Ein Nest der Glänzendschwarzen Holzameise (Dendro-)Lasius fulginosus ...
... hatte ich früher schonmal gezeigt; es stammte aus einer Eiche, wo die Tiere durch Holzabbau mit ihrem dann porösen Nest manchen Baum zum Umstürzen bringen - so wie es auch der Eiche passiert war.
Hier ist vor Wochen eine riesige Pappel (Stammdurchmesser vielleicht 60 cm!) am Waldrand beim Sturm umgefallen, Gott sei dank nicht auf ein Haus oder den Wendeplatz, auf dem Autos parken, sondern mitten in den Wald. Kätzchen hatte sie im frühen Jahr noch reichlich gebildet. Nun liegt der große Stamm am Boden und wird hoffentlich als Totholz noch seinen vielfältigen Zweck als Lebensraum erfüllen. Von außen war dem gesund erscheinenden Stamm einschließlich der Rinde nichts anzumerken ...
Die Ameisen krabbeln noch immer im Nest herum, aber suchen sich offensichtlich schon eine neue Wohnung.
Sicher die Hälfte des Stammquerschnitts war durch die schwammartigen Struktur ersetzt worden; das hat letzten Endes zum Zusammenbruch geführt.
Auf dem Foto sichtbar (und erst auf diesem hab ich's bemerkt) haben sie die verschiedenen Etagen ihres schönen Baues erst ausgefressen, aber hinterher die dann für die weitere Konstruktion fehlenden Teile mit ihrem einzigartigen, festen Karton ergänzt. Was man im oberen und unteren Bilddrittel gut sehen kann, wo das selbst hergestellte Material dunkler ist als das ursprüngliche Holz - und perfekt der vorhandenen Dicke der Wände der Gänge angepaßt.
Die Art ist bei uns die einzige Ameise, die - entsprechend den Wespennestern - Papier oder Karton herstellt. Den abgebildeten Teil des Nestes werde ich mir noch zu meinem ersten Muster holen gehen; mitgenommen hatte ich nur ein anderes Stück. Das Material ist recht stabil und läßt sich, wenn es noch frisch ist, nur schwer in Stücke brechen.
Foto: Neukappl in der Oberpfalz, Bayern - 30.3.2019
31.3.19
alicefairy 01/04/2019 7:41
Sehr schön gezeigtLg Alice
Daniela Boehm 31/03/2019 20:54
Gut entdeckt! Liebe Grüße Dani.