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Entfernen. [Möglichkeiten]

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Ines O.


Free Account, Berlin

Entfernen. [Möglichkeiten]

Heute morgen bin ich fortgefahren von Dir, und der Zug, der das Fleisch der Stadt pflügt, hat mich mitgenommen. Mitten fremder Männer und Frauen, die nach Parfüm riechen und nach den letzten Drinks um 03:00, teilen wir teilnahmslos die Richtung. Und die Fahrt dauert für einen Morgen: Alle Zeit. Und so könnte ich den Verlust Deiner Wärme beklagen, wie eine Trauernde - und die Hände emporheben: Mit jedem Meter, den das Warme von mir abgerollt ist und die Distanz erhöht, und meinen Atem zeigt an der Scheibe, im Abteil zwischen mir und draußen. Aber ich könnte auch die Stationen aufsagen und mit mir wetten, wer wohl da aussteigen möge, ich könnte die Zeit schätzen: Die verbleibt, und die Vergangene, so wie sich eine Gelangweilte Zeit stiehlt oder die Furchtsame Zuversicht. So aber sage ich Dich mir auf. Und ich lasse Dich erscheinen: Auf der Leinwand am Zugfenster zwischen mir und draußen. Sehe, wie Du Dich mir zuwendest, bis in den Schmelz Deiner Augen, bis an diesen Blick, der mich trifft in meiner Mitte, und mich dort aufspießt, wo die Begierde es tut. Und dann denke ich mich an die Stelle Deines Ohres, und ich atme dich ein, wie Du nach Dir, und nur nach Dir riechst, so wie die Sinnliche zerfließen mag. Wenn ich mir aber Deine Stimme aufrufe, sagt sie meinen Namen. Flüstert und schreit meinen Namen. Und immer und immer noch. Wie die Sehnsüchtige ihren Namen hören will. Und dann bist Du so nah bei mir wie eben noch, bevor es dämmerte, und ich erröte als Ertappte. Im Abteil mitten fremder Männer und Frauen.

Im Januar 2005 in Berlin




(digital)

Tiefer Brunnen. [Wege zu Gehen]
Tiefer Brunnen. [Wege zu Gehen]
Ines O.

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