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Emilio, überfahren im November, gelähmt und geheilt.

Emilio, überfahren im November, gelähmt und geheilt.

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voeltz margit


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Emilio, überfahren im November, gelähmt und geheilt.

Emilio hat das Wort...

Ihr Menschen seid doch schon sehr seltsame Geschöpfe...
Auf der einen Seite überfahrt ihr mich... Ihr lasst mich völlig unbeachtet am Straßenrand liegen, obwohl ich so laut um Hilfe geschrien habe. Die ganze Nacht habe ich nach meinen Katzeneltern gerufen, die suchen mich doch bestimmt! Warum kann ich eigentlich nicht aufstehen und meine Beine bewegen? Wisst ihr, warum mir mein Kopf und mein Mäulchen so schmerzen? Das liegt bestimmt an den zersplitterten Reißzähnen, die sich tief in meine Wangen graben. Es tut mir alles sooo weh...!!! Wieso hilft mir denn niemand??? Jetzt liege ich schon ganz lange hier, ich bin schon ganz steif und schläfrig. Wenn ich jetzt einfach so meinen Kopf hinlege, geht es bestimmt ganz schnell. Müde genug bin ich ja, und viel Hoffnung habe ich auch nicht mehr, meine Stimme ist fast weg. Ganz weit entfernt höre ich ein Geräusch. War da eine Stimme? Benommen hebe ich den Kopf und lausche dem warmherzigen Klang, der mir sagt, dass jetzt alles gut wird. Eine Frau nimmt mich auf den Arm, ich denke noch: “Oh, nein, ich mache sie ganz schmutzig!“ Offensichtlich macht der netten Dame das nichts aus, denn sie spricht ganz lieb mit mir. Ich fühle mich wieder ein wenig besser, bin ganz ruhig und lausche der Stimme, die Hilfe verspricht. Nach einer ganz kurzen Weile werde ich bei Menschen abgegeben, die sich sofort um mich kümmern. Ob die wohl wissen, wie man dieses Ding in meinem Nacken abliest? - Sie wissen es, ich höre meine Katzeneltern! Warum klingen die denn so komisch? Die weinen doch nicht etwa? Ich glaube, ich kann sie riechen, da kommen sie, und jetzt weiß ich, dass alles gut wird.

Emilio ist am 17.01.2010 geboren. Wir haben ihn von einer sehr netten Züchterin gekauft. Er hatte damals schon eine Behinderung, sein linkes Auge ist erblindet, das hat ihn und uns nie gestört.
Donnerstag, 20.11.2011
Der Tag begann völlig bedeutungslos. Ich fütterte mein Katzenrudel, und nichts wies auf das einschneidende Erlebnis hin, das unser Leben völlig durcheinander wirbeln würde.
Emilio, mein kleiner Nimmersatt, ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach: „Wie kann ich am schnellsten alle Näpfchen leerräumen, ohne dass die anderen Pelzgesichter dazwischen funken?“. Diesen Sport betreibt er mit Hingabe, daher wurde ich schon leicht unruhig, als er zur nächsten Fütterung nicht auftauchte. Selbst Lockrufen, die er sonst immer befolgt (gibt ja auch ein besonderes Leckerchen), widerstand er. Als er auch abends nicht nach Hause kam, ließ unsere tiefe, innige Bindung mich spüren, dass etwas ganz Grässliches passiert sein musste. Kennen Sie dieses subtile, unbestimmte Gefühl, das in einem bohrt und Magenschmerzen verursacht? Unsere ausgiebige Suche verlief ergebnislos und die folgende Nacht ohne einen Moment Schlaf.
Der Anruf von Tasso kam daher nicht unerwartet. Ich habe Emilio bei der Kastration chippen lassen. Die erstversorgenden Tierärzte haben den Chip ausgelesen, Tasso informiert und meinen Rückruf erbeten. Spätestens in diesem Augenblick verknotete sich mein Magen zu einem unförmigen Etwas. Mein Mann hinterfragte gar nichts, sondern sagte:“Ich hole das Auto, nimm dein Handy mit, du kannst auf dem Weg mit der Praxis telefonieren.“ Während des Telefonates versuchte mir die behandelnde Ärztin einfühlsam mitzuteilen, dass mein Kater schwer verletzt abgegeben worden sei. Offensichtlich habe ein Auto ihn überfahren und es sähe gar nicht gut aus, ich solle mich auf das Schlimmste einstellen. Obwohl mir augenblicklich das Blut in die untere Körperregion sackte, ich anfing zu heulen, wollte ich wissen, welche Verletzungen er genau hat. In meinem Kopf tauchten unwillkürlich furchtbare Bilder auf. Von überfahrenen Katzen, die blutverschmiert, mit zerquetschten Gliedern einfach so daliegen. Worte wie Lähmung, keinerlei Schmerzreflexe, Dehydrierung und Unterkühlung fielen. In dem Moment dachte ich gar nichts mehr.

Wenige Minuten später trafen wir in der Praxis ein. Als man uns sofort in ein Behandlungszimmer führte, obwohl das Wartezimmer überfüllt war, ahnte ich schon, was für ein schlimmer Anblick mich erwarten würde. Da lag er, ein kleines Häufchen Elend. Ich dachte noch: „Sieht doch gar nicht so schlimm aus, keine zerquetschten Gliedmaßen, und wo ist das Blut?“ Ich näherte mich vorsichtig und sprach ihn an. „Hey, mein Junge, was machst Du nur für Sachen?“. Er hob mühsam den Kopf. Erst da sah ich das ganze schreckliche Ausmaß. Der Mund war verformt, das Fell unterm Kinn abgerissen, die Zähne im Mäulchen zersplittert. Der mitleidige Blick der Tierärztin Frau Dr. Hellmann sprach Bände. Emilios Hinterläufe und der linke Vorderlauf wiesen eine Parese (Lähmung) auf. Zum Test der Schmerzreflexe wurde Emilio im Bereich der Lähmungen vorsichtig mit einer Nadel gepiekt und mit einer medizinischen Zange angefasst – er schien es leider überhaupt nicht zu spüren!

Aus Emilios Sicht:
Erleichtert höre ich eine vertraute Stimme, die sich langsam nähert. Schnurr, diese streichelnde, liebkosende Hand, die mich federleicht berührt, würde ich aus Hunderten erkennen. Endlich… endlich kann ich mich fallen lassen und ausruhen. Mit einem Ohr höre ich den Zweibeinern zu, ein wenig aufgeregt hören sie sich ja schon an. Einschläfern? Was heißt denn das? Schlafen mag ich im Moment aber gar nicht. Ich höre Schritte, die sich nähern. Was passiert denn jetzt, wieso werde ich weggetragen, und weshalb geht mein Frauchen nicht mit??? Mein Herz hämmert. Nein, bitte lass' mich nicht alleine, ich habe doch solche Angst!!! Der dunkle Raum riecht aber gar nicht gut. Ich höre ein Summen und Klicken, das hört sich fast an wie dieses Blitzdings zu Hause, das Zweibeiner immer lächeln lässt. Jemand sagt: „So, Emilio, wir sind fertig, gleich bist du wieder bei deinem Frauchen.“ Vor lauter Aufregung hechle ich, hoffentlich tropfe ich nicht alles voll. Da, da sind sie! Normalerweise würde ich jetzt lostrippeln, um ganz schnell bei meinen Menschen zu sein. Irgendwie geht das nicht. Obwohl ich mich bemühe, kann ich meine Beine nicht bewegen. Selbst beim Ablegen auf die wunderbar weiche, warme Decke kann ich nicht helfen. Nun ja, so ist es eben. Aber die Hauptsache ist, dass ich wieder bei meinen Katzeneltern bin. Selbst der kleine Pieks und das seltsame, lange Ding in meinem Arm stören mich nicht mehr.. Meine Menschen sind ganz nah, ich kann sie riechen und spüren, sie lassen mich bestimmt nicht mehr los...


