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Klaus Kieslich


Premium (World), Potsdam

Es war einmal......

Am 05.02.2018 ist Zirkeltag.Zum Zikeltag mal ein Link :https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201802/05/206966.html
Die hier gezeigte Aufnahme machte ich 1966 am Bahnhof Friedrichstraße.
Man sieht auf der Brücke einen ,wir sagten immer : Interzonenzug,der aus dem Bundesgebiet kam und im Bahnhof Friedrichstraße endete.Die paar Reisenden,die damals nach Ostberlin und auch in die DDR wollten,mußten sich dort einer strengen Kontrolle unterziehn
Der Grund zu dieser Aufnahme war das Passierscheinabkommen,das damals gültig war,d.h.Westberliner,und nur die,durften sich in Ostberlin mit Verwandten treffen,in die DDR durften sie nicht.Natürlich gab es zwischen den Westberliner und den DDR-Bürgern viele enge verwandschftliche Bindungen
Zum Passierscheinabkommen mal dieser Link :
https://de.wikipedia.org/wiki/Passierscheinabkommen

Es war einmal......
Es war einmal......
Klaus Kieslich

Commentaire 24

  • makna 19/12/2018 11:56

    Dieses wertvolle Dokument sehe ich erst heute, da ich den Bf Friedrichstraße heutzutage
    gerade fotografisch "arrondiere" ... ;-)

    ... und ich kann nur sagen: Respekt für diesen "Schuß aus dem Hinterhalt" !!! Super !!!

    Ja - die Jahre 1961-1989 mit Mauer und allen Schikanen waren echt ungeheuerlich !
    Auch ich kann ein Lied davon singen, bin doch (als Westdeutscher) oft zu
    den Verwandtenbesuchen im Ostteil ("Hauptstadt der DDR") lange
    in den Katakomben gefilzt worden, z.B. 1972, als ich
    für Tante Gerda zum Tapezieren in Lichtenberg
    täglich x Rollen Rauhfasertapete brachte,
    die genau auf etwa darin eingewickelte
    Westpresse überprüft wurden ... ;-)

    ... der Witz oder die Tragik: Die Rauhfasertapete kam aus Erfurt - wurde aber, wegen
    Devisenbeschaffung der DDR, nahezu komplett in den Westen exportiert.

    Heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, wie das mit der Trennung
    von Bahnanlagen und Verkehrsströmen war  - ich habe mal ein
    Schaubild gefunden, das ich hier verlinke:

    Güst Friedrichstraße
    Güst Friedrichstraße
    makna

    BG Manfred
    • Klaus Kieslich 19/12/2018 22:21

      @ Manfred ,danke für Deinen persönlichen Erlebnisbericht  aus dieser unsäglichen Zeit....als die Mauer fiel, hatte ich Nachtschicht als Wagendienst auf dem Bahnhof Potsdam Sadt und  das war natürlich auch Gesprächsthema mit den Kollegen in dieser Schicht und es gab da nur einen Radiosender für mich,der ehemalige Sender Freies Berlin ( SFB) ...sonst hörte ich immer ....trotz öfteren Besuch von der Trapo (Transportpolizei ).... die Musik bis zum frühen Morgen der ARD-Anstalten.Mein Kollege,er war in dieser Schicht Zugfertigsteller ,machte sich nach der Abfertigung des Nahgüters ( 03:40 Uhr ) sofort mit seinem Motorad  auf den Weg zur Glienicker Brücke.
      Gruß Klaus
  • Christa Daum 11/02/2018 19:02

    ...ein schöner Blick in die Vergangenheit. LG, Christa
  • Gerda S. 09/02/2018 17:34

    Super Klaus,dass Du daran erinnerst (mit diesem Bild) Hast Du eine Vergleichaufbahme vom gleichen Standort aus heutiger Sicht? Gruss Gerda
  • Steffen°Conrad 06/02/2018 14:04

    Man nannte den Zug auch Mumienexpress.
    Der Zeitungskiosk ist auch eine sehr vertrautete Bauform.
    vgconni
    • Steffen°Conrad 06/02/2018 15:25

      Die Westberliner Verwandschaft, die mit dem Zug oben fuhren,
      waren auch schon Dinos ;-))
    • Klaus Kieslich 06/02/2018 15:36

