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Ein Relikt weniger...

in Essens "wildem Norden".

So wurde Essen-Segeroth vor vielen vielen Jahren genannt.
Denn hier befanden sich sehr viele Wohnungen, die zum Großteil von den Arbeitern der nahe gelegenen Krupp-Werke und der angrenzenden Zechen bewohnt wurden. Diese waren größtenteils Anhänger der KPD, mit dem aufkommenden Nationalsozialismus kam es immer wieder zu Unruhen. Daher der Name "wilder Norden"...

Nach und nach "verschwand" das Viertel jedoch. Die Errichtung der Güterbahnhöfe Essen-Segeroth und Essen-Nord verkleinerten das Stadtviertel allmälich. Im 2. Weltkrieg trafen viele Bomben das Viertel, da es direkt an die Krupp-Werke angrenzte.

Nach dem Krieg wurde es nur Teilweise wieder aufgebaut.
Die letzten Reste der Wohnbebauung verschwanden 1972 mit dem Bau der Universität Essen auf dem Güterbahnhof Segeroth.
1995 stellte der Güterbahnhof Essen-Nord den Betrieb ein und nach 2002 wurde die Brücke nicht mehr genutzt.
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Diese Eisenbahnbrücke muss so etwa um 1868 erbaut worden sein und diente zunächst der Kruppschen Werksbahn, die später zur Kruppschen Ringbahn ergänzt wurde und Teil der Bergisch-Märkischen-Eisenbahn war.
Sie war eine der wenigen Spannbogenbrücken, die durch mehrere - unter der Fahrbahn verlaufenden - Spannträger unter Vorspannung stand und so größere Lasten tragen konnte. Jedoch ließ sich der Hersteller dieser Brücke nicht feststellen.

Am Freitag Abend, dem 12.06.2009 wurde mit dem Abriss der historischen Brücke und des danebenligenden Bahnstellwerks begonnen.

"Zufällig" auf Fototour mit Björn Hühn indugrafie (punkt) de


Auf dem Rückweg traf ich den obdachlosen Herrn Lehmann, der dort seit 24 Jahren lebte und sich nun eine neue Unterkunft suchen muss. Er saß an der Bushaltestelle Berliner Platz und sah traurig dem Abriss "seiner" Brücke zu...

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