Unter meinem vorsichtigen Streicheln beruhigte sich Emilios Atmung, er schnurrte (obwohl Katzen auch unter enormen Schmerzen schnurren) und versuchte zu köpfeln. Für unsere Entscheidung nahmen wir uns Zeit, Emilio schaute mich an, als wolle er sagen: „Mach nur, du entscheidest schon richtig, und ich werde mit allem einverstanden sein.“. Möglicherweise hat mich dieses Vertrauen auf mein Gefühl hören lassen. Sicher hatte ich auch in diesem Moment Zweifel. Meine Entscheidung stand jedoch fest. Fragend blickte ich meinen Mann an, der sagte: „Wenn du das durchziehst, stehe ich hinter dir“. Für die Tierärztin war die Information eindeutig. Die Behandlung begann sofort mit dem Röntgen, dem Anlegen einer Infusion und dem Lagern auf einem Wärmebett. Die Tierärztin besprach mit uns die weitere Vorgehensweise. Eine Behandlung durch eine Spezialistin für Wirbelsäulenschäden war notwendig, die Tierärztin stellte den Kontakt zu Frau Dr. Sylvia Kinzel in Aachen her. Obwohl es ein Freitag war, kurz vor dem Wochenende, und eigentlich bei Dr. Kinzel keine Sprechstunde vorgesehen war, durften wir Emilio dort vorstellen.
In Aachen angelangt, fühlten wir uns augenblicklich gut aufgehoben. Den überaus menschlichen Umgang mit meinem Emilio kannte ich nur von meiner Haustierärztin, Frau Dr. Martina Schullenberg, ich hätte nicht gedacht, dass auch andere Tierärzte so einfühlsam sein können. Dr. Kinzel und Herr Dr. Alexander Schumacher sprachen Emilio auf sehr eindrucksvolle Weise direkt an, untersuchten ihn und behandelten ihn wie ein verletztes Kind.

Dr. Kinzel stellte ihr enormes Fachwissen sofort unter Beweis. Eine kurze Untersuchung beider Augen veranlasste sie, die weitere Untersuchung sofort einzustellen. Schweres Schädel-Hirn-Trauma...
„Ihr Kater braucht jetzt Ruhe, absolut keinen Stress, Dunkelheit und ständige Beaufsichtigung. Hoffentlich überlebt er das Wochenende, es sieht gar nicht gut aus!“. Zur Unterstützung bekam Emilio noch einige Medikamente (liste ich später bei Vorlage des Behandlungsberichtes noch auf). Nachdem Dr. Kinzel sich vergewissert hatte, dass eine ärztliche Betreuung für das Wochenende gesichert war, entließ sie uns mit Hoffnung und guten Wünschen.
Im Rückblick muss ich feststellen, dass ich eine verdammt coole Haustierärztin (Dr. Schullenberg) habe, die ihren Beruf auch als Berufung sieht und sofort alles in die Wege geleitet hat, um Emilio so schnell wie irgend möglich die Hilfe von Fachärzten zukommen zu lassen.

