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Elefantenrüssel IC 1396 A ("Elephant`s trunk nebula") im Sternbild Kepheus

Elefantenrüssel IC 1396 A ("Elephant`s trunk nebula") im Sternbild Kepheus

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Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie


Premium (Basic), Hochsauerland (NRW)

Elefantenrüssel IC 1396 A ("Elephant`s trunk nebula") im Sternbild Kepheus

Der Elefantenrüssel (IC 1396A) ist die markante Struktur und neben weiteren auffälligen Dunkelwolken der wesentliche Teil des Elefantenrüsselnebels IC 1396, nach welchem der gesamte Nebelkomplex
benannt ist. Die Länge des Rüssels unter Annahme der bekannten Entfernung von 2400 Lichtjahren lässt sich leicht zu ca. 20 bis 30 LJ messen, der Durchmesser des kreisförmigen Rüsselendes liegt bei ca. 4 bis 5 LJ. Das entspricht in etwa dem Abstand zwischen unserem Sonnensystem zum uns am nächsten gelegenen Stern Proxima Centauri (4,2 LJ). Obwohl IC 1396 relativ betrachtet noch in unserer näheren galaktischen Nachbarschaft liegt (bezogen auf die Gesamtgröße unserer Galaxis) hat sein Licht ganze 2400 Jahre benötigt, um nach dieser langen Reise durch einen relativ kleinen Teil unserer Milchstraße auf den Sensor meiner Kamera zu treffen und damit sein wunderschönes Abbild zu hinterlassen . :-)
Das hier gezeigte Astrobild ist aus mehreren Aufnahmeserien im vergangenen Jahr entstanden: U.a. sind meine sämtlichen Aufnahmen mit Schmalbandfiltern für die markanten Licht-Wellenlängen H-Alpha (für Rot-Kanal) und O-III (für blau-grün) in diesem Bild enthalten (siehe zum Vergleich auch https://www.fotocommunity.de/photo/ic1396-elefantenruesselne-dirk-peters-astro-u-natur/41784292 , wo der gesamte Nebelkomplex abgebildet ist). Da ich für eine weitere Darstellung des Nebels in den Farben der Hubble-Farbpalette (siehe https://www.fotocommunity.de/photo/ic-1396-elefantenruesseln-dirk-peters-astro-u-natur/41858981 ) auch Aufnahmen mit S-II Filter gemacht hatte, habe ich diese für das jetzige Bild ebenfalls dem Rot-Kanal zugeführt.
Ganz neu hinzu gekommen gegenüber den beiden früheren Bildern sind nun noch 47 x 140 Sek. Aufnahmen ganz ohne Schmalbandfilter (lediglich IR-UV-Cut-Breitband), damit auch die Sterne ihren möglichst farbechten Schimmer zeigen. Wenn man in das Bild hereinzoomt lassen sich nun neben weißen Sternen dadurch auch gelbliche, rötliche oder bläulich schimmernde Sterne erkennen. (In Astrobildern, die ausschließlich mit Schmalbandfiltern aufgenommen werden, können hingegen alle Sterne nur rein weiß oder in Falschfarben abgebildet werden, da die echte Farbinformation für die Sterne dort noch fehlt.)
Ich habe mit diesem Bild eine Ausschnittsvergrößerung aus dem ursprünglich fotografierten Himmelsbereich gewählt mit einem Gesichtsfeld von 1,5 x 2,4 Grad, was einer scheinbaren Aufnahme-Brennweite von 580 mm entspricht. Man kann natürlich auch mal in das Original-Gesichtsfeld der früheren Bilder herein zoomen, um diesen Ausschnitt zu sehen. Doch ich finde, der direkte erste Seh-Eindruck gibt diesem Objekt gleich eine ganz neue Charakteristik, da sich das Auge nun sofort auf den Rüssel konzentriert. (Wer vergleichen möchte: Beim Zoomen in die früheren Bilder zeigen sich sehr schön die Unterschiede, insbes. die nun neu erhaltene Farbwirkung der Sterne durch die zusätzlichen RGB-Farb-Aufnahmen.) Erst mit einer physikalisch echten größeren Brennweite (und größerer Teleskop-Öffnung) sowie mit noch mehr Kamerapixeln (insbesondere bzgl. des Rot-Kanals) ließen sich auch nochmals feinere Details herauskitzeln, denn da bin ich mit dem hier verwendeten Equipment und "nur" echten 330 mm Brennweite und 70 mm Öffnung dann doch ziemlich am Limit des Machbaren. Ich bin dennoch immer wieder erstaunt und begeistert, wieviel trotzdem auch schon mit so einem kleinen Teleskop wie dem hier Verwendeten machbar ist :-) .
Aufnahmedaten:
Ort: Sauerland (oberes Ruhrtal), 51.3°n.Br., 310 m NHN
Belichtung: Ha: 7,08 h,......... [O III]: 10,8 h , .......... S-II: 9,7 h , ........UV/IR-Cut Breitband:1,8 h ,......Gesamtbelichtung: 29,4 Stunden
Teleskop: TS-APO 704,
Brennweite: 331 mm (mittels Reducer TS-RED279, f/4.74), (gezeigter Bildausschnitt entspricht ca. 580 mm bezogen auf APS-C Sensor)
Filter: Baader H-Alpha 7nm, ....[O III] 8,5 nm,...... S-II 8 nm,....UV/IR-CUT (für RGB, insbesondere für die Sternfarben)
Kameras: astromodif. Sony Nex 5 für H-Alpha, S-II und UV/IR-Cut sowie Canon EOS 760d (ohne Astromodif.) für [O III]- Aufnahmen
Guiding: Lacerta MGEN 2.2 am Sucher
Montierung: Celestron AVX
Stacking mit Bias- Darks- und Flat-Korrektur in Fitswork, Nachbearbeitung in Fitswork und DPP4, Anmerkungen, Anregungen und Rückfragen sind natürlich wie immer willkommen. Viel Spaß und viele Grüße.

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