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Premium (Pro), Wien

Erinnerungen

Ich muss weit in meiner Kindheit stöbern um diese ganz persönlichen Weihnachten zu finden. Es war kurz nach Kriegsende. Eine schlimme Zeit für eine Familie. Mein Vater war erst kurz aus dem Krieg zurück gekommen. Und er war eigentlich ein Fremder für mich . Er sah ganz anders aus als ich ihn mir vorgestellt hatte, er roch ganz anders und er wusste auch nicht wie er mich für sich gewinnen konnte. Es war, wenn ich zurückblicke einfach ein Anfang in eine ungewisse Zukunft. Meine Wünsche für Weihnachten waren bescheiden. Die Puppe braucht dringend ein neues Kleid, und, gelenkt von meiner Mutter, sollten es auch warme Winterschuhe sein. Ein Christbaum natürlich auch. Aber dafür war ja das Christkind zuständig. Und dann kam der Weihnachtsabend. Meine Großmutter hatte uns zum Essen eingeladen, dann klingelte ein Glöckchen und jemand machte die Tür zum Schlafzimmer auf. Ein wundeschön geschmückter Baum stand da, die Kerzen brannten und Weihnachtsgeruch lag darüber. Und da stand er: Ein wunderbarer, dunkelbrauner Puppenwagen mit rosafarbigem Bettzeug! Ich war überwältigt. Wieso wußte das Christkind von meinem geheimsten Wunsch? Und mein Vater hatte meine Puppe in der Hand. Er legte sie ganz sanft in ihr neue Bett und deckte sie mit dieser Traumdecke in rosa zu.... Seit damals sah ich meinen Vater mit anderen Augen. Mein Verhältnis zu ihm ist seit damals inniger geworden. Ich vermisse ihn sehr. Aber ganz besonders zu Weihnachten.... Viele Jahre später erfuhr ich, dass er diesen Puppenwagen aus altem Material selbst gebaut hatte, die Räder aus dem Sperrmüll geholt und alles mit dem Rest der Gartenzaunfarbe gestrichen hatte

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Exif

APN Canon EOS 450D
Objectif ---
Ouverture 4
Temps de pose 1/30
Focale 20.0 mm
ISO 800