Auf dem Heimweg machte ich mir keinerlei Gedanken über die Zukunft, was uns erwartet, wie alles ausgeht. In dem Gedanken, kleine Schritte führen ans Ziel, ließ ich das Alles auf mich zukommen. Zudem überwog in diesem Moment die Freude, mein geliebtes Pelzgesicht Emilio wieder im Arm zu halten.
Zu Hause angelangt stellte sich mir die Frage, wo ich Emilio am besten unterbringen kann, so dass er bequem liegt und ich ihn ständig in meiner Nähe haben kann, ohne andere Familienmitglieder zu stören. Das Wohnzimmer bot sich geradezu an. Zentral gelegen und Mittelpunkt des Geschehens, so dass der soziale Kontakt zu Zwei- und Vierbeinern jederzeit gewährleistet war. Eine vollständige Isolation wäre für eine erfolgreiche Genesung Emilios nicht hilfreich gewesen, da Emilio immer fester Bezugspunkt seines Rudels war.
Unsere Couchgarnitur sollte die passende Lösung sein. Man konnte sie problemlos so zusammenstellen, dass eine große Liegefläche entstand. Die Lehnen sorgten dafür, dass sich Emilio nur innerhalb eines begrenzten Raumes aufhielt und er bei Bewegungen nicht runterfallen konnte. Eine Seite war für Emilio gedacht und die andere für mich. Zum Schutz hatte ich Emilios Liegeseite mit einer waschbaren Inkontinenzauflage bedeckt. Darauf legte ich Frotteehandtücher, die mit einer Lage Einmalauflagen versehen wurden. Jetzt konnten wir gut vorbereitet in unsere erste Nacht starten. Emilio lag in seinem Transportkorb und war von den Vorbereitungen völlig unbeeindruckt. Die Erleichterung, sich endlich wieder in einer gewohnten Umgebung mit geliebten Lebewesen zu befinden, war ihm deutlich anzumerken. Ganz vorsichtig hob ich meinen Kater aus dem Korb und legte ihn auf seinen Platz. Vorab hatte ich das Wohnzimmer abgedunkelt. Er orientierte sich kurz, schnuffelte noch einmal und fiel dann in einen tiefen, hoffentlich erholsamen Schlaf. Nur das gelegentliche Zucken seines Oberkörpers ließ erkennen, dass er unterbewusst kämpfte. In der Nacht wachte er häufiger auf und erkundigte sich mit leisem Wimmern und Maunzen, ob sein Zweibeiner noch in der Nähe ist. Sobald ich meine Hand auf seinen Körper legte, schien er sich sofort zu beruhigen und schlief wieder ein. Nach der unruhigen Nacht, in der ich immer wieder zwischendurch schaute, ob
mein Kater noch atmet, hieß ich den nächsten Morgen willkommen. Eine überstandene Nacht bedeutete ja auch einen weiteren Schritt ins Leben zurück! Emilio war aufgewacht, die zahlreichen Prellungen sorgten jedoch dafür, dass er nur mühsam den Kopf heben konnte. Er schaute mir in die Augen und schien zu fragen: „Wie soll das jetzt mit mir weiter gehen?“
Mein Wahlspruch gerade in extremen Situationen lautet: „Geduld, Ruhe und Zuversicht ist das Fundament, auf dem die Welt erbaut wurde.“ Alternativen gab es nicht, und Aufgeben kam überhaupt nicht in Frage!
Über Nacht hatte Emilio Urin abgesetzt. Leider nicht in der Menge, die hätte sein müssen. Seine Blase konnte er offensichtlich nicht steuern, das war ein Punkt, den ich bei Dr. Schullenberg ansprechen musste. Einen Termin hatten wir ja bereits am Freitag vereinbart. Emilio machte darauf aufmerksam, dass er sich in seiner derzeitigen Lage unwohl fühlte. Also entfernte ich die Einmalauflagen, legte neue Handtücher auf und machte mir Gedanken, ob er sein Futter annehmen würde. Einen Versuch war es wert, da er ja seit Donnerstag nichts mehr zu sich genommen hatte. Ich pürierte sein Lieblingsfutter und versetzte es mit 2 Esslöffeln Wasser, da Emilio auch nicht trank. Das angebotene Wasser aus dem Napf konnte er nicht aufnehmen, das war wohl zu schmerzhaft. Den flachen Teller mit dem Futter-/Wassergemisch stellte ich vor Emilio hin. Er hob den Kopf und drehte seinen Oberkörper in Richtung des herrlichen Duftes. Nach kurzem Schnuffeln war der Hunger größer als der Schmerz, und man hörte nur ein zufriedenes Schmatzen und Schlürfen. Er verschlang das Futter in kürzester Zeit, verständlich, wenn man bedenkt, dass er seit seinem Unfall nicht mehr gegessen hatte. Nachdem auch der letzte Krümel vom Teller verschwunden war, legte Emilio sich erschöpft zurück und schlief schnell tief und fest.
Für 12:00 Uhr war ein Behandlungstermin mit Dr. Schullenberg in der Praxis vereinbart. Nach der ausgiebigen Begrüßung untersuchte „Schulli“ Emilio ganz vorsichtig. Sie zog ihm zwei der zersplitterten Zähne, weil sie drohten, die Mundschleimhaut zu verletzen. Nach der Gabe von Schmerzmitteln vereinbarten wir einen weiteren Termin für den Abend. Emilio verschlief den restlichen Tag, und wüsste ich nicht, dass Katzen ohnehin auf leisen Pfoten schleichen, hätte ich vermutet, dass der Rest des Rudels über das Laminat geschwebt ist. Ich habe keine andere Katze gehört, obwohl die sich sonst schon mal raufen und eigentlich nicht besonders leise gehen. Die Redensart: „Der Körper gesundet im Schlaf.“ war auf Emilio uneingeschränkt anwendbar. Als seine Tierärztin „Schulli“ ihn am Abend liebevoll ansprach, war er schon deutlich aufnahmefähiger. Sie untersuchte ihn erneut sehr, sehr behutsam und sprach ganz leise aufmunternd mit ihm. Sorge bereitete ihr die prall gefüllte Blase. Emilio konnte seinem Harndrang nicht nachgeben beziehungsweise ihn nicht steuern, die Blase hatte als solche ihre Funktion eingestellt und fungierte lediglich als Überlauf. Urin wurde in der Blase gesammelt, konnte aber auf natürliche Art und Weise nicht abgeführt werden, sondern lief über, sobald die Blase zu voll war. Dr. Schullenberg nahm Emilio vorsichtig auf und ging mit ihm zum Spülbecken in der Küche. Sie drückte mit schnellen, routinierten Griffen die Blase manuell aus und zeigte mir nebenbei, mit entsprechenden Erklärungen, wie das geht. Der Anblick des Urins versetzte mir einen Schock. Blut, ganz viel Blut im Urin! Der war nicht mehr gelb oder durchsichtig, sondern vom Farbton her tiefrot. Dr. Schulli beruhigte mich und klärte mich auf.
Nach einem Verkehrsunfall, so wie ihn Emilio erlitten hatte, ist es völlig normal, dass sich Blut im Urin sammelt,verletzte Muskeln, Fasern sorgen für eine Rotfärbung des Urins. Laut Röntgenbild war die Blase intakt, von daher brauchten wir uns zunächst nicht zu sorgen. Eine intakte Blase, mit dem entsprechenden Gefühl dafür, wäre jetzt schon toll gewesen. Da das nun mal in der derzeitigen Situation Wunschdenken war, leitete Dr. Schullenberg mich noch praktisch an, was das manuelle Entleeren der Blase anbelangt. Sie hat das auch mehrfach versucht, nur war ich nicht in der Lage, das rnünftig umzusetzen. Jedes Mal, wenn ich versuchte, Emilios Blase auszudrücken, maunzte er. War es Schmerz oder mein unbeholfener Handgriff? Ich konnte es nicht beurteilen. Was ich konnte, war, meine Unfähigkeit einzugestehen. Dr. Schullenberg sollte am nächsten Tag auch dafür eine Lösung zur Hand haben. Am Sonntag legte sie Emilio nach einer örtlichen Betäubung einen Katheter, vernähte ihn und verschloss ihn mit einem Drehstopfen. Problem erkannt, Problem gebannt. So ist sie halt eben, immer kompetent pragmatisch. Sie nahm meine Hand und zeigte mir, unter Führung ihrer Hand, wie sich eine prall gefüllte Blase anfühlt (wenn ich das beschreiben müsste, würde ich sagen, wie ein Tennisball, der sich in den hinteren Bauchraum verirrt hat). Der Stopfen wurde aufgedreht, die Blase von unten gestützt, von oben gedrückt, und schon lief es, immer noch verfärbt, nur heller. Das würde ich wohl jetzt häufiger machen. Emilio lag da und ließ den ganzen Vorgang in der ihm eigenen Gelassenheit über sich ergehen. Das Abhorchen der Lunge offenbarte keinen guten Befund. Sie hörte sich feucht an. Das heißt: neben den normalen Atemgeräuschen hört man ein Knistern oder Rasseln, welches durch abgelöste Sekrete oder Ödemflüssigkeit ausgelöst wird. Die Lunge wird dann nur unzureichend belüftet, und es droht eine Lungenentzündung.
Um eine schwerwiegendere Erkrankung zu vermeiden, war es jetzt nötig, meinen Kater regelmäßig umzulagern, damit beide Lungenflügel seitengleich belüftet werden. Dr. Schullenberg verabreichte Emilio ein Antibiotikum, Cortison und ein Schmerzmittel. So war er für die Nacht gut gerüstet. Gedanken mussten wir uns noch über seine mangelnde Verdauung machen. Emilio war seit seinem Unfall nicht in der Lage, eigenständig Kot abzusetzen. Durch das Abtasten war ersichtlich, dass der Darm gut gefüllt war. Auch das Problem sollte Dr. Schullenberg am nächsten Tag lösen. Ich bin so erleichtert, dass wir das Wochenende gut hinter uns gebracht haben. Im Hinterkopf nagte immer der Gedanke, dass das schwere Schädel-Hirn-Trauma lebensbedrohlich ist. Das Wochenende quasi als unser „Lebenszeit-Fenster“ anzusehen war. Emilio hatte sich über Nacht den Katheter gezogen und schaute mich mit einem sehr selbstzufriedenen Gesichtsausdruck an. Er schien, durch sein zerstörtes Gebiss lächelnd, zu fragen: „Na, habe ich das nicht gut gemacht?“ Trotz des beständigen Austauschens der Auflagen roch es extrem nach Katzenurin. Emilio sah vollkommen zerwuselt aus und fühlte sich offensichtlich nicht wohl. Ein Dilemma! Auf der einen Seite traute ich mich nicht, meinen Kater durch eine Körperreinigung zu stressen, auf der anderen Seite zeigte er deutlich sein Unbehagen. Der Mittelweg erschien mir als vernünftige Lösung. Mit einem feuchten, warmen Waschlappen reinigte ich die betroffenen Stellen, so gut es ging. Ich gestaltete diesen Vorgang für Emilio so angenehm wie möglich und beendete die Prozedur mit einem Kügelchen Leberwurst für ihn als Belohnung.
Da ich in dieser Woche ohnehin noch einen Termin mit Dr. Kinzel vereinbart hatte, sollte sich auch für diese Situation eine Lösung finden lassen. ---------- Der Einsatz von Windeln war mir zu diesem Zeitpunkt nicht geläufig, und richtig logisch denken war nicht möglich.------- Zu diesem Thema kehre ich später zurück.

