1 473 5

Wolfgang Föst


Premium (Complete)

Erfurt bei Nacht 2

detail am petersberg.
der petersberg ist eine etwa 231 meter hoch gelegene erhebung, die im zentrum der thüringischen landeshauptstadt erfurt liegt. auf dem gelände erstreckt sich die zitadelle petersberg. im inneren befindet sich die peterskirche, die einst größte romanische klosterkirche thüringens.
vermutlich schon jahrtausende vor christus war der berg von steinzeitmenschen besiedelt. wenige jahrhunderte vor christus folgten die kelten und germanen, die den petersberg wohl als wallburg, fluchtburg sowie als kultstätte nutzten. mitte des ersten jahrtausends drangen die franken nach thüringen und ließen auf dem petersberg wahrscheinlich eine königspfalz mit einer ersten geistlichen siedlung, einem späteren kollegiatstift, errichten. unter karl dem großen entstand auf der anhöhe ein sitz für einen königsboten, der vor allem die durch erfurt verlaufende königsstraße zu schützen hatte. ende des 10. jahrhunderts vereinte der missionar bonifatius das bistum erfurt, das er kurz zuvor gegründet hatte, mit dem vom bistum von mainz. dessen erzbischof wandelte 1060 das kollegiatstift auf dem Petersberg in ein kloster für benediktiner um, es entstand das kloster st. peter und paul (peterskloster). nachdem ein stadtbrand die anlage zerstört hatte, wurde das kloster anfang des 12. jahrhunderts zusammen mit einer neuen klosterkirche, der peterskirche, wieder aufgebaut. in den folgenden jahrzehnten diente das kloster auf grund seiner engen beziehung zu der nebenan gelegenen königspfalz auf dem petersberg verschiedene male als unterkunft für deutsche kaiser und könige. während des dreißigjährigen kriegs wurde der petersberg für einige jahre von den schweden besetzt, die seine strategische lage sofort erkannt hatten.

Commentaire 5