gitter unten noch abgeschnitten..
    wirkt ein bisschen wie in einer glaskugel.. doch sind wir nicht beschützt, sondern machtlos..
    die welt dreht sich mit uns und dinge ändern sich.. oder ändern sich nie.. beides kann schmerzen.
  • Christian Gaß 29/07/2010 16:48

    Es wird wohl eine sehr lange Zeit dauern um über den Verlust eines geliebten Menschen hinweg zu kommen. Manchmal schaft man es auch nie, bzw. nur unter sehr großen anstrengungen.
    Versuch die Trauer mit der Photografie zu verarbeiten und rede mit deinen Freunden.

    Man sagt zwar die Zeit heilt alle Wunden,
    aber das kann nicht stimmen, irgendwann werden die Wunden blass,
    aber niemals werden sie heilen.

    Irgendwo habe ich mal gelesen:
    Nur wer selbst ein solches Leid erfahren,
    der kann wirklich Trost spenden.


    Bei mir sind es am Samstag 15 Monate und drei Wochen, und noch immer bin ich am heulen.
  • Thom Wirtz 25/07/2010 18:39

    Die Zeit heilt alle Wunden, sagt man. Aber sie läßt uns nicht vergessen...
  • Anoli 25/07/2010 12:58

    Was ist ein halbes Jahr, Ana.....
    Ich umarme Dich!
    Liebe Grüße
    Ilona
  • ELEIRBAG 25/07/2010 11:16

    Drücke Dich. GGLG Gabriele
  • Norfolks and more 25/07/2010 10:57

    Ich kann Deine Gefühle verstehen...
    Man hat keine Erklärung - und das Leben scheint plötzlich still zu stehen.
    Wut, Ärger, Trauer und Hilflosigkeit machen sich Luft...und doch dreht sich die Welt weiter - und das eigene Leben geht weiter.
    An manchen Tagen weiß man nicht,wie es weitergehen soll - aber irgendwie rafft man sich immer wieder auf.
    Auch Du wirst diesen Weg immer weiter gehen...und Dein eigenes Leben wird wieder lebenswert werden!

    LG Anke