Montagabend besuchte Dr. „Schulli“ uns nach ihrer regulären Sprechstunde. Sie hatte für Emilio einen Einlauf mitgebracht und führte die Flüssigkeit mit einem dünnen Schlauch, nach einer oberflächlichen Betäugung, in den Darm ein. Emilio war wenig begeistert und brachte das auch zum Ausdruck. Dr. Schullenberg ließ sich jedoch nicht beeindrucken und sprach beruhigend auf Emilio ein, der die weitere Untersuchung dann auch kommentarlos über sich ergehen ließ. Tapferer, kleiner Kerl!!! Eine andere Problematik war, dass er nicht trinken wollte. Er nahm zwar Flüssigkeit über die Nahrung auf, jedoch nicht im ausreichenden Maße. Dr. Schullenberg legte noch einmal eine Infusion an und unterstützte Emilios Kreislauf mit der zusätzlichen Kochsalzlösung.

Emilio war schon immer ein ganz besonderer Kater. Wir haben uns ganz bewusst für ihn entschieden, weil er eine Behinderung hatte. Durch einen Behandlungsfehler im Welpenalter ist ein Auge erblindet, der Glaskörper ist ausgelaufen und das Auge äußerlich stark vernarbt. Es sieht nicht schön aus, das hat uns aber nie gestört. Außenstehenden fällt die Behinderung auf Fotos und Videos nicht auf, weil Emilio eine unglaubliche Ausstrahlung hat. Dieser Kater hat uns bei der ersten Begegnung mit seinem Charme um den Finger gewickelt, ich hätte keinen anderen Kater haben wollen. Er war und ist etwas Besonderes und hat möglicherweise gerade wegen dieser Behinderung ein anderes Verhältnis zu Menschen entwickelt und seine Persönlichkeit durch seine unglaubliche Akzeptanz und Gelassenheit bereichert, was für die folgende Physiotherapie äußerst hilfreich war.

Dr. Schullenberg gehört zu den besonderen Menschen und Ärzten, die trotz einer lebensgefährlichen Erkrankung des Patienten ihren Optimismus nie verlieren. Die mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Witz zur richtigen Zeit moralische Unterstützung gewähren, wo andere Ärzte schon lange aufgegeben oder eher menschlich Distanz gehalten hätten. Ohne sie hätten wir diese schwierige Zeit, mit dem letzlich guten Ergebnis, sicher nicht so gut überstanden! Daher hat sie bei uns einfach diesen unwiderstehlichen Spitznamen weg. Sie ist und bleibt unsere Dr. Schulli.


Dienstag
Mit einem Gefühl in der Magengrube, das sich am ehesten mit einem schwer verdaulichen Objekt beschreiben lässt, machten wir uns auf den Weg in die Tierklinik. Dr. Kinzel hatte einen gemeinsamen Termin mit der ebenfalls dort ansässigen Tierärztin Frau Dr. Neumann, die gleichzeitig auch als Physiotherapeutin arbeitet, vereinbart. Emilio verhielt sich während der Untersuchung sehr gelassen und eher abwartend, so als wolle er sagen: „Ihr macht das schon!“. Er ließ die Schmerzreflexuntersuchung ruhig und ohne erkennbaren Widerstand über sich ergehen, als wisse er, dass das Ergebnis dieser Untersuchung für ihn zukunftsweisend war. Mit einem Hauch von Hoffnung erklärte Dr. Kinzel, dass die Schmerzreflexe erkennbar zurückgekehrt seien. Zwar verlangsamt, es sei aber ein deutlicher Fortschritt zu letzten Untersuchung erkennbar. Lediglich der linke Vorderlauf schien sich nicht den anderen Läufen anpassen zu wollen. Emilio hielt seinen linken Vorderlauf permanent nach innen geknickt und war nicht in der Lage, ihn auch nur ansatzweise selbstständig zu bewegen. Die Hinterläufe zog er während der Schmerzreflexuntersuchung ein wenig an und zeigte damit seinen Fortschritt. Eine selbständige Belastung der hinteren Extremitäten war völlig unmöglich. Dr. Neumann, die der Untersuchung beiwohnte, überprüfte die regulären Reflexe der Beine, untersuchte die Muskulatur und verschaffte sich einen Überblick über den körperlichen Allgemeinzustand. Eine Lähmung der Hinterläufe an sich ist ja schon tragisch, aber der Patient kann sich mit den Vorderläufen noch fortbewegen. Wenn jedoch drei Beine von der Parese betroffen sind, gestaltet sich eine Behandlung mit entsprechenden Genesungsaussichten als sehr schwierig. Entsprechend dieser Untersuchungsergebnisse unterhielten wir uns über Emilios Prognose. Dr. Kinzel sah die Genesung der Hinterläufe als sehr vielversprechend, jedoch den linken Vorderlauf recht kritisch. Dr. Neumann war anderer Meinung. Sie sah die Genesung der Hinterläufe eher kritisch, die des Vorderlaufes eher positiv.
Was nun?
Wie vermag ich einen vernünftigen Kompromiss zu finden, für ein Lebewesen, das ich liebe und für das ich die Verantwortung übernommen habe. Verantwortung heißt aber auch, zum richtigen Zeitpunkt loslassen zu können. Was würde Emilio wollen, hat er überhaupt ein lebenswertes Leben mit einer Lähmung? Er war Freigänger und das Spielen mit seinem Rudel gewohnt. Würde er darauf verzichten können? Fragen, die in geballter Form auf einen auftreffen. Entscheidungen, die aktuell und situativ gefällt werden mussten, trotz des ganzen Wirbels in meinem Kopf. Da fiel mir der Spruch von Dr. Schullenberg wieder ein: „Katzen sind unglaublich, und die schaffen viel mehr, als es im Moment den Anschein hat, vertrauen Sie darauf!“. Zeit... - Zeit schien mir eine annehmbare Lösung, eine Entscheidung konnte ich immer noch treffen. Es kostet doch nur Zeit! Im Gegensatz dazu, was könnte ich unwiederbringlich verlieren?... Emilio... ein Leben! Als auch noch Dr. Kinzel von ihrer gelähmten Katze berichtete, war ich mir sicher. -------Zeit halt----

