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Eine Verschnaufpause ...

Eine Verschnaufpause ...

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Ulrich J. Kind


Premium (Pro), Riedbach/Krs.Haßberge (Ufr.) - Bayern

Eine Verschnaufpause ...

... gönnt sich Brennholzrechtler Fred (Armin) Häusinger während der Brennholz-Aufarbeitung einer großen Buche im Riedbacher Gemeindewald.
Immer im Winter, -von Dezember bis Januar-, gehen die 72 Brennholzrechtler des Riedbacher Ortsteiles Humprechtshausen an fünf bis acht Samstagen gemeinsam in den Gemeindewald, um die vom zuständigen Revierförster Roland Hempfling (Königsberg) zuvor markierten Eichen-, Buchen- und Nadelholzbäume als Brennholz aufzuarbeiten. Der Stamm der betreffenden Bäume wird zum Verkauf durch die Gemeinde von den Holzrechtlern verkaufsfertig zurechtgeschnitten und mit einem Schlepper mit angebauten Forst-Seilwinde aus dem Waldbestand an den nächsten Waldweg zum Abtransport gerückt. Dafür erhalten die Rechtler für ihre gemeinsame Kasse einen Hauer- und Rückelohn von der Gemeinde, dieser wird nach einem festen Stundensatz des landwirtschaftlichen Maschinenbetriebsringes berechnet. Von diesem Entgelt werden die gemeinsam angeschafften Motorkettensägen der Rechtler unterhalten oder je nach Bedarf neu angeschafft. Auch die persönliche Sicherheitskleidung (Helm, Schnittschutzhose und Jacke) der Brennholzmacher wird davon mit einem Anschaffungszuschuss finanziert. Auch für die kostenlose Mittagsbrotzeit am Holzfäller-Lagerfeuer (Steaks, Bratwürste, Getränke) bleibt etwas übrig!
Das Astholz der Baumgiebel steht den Holzrechtlern zur Brennholz-Aufarbeitung zu. Das Brennholz wird gemeinsam als sogenannte Festmeterscheite aufgearbeitet und nach Abschluß der Arbeiten im Rahmen einer Brennholzster-Verlosung an die bezugsberechtigten Rechtler ausgelost. Dabei werden die unterschiedlichen Brennholz-Qualitätsstufen und Baumsorten (Hart- oder Weichholz) berücksichtigt! Es werden so im Durchschnitt jedes Jahr rund 1100 bis 1500 Ster (Ein Ster ist die Bezeichnung für ein altes Raummass: Das sind einen Meter lange Holzscheite, die jeweils einen Meter breit und einen Meter hoch aufgesetzt sind) an die Brennholzrechtler (pro Rechtler rund 15 bis 20 Ster im Jahr) vergeben.
Die Aufarbeitung des Brennholzes durch bezahlte Holzhauer könnte die Gemeinde wegen der hohen Arbeitslöhne nicht bezahlen, so hat eben jeder seinen Nutzen davon und die langfristig (zwölf Jahre Waldbetriebsplanung) nachhaltig angelegte forstliche Pflege des Gemeindewaldes ist gewährleistet!
Das Brennholzrecht in Ort ist fast 250 Jahre alt und wird heute noch regelmäßig im Winter ausgeübt! Erfreulich ist dabei, dass zunehmende Interesse der jüngeren Generation am Brennholz machen: Mit den steigenden Heizölpreisen zurzeit ist die Nachfrage nach alternativen Heizverfahren in der Gesellschaft sehr hoch! Viele junge Familien beheizen wieder mit Kachelöfen oder zentralen Holzfeuerungsanlagen ihre Wohnungen und Einfamilienhäuser. (UK)
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Nachtrag vom 5.01.06:
Das Photo habe ich Belichtungsmässig mit 200er Empfindlichkeit (mit kleinen Camediablitz) am Samstag, 17. 12. 2005, nachmittags so gegen 16 Uhr, am Rande einer Waldlichtung gemacht! Es liegt gerade noch im erträglichen Grenzbereich (wegen des beginnenden Bildrauschens) es wäre für eine normale Tageslichtaufnahme ohne Camedia-Blitzaufhellung zu dunkel geworden!

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