      @Conni,diese Interzonenzüge,wie wir sie nannten,waren im DDR-Sprachgebrauch Transitzüge.Sie verbanden das damalige Westberlin mit dem Bundesgebiet.Für die Bundesbürger war der Bahnhof Zoo meistens die Endstation,nur wer weiter wollte und auch durfte ,fuhr bis Friedrichstraße..Einige Züge hatten ja auch Kurswagen von Paris nach Warschau und umgdreht in der Reihung Auch gab es Kurswagen nach Moskau.Der Ostwestexpreß ( D 204/241 )war so ein Zug.Benutzt wurden diese Züge von allen Generationen Die Passierscheinabkommen galten für alle Generationen der Westberliner :-)
      Gruß Klaus
    • Bernd Freimann 06/02/2018 18:54

      Nach Inkrafttreten des Transitabkommens war bei den potentiellen Nutzern auch bald der Begriff Transitzug etabliert. Ältere Leute beharrten aber manchmal noch auf den Interzonenzug.
      Das Publikum war eigentlich vollkommen gemischt, zumal die Fahrzeiten im Laufe der Jahre immer mehr gekürzt wurden. Die Aufenthalte an den Grenzbahnhöfen betrugen nur noch etwa 10 Minuten und die Personalausweiskontrolle, während der Fahrt, lief in der Regel, bis auf den Austausch von Höflichkeitsfloskeln, fast wortlos ab. Die Nummer des Personalausweises in das Transitvisum eingetragen und beides wieder ausgehändigt - das wars normalerweise.
      Anders lief es bei Fahrten in Richtung Skandinavien, Polen oder Tschechoslowakei ab. Auch dafür konnten die Transitzüge bis zum Ostbahnhof genutzt werden. Hier konnte gelegentlich mit Gepäckkontrollen gerechnet werden und es war eine Transtitgebühr fällig - ich meine es waren 10,- DM.
      Wenn der Zug keinen allzu langen Aufenthalt im Bf. Zoo hatte, war manchmal sinnvoll auch bis zur Friedrichstraße mitzufahren und dort in die Nord-Süd S-Bahn oder in die U-Bahn umsteigen.
      Gruß aus Berlin
      Bernd Freimann
    • Klaus Kieslich 06/02/2018 21:54

      @ Bernd,danke für Deine weiteren Erläuterungen.Ich kenn das ja alles nur von Erzählungen von Kollegen (die Fahrmeisterei Potsdam hatte ja auch Personale, die in den Westen durften )Ich kam maximal nur an die Züge der Alliierten zur Bremsprobe in Potsdam ran
      Gruß Klaus
  • Bernd Freimann 05/02/2018 20:46

    Schönes Dokument.
    Gerade heute habe ich mal wieder einen "Kreuzundquertag" durch Berlin genossen - über Südkreuz - zum Bf. Zoo - nach Treptow - durch Kreuzberg - zur Schönhauser mit Imbiss bei Konnopke - und über die Friedrichstraße zurück nach Marienfelde.
    Gruß aus Berlin
    Bernd Freimann
  • Andreas_Napravnik 05/02/2018 19:14

    Eine schöne Doku aus einer vergangenen Zeit.
    LG Andreas
  • Hybridtograf 05/02/2018 17:00

    Tolles Zeitdokument.
    Und gut, dass diese Zeit inzwischen vorbei ist.
  • Haidhauser 05/02/2018 11:08

    Heute ist die Mauer genauso lange wieder gefallen wie sie dereinst gestanden hat!
    Ein sehr passendes zeitgeschichtliches Dokument!!
    LG Bernhard
  • Roni - raildata.info 05/02/2018 8:21

    Hallo!

    Tolle Szene! :-)

    lg,
    Roni
  • BR 45 05/02/2018 5:53

    Der "Schuss aus'm Hinterhalt", gut gemacht
    Grüsse Andy
  • Lila 04/02/2018 23:58

    ein tolles altes Bild !!!
    L.G. Lila
  • Pixelfranz 04/02/2018 22:20

    gut das diese Zeit vorbei ist.
    LG Franz
  • Laufmann-ml194 04/02/2018 21:55

    ich bin ganz still, weil ich dran denke, dass der Traum von Vielen ganz nah aber unerreichbar davon zog
    der Interzonenzug!
    was für ein Beleg, er befriedigt auch ästhetisch
    übrigens für Alle, die diese Zeit nicht mal am Rande erlebt haben:
    die versteckt wirkende Perspektive erklärt sich dadurch, dass damals Eisenbahnfotografie in der DDR sehr, sehr, sehr verdächtig und an vielen Orten verboten war
    vfg Markus194
  • Fred Dahms 04/02/2018 21:44

    Klasse Aufnahme Klaus und sehr interessante Informationen
    Mein Kompliment
    Gruss FRED