Wir wechselten in das Sprechzimmer von Dr. Neumann, wo sie einen individuellen Behandlungsplan für Emilio erstellte. In schriftlicher Form lag er nun vor, und Dr. Neumann verfolgte den Lehransatz: „Learning by doing“. Sie erklärte mir die einzelnen Übungen anhand vom praktischen Beispiel an Emilio. Sie machte vor und ich unter Anleitung und Korrektur nach. Fragen wurden intensiv besprochen, kleine Schwierigkeiten durch Alternativen beseitigt. Nach einer Stunde Praxis fühlte ich mich soweit unterrichtet, die Übungen zu Hause alleine gut anwenden zu können. Da Dr. Neumann der hygienische Zustand von Emilio selbstverständlich aufgefallen war, stellte sie mir die Luna-Seite vor. Luna, eine Zeit ihres Lebens gelähmte inkontinente Katze, hat mit der Unterstützung ihrer Dosi (so nennt man einen zweibeinigen Katzenbesitzer) jahrelang mit ihrer Behinderung gut und sehr lebensfroh gelebt. Lunas Frauchen hatte sich mit dem Thema „Inkontinenz bei Katzen“ intensiv auseinander gesetzt und eine gut umsetzbare Lösung gefunden, die sie im Internet veröffentlicht hat. Von diesen Ergebnissen konnten nun auch wir profitieren.Frau Dr. Neumann hatte uns die Anleitung für das Windeln von Katzen ausgedruckt und ausdrücklich erklärt, dass ein Wundsein durch ständigen Urinfluss unbedingt vermieden werden müsse, um weitere Erkrankungen zu vermeiden. Mit neuen Aufgaben im Gepäck verließen wir die Praxis, kauften Windeln und Einmalauflagen ein. Ob Emilio, der stolze Kater, sich wohl Windeln anlegen lassen würde? Schriebe ich jetzt, dass das völlig problemlos vonstatten ging, müsste ich lügen. Im Nachhinein stelle ich mir die Frage, wer mit wem mehr Geduld hatte. Emilio schien meine Aufregung zu spüren, meine anfängliche Ungeschicklichkeit sicher. Es dauerte schon ein wenig, bis meine Bewegungen routinierter und für Emilio auch einfacher wurden. Nach und nach optimierte sich unser System. Mit viel Übung fand sich auch die richtige Anpassung der Windel für Emilios Körper. Anfangs wickelte ich Emilio auf seinem Bett, um unnötige Bewegungen und Stress für ihn zu vermeiden. Sein Rudel ließ ihn völlig außer Acht. Beruhte diese bewußte Ignoranz nun auf der Tatsache, dass Emilio sich zwischen Tod und Leben befand und das Rudel diesen Umstand wahrgenommen hat? Ich denke schon, denn mit der Zeit änderte sich das Verhalten, dazu später mehr.

Durch das Wickeln gestaltete sich unser Tagesablauf völlig anders. Auflagen waren nach wie vor nötig, aber das häufige Waschen der Handtücher und Decken (vier Mal am Tag) entfiel und wich dem normalen Rhythmus. Emilio, der auf seinem Krankenlager etwa 1 m² zur Verfügung hatte, wurde täglich wacher und aufmerksamer. Die Wunde am Kinn heilte gut, es zeigte sich schon Schorf. Nachts schlief Emilio immer noch sehr unruhig und suchte den Körperkontakt. In meiner Angst, ihn zu verletzen, hatte ich auf der Schnittstelle beider Sofas eine Barriere errichtet, die ihm zwar ermöglichte, mich zu sehen und mir die Möglichkeit ließ, meine Hand an seinen Körper zu legen, ihn aber davon abhielt, sich zu mir rüber zu robben. Morgens stellte ich dann fest, dass Emilio sich in der Nacht bis zur Erhöhung geschleppt und eine Pfote darauf gelegt hatte. In Bewegung war er jetzt schon, mühsam, aber Hauptsache: in Bewegung!

Unser tägliches Ritual sah nun folgendermaßen aus:
Wir standen um 05:00 Uhr auf. Dann nahm ich meinen Kater auf den Arm, ging mit ihm in die Küche und legte ihn auf der mit einem Handtuch vorbereiteten Spülfläche ab. Sein Rücken zeigte zu mir und mit dem rechten Arm umfing ich seinen Körper. Emilio legte nach einer gewissen Zeit seinen Kopf in meine Armbeuge. Emilios Po wurde so platziert, dass er ein klein wenig über den Spülbeckenrand hinausragte. Dann wusch ich mit warmem Wasser und Katzenshampoo die Genitalien, die Pfoten und den Bauch sauber. Mit der Zeit passte Emilio sich so hervorragend an, dass er mit dem Kotabsatz bis zum Waschen wartete. Dann reichte schon das Geräusch des laufenden Wassers, hin und wieder eine kurze Stimulation des Afters, um den Kotabsatz auszulösen. Anschließend wurde Emilio nach dem Waschen auf ein trockenes Handtuch abgelegt und eingemummelt. Dann folgte im Wohnzimmer (dort war es einfach wärmer) der vermeintlich schwierige Teil. Das Föhnen. Ich war mir absolut nicht sicher, ob er das ungewohnte Geräusch und die warme Luft tolerieren würde. Aber was blieb uns anderes übrig, Alternativen gab es nicht! Ihn einfach trocknen zu lassen, wäre völlig unverantwortlich gewesen. Also setzte ich mich mit Emilio auf den Beinen auf den Wohnzimmerboden. Föhn, Bürste und vorbereitete Windel lagen neben mir. Seitwärts lag er auf meinen ausgestreckten Beinen. Ich schaltete den Föhn auf niedrigster Stufe ein. Das hohe Rauschen des Föhns ließ Emilio sich zuerst etwas sträuben. Aber sein Vertrauen war größer und offensichtlich empfand er die warme Luft als sehr angenehm, denn er entspannte sich zusehends. Mit der weichen Bürste fing ich an, das Fell an den Oberschenkeln zu bearbeiten. Die Reflexpunkte der Knie bürstete ich unter leichtem Druck und stellte erfreut fest, dass die Reflexe ausgelöst wurden. Zwar leicht, aber vorhanden. Dann folgten Bürstenstriche entlang des Rückens bis zur Schwanzwurzel. Erst mit dem Strich, dann entgegen des Striches und wieder mit dem Strich. Die Fußsohlen stimulierte ich ebenfalls mit der Bürste. Dann wurde die andere Seite entsprechend der ersten behandelt. Zum Schluss wurde der Schwanz getrocknet, aber unter Anwendung eines Kammes. Jetzt fragen Sie sich sicher: „Warum mit dem Kamm?“ Leider hatte Emilio aufgrund des Unfalles auch kein Gefühl mehr im Schwanz und konnte selbigen auch nicht mehr heben, daher wurde der Schwanz noch zusätzlich behandelt.

