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Willi von Allmen


Premium (World), Zürich

Erregt

Je näher die Gnus und Zebras sich an ihren Sammlungsplätzen den Durchstiegs-Orten nähern, umso stärker wächst die Unruhe und Nervosität. Kollektiv erfasst sie wohl die meisten Tiere. Ein tausendfaches blöken, auch suchen nach bereits verlorenen Jungtieren - kein angenehmes warten - und die Anspannung ist leicht spürbar.

So steigen die meisten Gnus wohl mit einem mulmigen ‘Befinden’ in die Mara.
Viele scheinen schon zu Beginn sehr erregt und fliehen mit grossen Sprüngen vorwärts.
Wohl schon deshalb verständlich weil sie als Landtiere plötzlich nicht mehr sehen wo sie hintreten.
(Und es hat durchaus da und dort Stolpersteine die - vor allem bei Paniksprüngen auch für einen Gelenkbruch sorgen könnten).

Doch man sieht auch (vor allem) Zebras, die scheinbar naiv ins Wasser steigen, dann mal warten, ruhig trinken, dann ein paar Schritte gehen, stehen bleiben - und unerwartet wieder umkehren, um dann irgendwann doch ganz seelenruhig den Fluss durchqueren.
Aber werden sie von Krokodilen überrascht sind auch sie ‘null-komma-sofort’ in tödlichem Alarmzustand und kämpfen bei einem Angriff vergleichsweise überraschend heftiger als die Gnus, die es mehr mit Flucht versuchen. So zumindest habe ich es erlebt.

Und ja, da gibt es auch - häufig und traurig jene, die zurückkehren, den Fluss in umgekehrter Richtung durchqueren, weil sie im aufgeregten Getümmel ihre Jungen verloren haben und nun zurückkommen, sie zu suchen …

Man leidet als Betrachter, auch wenn man fotografierend viel Ablenkung hat.


Masai Mara, Kenia, Aug. 2015

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