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Clemens Strasser


Free Account, Landshut Heidenkam

Einsperrhaus

Ge Freunderl kennst du des Haus, drunt in der Straubinger Stod,
da wo a jedes Fenster, a eisers Gitter hod.
Und de da drinna sitzn, de schaun so traurig raus,
des is des teure, teure Einsperrhaus.

In da Fruah um hoibe Sechse, da geht da Jammer los,
do kemans mit de Schlüssln und sperrn a jedes Gschloß,
und mit de Wasserkiwen, do laufans hin und her,
ja mit koam Maßkruag gar nimma mehr.

Am Mittag um hoibe Zweife, da griagst dann dei Menage,
geh Freunderl des wennst siehgst, do leggsd mi am Arsch,
Und wennst as fressen muast, dann kimst hoid ins Spital,
da lebst hoid nimma lang, verreckst hoid boid.

Auf´d Nacht um hoibe Achte, da kriagst dann dei Matratzn,
de is scho sauwads dfressen, vor lauter Mäus und Ratzn.
Und vor de Läus und Fläh, da kriagst hoid a koa Ruah,
als bis am andern Tag, in aller Fruah.

Eine alte Kupplerin, die einst vorüber ging,
die dacht in ihrem Sinn, da war i a scho drin.
do wo koa Vogerl singt und a koa Zitter klingt,
do is die Luft ned rein, da sperrns di ein.

Oh meine liaben Leut, so werds hoid a moi gscheid,
denkts an den einen Gott, an die Gerechtigkeit.
Denn es is ned schön, wenn man verriegelt ist.
Weil ja die Freiheit ist, das Paradies.


So beschreibt ein altes Volkslied das "Einsperrhaus".
So wie im Lied beschrieben geht es sicherlich nicht zu in der JVA Straubing.
Heute ist das 1902 als Zuchthaus Fertiggestellte Gebäude eine Hochsicherheitsgefängnis mit 845 Haftplätzen.

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