Mal sehen, wie Emilio mit der Windel zurechtkommt...
Es war ja wieder eine ganz andere Situation, er wurde auf meinen Beinen gewickelt, und das nach einer anstrengenden Prozedur. Da er ja bereits auf einer Seite lag, führte ich zuerst den Schwanz durch das vorbereitete Loch in der Windel (Klebeflächen enden auf dem Rücken). Die Seite ohne Klebefläche legte ich auf seinen Rücken, den verbleibenden Teil der Windel zog ich durch die Hinterläufe über den Bauch meines Katers und konnte so die Klebeleiste leicht um das Oberschenkelgelenk legen und am Rücken festkleben. Emilio legte ich dann auf die andere Seite, zog dort ebenfalls die Klebeleiste um das Gelenk (hier hat sich ein Einschneiden der Bündchen bewährt) und befestigte sie ebenfalls auf den Aufnahmestreifen am Rücken. Voilà, nach einer Stunde waren wir dann so weit, dass Emilio wieder auf seinem Bettchen Platz nehmen konnte. Das Rudel zeigte im Laufe der Woche immer mehr Interesse. Je wacher und aufmerksamer Emilio wurde, umso näher kamen die anderen Pelzgesichter. Fox, unser halbjähriger Kater, war der erste des Rudels, der sich zu Emilio legte. Nur zum Schmusen natürlich, das Spezialfutter von Emilio war natürlich nie der Anlass für die erste Kontaktaufnahme. Fox sitzt jetzt neben mir und bestätigt das noch einmal mit einem eindeutigen „Nein“.
Zum Ende der Woche hatte ich ein Erlebnis, das ich nicht mehr so schnell vergessen werde. Dieser alte Emilio-Schlumpf…….Ich fühlte mich morgens irgendwie beobachtet, öffnete meine Augen und wer stierte mich, auf der Seite sitzend, an? Emilio! Ich habe noch einmal die Augen zugemacht, weil ich dachte: „Mensch, Du träumst!“, öffnete sie wieder und Emilio stierte mich immer noch an, von oben herab so richtig stolz. Da konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten, Freudentränen diesmal, denn er belastete sein linkes Vorderbein vollständig. Er saß seitlich auf seinem Po, die Hinterläufe seitlich ausgestreckt. So schnell hatte ich meine Kamera noch nie in der Hand, diesen so einmaligen Augenblick habe ich fotografiert. Das war die Wende. Emilio wurde immer agiler. Rutschen und Schleppen sollten in den nächsten Wochen unseren Alltag begleiten. Der nächste Untersuchungstermin bei Frau Dr. Kinzel und Dr. Neumann stand an. Auf diesen Termin freute ich mich. Ich war so gespannt, wie sie wohl reagieren würden.Bei den Ärztinnen angelangt, wurde Emilio erst einmal geknuddelt. Noch im Korb, der eine abnehmbare Haube besitzt, wurde er körperlich untersucht, die Windel wurde abgenommen. Frau Dr. Neumann stellte erfreut fest, dass Emilio ja schon fast wieder wie eine richtige Katze aussehen würde und nicht wie das erbarmungswürdige Geschöpf bei der zweiten Untersuchung. ---Er roch auch viel besser---
Dann kam der große Moment, die Ärztinnen waren erfreut. Emilio zeigte auch dort seinen Fortschritt, er belastete das linke Vorderpfötchen. Hätte man nicht gewusst, dass dieser Vorderlauf eigentlich gelähmt war, würde man es nicht sehen. Dr. Neumann stellte erleichtert fest: „So, jetzt haben wir den Punkt, an dem Emilio auch ohne Einsatz beider Hinterläufe ein lebenswertes Leben hat, super!“. Besonders erstaunt waren beide Ärztinnen, dass Emilio diesen lebenswichtigen Fortschritt schon nach so kurzer Zeit geschafft hatte. Nun konnten wir die Physiotherapie aufstocken und verändern. Durch Zug und Gegenzug (Hilfe beim Aufstehen, er geht vorwärts und wird mit ein wenig Gegenzug zurückgehalten) sollte die Muskulatur aufgebaut werden, da er die Vorderläufe und seinen Oberkörper zukünftig vermehrt belasten musste.
Mit einem neuen Termin verließen wir die Praxis und machten uns auf den Heimweg. Emilio sollte uns in den nächsten Wochen noch zeigen, wozu er imstande ist.

Der nächste Morgen wurde für Emilio anders gestaltet. Da er nun beide Vorderläufe bewegen konnte, legte ich ihn nach der morgendlichen Versorgung auf dem Wohnzimmerboden ab. Ich hatte eine gemütliche Ecke vorbereitet, die durch keine Barrieren gesichert war, er sollte am normalen Leben teilhaben. Bei dem ersten unerwarteten Geräusch schleppte Emilio sich unter das Sofa so schnell er konnte. Die ungewohnte Situation überforderte ihn, ich denke, er hatte sofort den Unfall im Kopf. Da musste eine gehörige Portion Geduld her, und damit konnte ich ja dienen, auch das würden wir schon in den Griff bekommen. Mittags stellte ich sein Futter in die Nähe des Sofas, da ich genau weiß, wie verfressen die Pelznase ist. Ich musste gar nicht lange warten, und er streckte seinen Riesenpelzkopf unter der Sofakante raus. „Na, trauen wir uns doch noch? Nun komm, mein Junge, hier passiert dir doch nichts!“. Emilio schälte sich unter dem Sofa heraus und schaute mich schuldbewusst an. Er hatte unterwegs seine Windel verloren und unter dem Sofa auf den Boden gepieschert. „Ist doch alles nicht so schlimm, kann doch passieren...“ murmelte ich ihm leise zu, während ich ihn streichelte. Er antwortete mit einem leisen Gurren und schob seine Nase zum Teller. Er brauchte halt nur ein wenig Zeit, um auch der Umgebung auf dem Boden sein Vertrauen schenken zu können. Nach ein paar Tagen war es dann so weit. Emilio rutschte auf seinem Po völlig ungeniert durch die ganze Wohnung. Ich könnte darauf schwören, dass die anderen Fellnasen gelacht haben, sie waren total fasziniert. Ein Wesen, das wie eine Katze aussieht, das auch so riecht wie eine Katze, aber noch einen Zusatz am Po trägt und dazu nicht laufen kann. Emilio konnte selbstständig in die Küche rutschen und nahm an den gemeinsamen Mahlzeiten teil.
Es war schon erstaunlich, mit welcher Geschwindigkeit Emilio durch die Wohnung rutschte. Zeitweise war er auf dem Po schneller als seine vierbeinigen Freunde. Sein Oberkörper wurde zusehends muskulöser, und ich begann langsam damit, ihn häufiger auf seine Hinterläufe zu stellen. Gerade die Mahlzeiten boten sich dafür an, da er so stark auf das Futter konzentriert war. Er bekam überhaupt nicht mit, was ich mit seinen Hinterläufen anstellte. Zu Beginn konnte er sich nicht halten und fiel schnell auf seinen Po zurück. Kurze Zeit später war er jedoch in der Lage, sein Becken einige Sekunden hochzuhalten. Aus Sekunden wurden Minuten und aus Minuten - Selbständigkeit!
Der natürliche Bewegungsablauf beim Gehen war Emilio fremd geworden, zumal der hintere Bereich eine ganze Zeitlang für ihn nicht spürbar war. Damit er sich wieder erinnerte, nahm ich ein Handtuch zur Hilfe. Ich legte es ihm quer unter den Bauch, so dass beide Enden links und rechts herausragten. Dann nahm ich beide Enden hoch und hob Emilio somit in die Luft. Die Hinterläufe hatten jetzt keine Last zu tragen und konnten theoretisch bewegt werden. Emilio verstand nicht, was ich von ihm erwartete. Also legte ich das Handtuch wieder ab und umfasste mit beiden Händen sein Becken, hob ihn auf und übte leichten Druck nach vorne aus.
Jetzt! Er hatte es begriffen! Unbeholfen und schwerfällig stakste er nach vorne. Ein paar Meter nur, und er war erschöpft. Aber das Erfolgserlebnis zählte! Ich konnte sicher sein, dass er nun geistig umsetzen konnte, was ich mit dem Handtuch eigentlich von ihm erwartete. Er machte aktiv mit und seinem Gesicht war anzusehen, dass es ein komisches Erlebnis für ihn war, seine Pfoten auf dem kalten Boden zu spüren. Die Beckenentlastung durch das Handtuch erleichterte das Üben des natürlichen Bewegungsablaufes und Emilio belohnte mich, indem er, nach einigem Üben, die Hinterläufe selbstständig nach vorne bewegte. Einen besonderen Moment habe ich auf Video festgehalten. Emilio saß an seinem Napf, hob das Becken ganz alleine an und konnte diese Haltung einige Minuten beibehalten. Dieser Kater war und ist unglaublich. Wieviel Lebenswillen und welche Stärke ist nötig, um diese Unfallfolgen zu überwinden! In den folgenden Tagen zeigte Emilio seine wirkliche Stärke. Er überwand die Schmerzen und setzte immer häufiger ganz bewusst seine Hinterläufe ein. Das Gangbild war sehr unsicher, aber gegenüber der vorherigen Prognose war das ein unglaublich schöner Anblick. Wenn ihn die Kräfte verließen, knickten die Läufe wieder ein, die Anstrengung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Aber Emilio war tapfer. Er wurde mobiler und baute seine Kondition auf.

