Flateyri...
8. September 2010
Vor ein paar Jahren hatte ich einen isländischen Sänger kennengelernt.
Siggi Björns ist in Island in einem kleinen Fischerdorf aufgewachsen. Wie alle Jungen fing er bereits mit ungefähr zehn Jahren an in der Fischfabrik oder bei den Booten zu arbeiten. Drei Jahre später bekam er eine Gitarre von seinem großen Bruder.
Bald war er in allen isländischen Häfen zuhaus und arbeitete auf Trawlern und im Fischereiwesen. Und wenn es möglich war unterhielt er seine Freunde mit seiner Musik.
1987 nahm er seine Mundharmonika und seine Gitarre und zog für drei Jahre durch die Welt.
Er kommt aus Flateyri und in seinen Liedern besingt er Geschichten aus der Heimat.
http://www.youtube.com/watch?v=1WdH8aZtzCc&feature=related
"Voices in the night" ist die Erinnerung an den Herbst 1995 als er wieder seine Heimat besuchte und in Flateyri an einem Freitag Abend mit seinem Jugendfreund durch den Ort ging.
Sie erzählten die alten Geschichten aus ihrer gemeinsamen Zeit auf den Trawlern, redeten über dies und das bis in den frühen Morgen. Sie redeten über die Menschen, die in einem Ort in der Nachbarschaft durch ein Lawinenunglück umgekommen waren, viele davon kannten sie.
Es war eine schöne Nacht, eine gute Erinnerung.
Einen Monat später ging eine Lawine auf Flateyri nieder und zerstörte viele Häuser. Zwanzig Menschen kamen dabei um, Siggi hat seinen Jugendfreund nicht mehr wiedergesehen.
An dieses Lied musste ich denken, als ich in Flateyri ankam und die bedrohlichen Berge nicht sehen konnte. Die Stadt lag im Nebel.
Rolf Kurtz 07/10/2010 8:41
irgendwie sehr melancholische Stimmung. Aber es paßteinfach. Und der Song paßt dazu auch sehr gut!!
lg Rolf
PS interessante Stimme, ich mag das - Icland-Country
Annette He 07/10/2010 5:25
Ich finde das Bild absolut klasse. Minimalistisch gut sozusagen. Die Geschichte gibt mir schon zu denken: carpe diem, es könnte bald vorbei sein. Und teile Deine Erinnerungen mit jemanden, dann werden sie wertvoller.LG Annette