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Enen schönen 3. Advent

Enen schönen 3. Advent

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Nobby aus Reinbek


Premium (Pro), Reinbek

Enen schönen 3. Advent

Ich wünsch allen einen schönen 3. Advent

De trurige Boomwullfaden

Daar was maal een lütt Boomwullfaden, de was bang, dat he to nix dögen deiht, so as he was: „För een Schippstau bün ik völ to swack“, seggt he sück, „un för een Pullover bün ik völ to kört!“

Mi bi annern antoknüppen hebb ik tovöl Hemmungen. För een Stickeree bün ik ok neet good genoog, daarto bün ik to kört un farvlos. Jaa, wenn ik nu ut Siede was, denn kunn ik een Stola of een Kleed verzieren. Aver soo?! Dat reckt neet ut. Wat kann ik denn al? Kieneen bruukt mi. Kieneen mag mi – un ik mi sülvst an minsten.

So seggt de lüttje Boomwullfaden, leggt een trürige Musik up un föhlde sück total an Grund in sien Sülvstmitleed. Daar up eenmaal kloppt een lütt Klümpke Wachs an sien Kökendör un seggt to hum: „Laat di doch neet so hangen, du Boomwullfaden. Ik hebb daar so’n Idee: Wi beiden doon us tosamen. För een Osterkeers büst du wisswahr een bittje to kört un ik hebb ok neet genoog Wachs, aver för een Teelücht in de Adventstied is dat allemaal genoog. Dat is doch völ moijer, een lütt Lücht antosteken, as alltieds blots in Düstern sitten to jammern!“

Daar was de lütt Boomwullfaden heel blied, dee sück mit de Klümpke Wachs tosamen un seggt: „Nu hett mien Daarwesen doch een Sinn!“ Un well weet, viellicht gifft dat in’d Welt noch völ mehr sückse kört Boomwullfaden un lütt Wachsklümpkes de sück tosamendoon kunnen, um us Welt to lüchtjen?

Herbert van Anken

Es war einmal ein kleiner Baumwollfaden

Der hatte Angst, dass es nicht ausreicht, so wie er war.
„Für ein Schiffstau bin ich zu schwach“, sagte er sich, „und für einen Pullover zu kurz. An andere anzuknüpfen habe ich viel zu viele Hemmungen. Für eine Stickerei eigen ich mich auch nicht, dazu bin ich zu blass und farblos. Ja, wenn ich aus Lurex wäre, dann könnte ich eine Stola verzieren oder ein Kleid. Aber so?! Es reicht nicht. Was kann ich schon? Niemand braucht mich. Niemand mag mich – ich mich selbst am allerwenigsten.“ So sprach der kleine Baumwollfaden, legte eine traurige Musik auf und fühlte sich ganz niedergeschlagen in seinem Selbstmitleid.

Da klopfte ein Klümpchen Wachs an seine Tür und sagte: „Lass dich nicht so hängen, du Baumwollfaden. Ich habe da so eine Idee: Wir beide tun uns zusammen. Für eine Adventskerze bist du zwar als Docht zu kurz, und ich habe nicht genug Wachs, aber für ein Teelicht reicht es allemal. Es ist doch viel besser, ein kleines Licht anzuzünden, als immer nur über die Dunkelheit zu Jammern!“

Da war der kleine Baumwollfaden ganz glücklich, tat sich mit dem Klümpchen Wachs zusammen und sagte: „Nun hat mein Dasein doch noch einen Sinn.“

Und wer weiß, vielleicht gibt es in der Welt noch mehr kurze Baumwollfädchen und kleine Wachsklümpchen, die sich zusammentun können, um der Welt zu leuchten?!

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