Mir stellte sich jetzt die Frage, ob der richtige Zeitpunkt gekommen war, die Windel zu entfernen. Mein Kater hat mir vertraut, und nun war ich an der Reihe, ihm zu vertrauen. Zwei Katzentoiletten fanden ihren Platz im Wohnzimmer, eine in der Nähe seines Schlafplatzes und eine am Katzenkratzbaum. Die Toiletten hatten wir mit einer Art Rampe umbaut, damit Emilio leichter Zugang finden konnte. Es war fast wie bei einem Kleinkind in der Übergangsphase von der Benutzung der Windel zur Benutzung der Toilette. Tagsüber bewegte sich Emilio ohne Windel durch die Wohnung, nachts wurde er gewickelt. Malheure passierten hin und wieder, aber er zeigte uns täglich, dass er Fortschritte machte. Die Pfützen wurden weniger! Als schwieriger stellte sich der Kotabsatz heraus. Emilio konnte seit dem Unfall seinen Schwanz nicht heben und hatte entsprechende Verunreinigungen in seinem Fell, die sich jedoch im Rahmen hielten und auch schnell beseitigt waren.
Eines Abends zeigte mir meine tapfere kleine Fellnase, dass er der Ansicht war, über Nacht keine Windel mehr zu benötigen. Morgens stellte ich fest, dass er sich die Windel über Nacht einfach mal so ausgezogen hatte. Ist er nicht klug? Im Gegensatz zu mir.Zweibeiner sind aber auch manchmal begriffsstutzig... Na, ja! Ich dachte nur: „Okay, was kann schon großartig passieren? Versuchen wir es einfach, und wenn es nicht klappt, braucht er halt noch ein wenig Zeit.“. Seit diesem Abend trägt mein geliebtes Pelzgesicht Emilio keine Windel mehr. Manchmal muss man seinen Vierbeinern vertrauen: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“ Emilio war wieder fester, eigenständiger Bestandteil des Rudels. Das Rudel ist noch ein Thema für sich: Emilios Rudel besteht aus siebenGefährten. Auffallend war, dass sie ihm Ruhe gönnten, wo Ruhe angebracht war und ihn zum Spielen animierten, wenn er drohte, depressiv zu werden. Ist schon jemand auf den Gedanken gekommen, dass Tiere sich untereinander verständigen und genau wissen, intuitiv, was ein Rudelmitglied braucht? Unsere Übermutter der Kompanie, Abby, fühlte sich in der Verantwortung, sobald Emilio keine Windel mehr trug. So, als wolle sie sagen: „Du siehst jetzt wieder aus wie eine richtige Katze, jetzt versorge ich dich auch!“ Von da an trug sie Lebendfutter für Emilio und den Rest des Rudels ins Haus. Bei der ersten Maus, die Abby vor Emilio fallen ließ, schaute er mich fast schon verlegen an: „Wie soll ich denn? Meine Zähne sind doch zerstört!“. Ich darf verraten, dass die Maus überlebt hat, völlig durchnässt, aber am Leben. Durch die Zersplitterung seiner Zähne kann Emilio seinem Beutetrieb nicht mehr so recht nachkommen. Ertränken kann er die Tierchen allemal mit seinem Speichel, aber richtig Beißen geht eben nicht mehr.
Übermutter Abby war es auch, die Emilio über die Katzenklappe nach draußen lockte. Als Emilio mich von außen darauf aufmerksam machte, wo er sich befand, war ich sehr aufgeregt und unsicher, wie ich mich verhalten sollte. Aber was sollte passieren? Emilio konnte nicht springen, und der Garten war eingezäunt. Emilio machte sich weniger Gedanken darum, er nahm sein Leben trotz seiner Einschränkungen auf. So sollte das auch sein.

Das emotional belastende Jahr 2011 hatten wir hinter uns gelassen.
Für das neue Jahr hatten wir uns umsetzbare Ziele gesteckt, die nach den Erfahrungen und Erfolgen im vergangenen Jahr sicher erreicht werden könnten. Jetzt hieß es, beide Ärztinnen der Spezialklinik in Erstaunen zu versetzen. Von Emilios enormer Entwicklung hatten sie ja nur ansatzweise gehört. Sie sollten Emilio nun selber begutachten...
Mit einem windellosen Emilio ging es in die Klinik. Es war wieder ein Termin mit beiden Ärztinnen vereinbart. Als Dr. Kinzel den Behandlungsraum betrat, konnte ich die Neuigkeit nicht für mich behalten: „Wissen Sie was? Emilio kann selbständig laufen und kommt ohne Windel sehr gut zurecht.“ Dr. Kinzel freute sich, schon fast ungläubig. So eine enorme gesundheitliche Veränderung innerhalb dieser kurzen Zeitspanne! Das ist schon sehr ungewöhnlich!
Ich bat um die Erlaubnis, diese Untersuchung filmen zu dürfen, meine Kamera legte ich bereit. Dr. Neumann betrat den Behandlungsraum. Emilio durfte zeigen, was für ein kleines (oder doch eher großes!) Wunder er vollbracht hatte. Beide Ärztinnen waren begeistert. Sie testeten die Schmerzreflexe, die zügig ausgelöst werden konnten. Die Nerven waren vollständig regeneriert. Den linken Vorderlauf nahmen sie besonders ins Visier, da dieser den Eindruck vermittelte, nie verletzt gewesen zu sein. Von einer Lähmung überhaupt keine Spur mehr. Emilio konnte sich sogar mit beiden Vorderläufen an der Kante des Behandlungstisches hochziehen. Die Hinterläufe waren noch ein wenig beeinträchtigt, was Emilio nicht daran hinderte, durch die Praxis zu humpeln. Das macht einfach nur sprachlos. Ein gelähmter Kater, der nach einem äußerst schweren Autounfall (überfahren worden, nicht nur angefahren!) innerhalb von nur 3 Monaten das Gehen wieder erlernt. Was bleibt, ist der Bruch des Brustwirbels, mein Pelzgesicht scheint das nicht zu stören, er hat sich mit seinem neuen Gangbild arrangiert. Dr. Kinzel wagte die Prognose, dass Emilio in einigen Wochen vollständig genesen ist. Anfang Februar bekam Emilio eine Anabolikainjektion, da der Muskelaufbau im hinteren Bereich stagnierte. Eine weitere Anabolikagabe wird folgen.

Heute benimmt Emilio sich fast so, als sei gar nichts passiert. Er geht regelmäßig in den Garten und verrichtet dort auch sein Geschäft. Hat Emilios Verhalten sich verändert? Eindeutig ja. Er ist sehr, sehr anhänglich und sucht ständig den Körperkontakt. Mittlerweile bettelt er bei Tisch wie ein Hund, weil er weiß, dass ich immer ein Leckerchen zur Hand habe. Fremden gegenüber ist er nicht mehr so aufgeschlossen wie früher, bei unerwarteten Geräuschen reagiert er mit einem Fluchtreflex. Emilio braucht Zeit. Die körperlichen Verletzungen sind fast verheilt, die seelischen brauchen Zeit. An Geduld hat es uns nie gefehlt, den Rest des Weges werden wir gemeinsam mit Emilio meistern.





In Memoriam:
Meine Mutter 12.07.2001
Mein Vater 06.07.2011
Kira, meine 13 jährige Hündin, 05.11.2011

Kurzanleitung Windel
1. Windel entsprechend des Gewichtes der Katze kaufen
2. Die Bündchen sollten an den Stellen, die um die Gelenke führen, eingeschnitten werden, damit die Katze sich nicht wund scheuert.
3. Die Klebestreifen gehören auf den Rücken.
4. Ein sternförmiger Einschnitt dient zur Durchführung des Schwanzes (etwa zwei Finger breit über der Knickfalte und im Durchmesser etwa von der Größe eines 2€-Stücks).


Zubehör für inkontinente Katzen:
Windeln
Einmal-/Wickelauflagen
Waschbare Inkontinenzauflagen (mind. 2), erhältlich im Sanitätsfachhandel
Katzenshampoo
Föhn
große Handtücher
weiche Bürste
Kamm
Schere



Anleitung für das Windeln
Zunächst möchte ich Euch meinen Respekt zum Ausdruck bringen. Menschen, die einer inkontinenten und/oder gelähmten Katze die Chance auf ein Weiterleben gewähren, sind besondere Menschen, die ihr Tier über alles lieben und sich dieser ungewöhnlichen Situation stellen. Das ist nicht selbstverständlich, denn es kostet Mühe und Zeit, bis sich Tier und Mensch in dieser ungewöhnlichen Phase eingespielt haben. Ihr übernehmt eine große Verantwortung. Die Herausforderung ist enorm aber zu bewältigen. Eure Katze wird es Euch mit Hingabe danken.

Welche Windel kaufe ich?
Das Gewicht der Katze ist ein guter Indikator für den Kauf der Windel. Emilio hatte nach seinem Unfall stark an Gewicht verloren, so dass ich zunächst auf New Baby (Größe1/ 2-5kg) von Pampers zurückgegriffen habe. Günstigere Alternativen habe ich auch probiert, muss jedoch aus Erfahrung berichten, dass sie sich nicht bewährt haben (Ausflocken, zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, zu breite Bündchen, die ein Wundscheuern fördern). Als Emilio wieder bei knapp 5 kg angelangt war, habe ich mich für Pampers Aktive (Größe3/ 4-9kg), alternativ Baby dry (Größe2/ 3-6kg) entschieden.

Welche Auflagen zum Schutz gegen das Durchnässen benötige ich?
Als Unterlage für Handtücher/Decken habe ich waschbare Inkontinenzauflagen aus dem Sanitätsfachhandel benutzt. Es sollten (für den Wechsel) mindestens zwei Stück vorhanden sein. Sie sind bei 95 Grad waschbar.
Als Auflage für die Decken oder für den Transport sind Einmal-/Wickelauflagen bestens geeignet, da sie sich auch unterwegs problemlos und schnell beseitigen lassen, ohne einen begleitenden Duft im Fahrzeug zu hinterlassen.

Sollte die Katze wirklich gewaschen werden?
Das Waschen ist leider, oder in Emilios Fall Gott sei Dank, unentbehrlich. Kot (besonders im langen Fell) lässt sich mit einem Waschlappen nur schwer entfernen und die Katzen reagieren leicht genervt auf das ständige Zupfen. Beim Waschen mit lauwarmen Wasser lösen sich Rückstände leichter, und das verwendete Pflegeprodukt wird restlos ausgespült. Emilio hat sich im Laufe der Therapie sehr gut angepasst. Sobald er auf der Spüle lag und ich zum Waschen ansetzte, reichte die leichte Stimulation des Afters aus, um das Abkoten in Gang zu setzen. Das hat natürlich auch den Vorteil, dass die Katzen wieder lernen, ihre Muskeln (Blase, Darm) zu nutzen.

Wie sieht das mit der Trocknung aus?
Bei Emilio hat sich das Trocknen mit dem Föhn bewährt. Nach dem Waschen habe iWindel lagen bereit. Zunächst habe ich das Gerät nur auf minimaler Stufe, mit minimaler Hitze betrieben. Beim Trocknen habe ich zeitgleich gekämmt und dabei auch die Physiotherapie durchgeführt. Durch die Wärme haben sich Emilio und seine Muskeln entspannt und nach einer Gewöhnungsphase hat er das Trocknen regelrecht genossen.

Commentaire 1

  • Malou 11 01/07/2012 22:24

    Hallo liebe Margit
    Deine Geschichte hat mich sehr berührt, mir gezeigt, dass es tatsächlich Menschen gibt die wirklich alles für ihr Tier tun, alles dafür geben, kämpfen und gewinnen.
    Ich finde man kann kaum Worte finden um zu sagen was ich empfunden habe als ich den Text gelesen habe. Dass es Eurem Schatz heute wieder so gut geht, ist Euer verdienst und dass der Ärzte, die hinter Euch standen und mit Euch gekämpft haben.

    Ich freue mich auf jeden Fall sehr und weiss, man soll den Kampf niemals aufgeben

    Ganz liebe Grüsse und weiterhin gute Besserung wünschen Malou und die Fellbande


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