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Jens-Wilhelm Janzen


Premium (Pro), Seevetal/ Norddeutschland

Flechte

Wenn die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren, fallen die Flechten durch ihre Farben an den Zweigen besonders auf. So habe ich heute auch einmal einen Zweig von unserem Fliederstrauch geschnitten, an dem sich Flechten befanden. Wegen der Winzigkeit der Strukturen habe ich mit einem Makroobjektiv 160 Fotos gemacht und diese gestackt. Ich finde, es ist schon eine zeigenswerte Welt im Kleinen, die sich so erschließt.

Commentaire 19

  • Haron Jones 20/11/2014 13:18

    Fantastisch...der Einblick in diese Miniaturwelt ! Ich kann nicht alles benennen, was ich sehe, aber das was ich sehe finde ich wunderschön...weil man es ganz einfach sonst nicht so sieht. Die Strukturen und die Schärfe sind bestens und auch die vielen Bilder für ein Stacking haben sich allemal gelohnt...faszinierend was Du hier bietest...ich schau noch ein bischen.......
    LG Claudia
  • fotolyrikerin 15/11/2014 23:09

    Solche Flechten finde ich auch interessant von der Struktur, habe ich auch schon versucht zu fotografieren, gar nicht so einfach ;-))) Sehr schön anzusehen in dieser gigantischen Größe. Tolle Idee und herzliche Grüße, Kirstin
  • Ulrich Kirschbaum 13/11/2014 23:37

    @Gallus, zunächst einmal mein Kompliment: Du schaust sehr genau hin. Die beiden "Hörnchen" gehören nicht zur Wand-Gelbflechte (Xanthoria parietina), sondern zu einer anderen Flechtenart, die sich dazwischen geschmuggelt hat - auch der kleine Lappen, links von den "Hörnchen" gehört dazu. Es handelt sich dabei um das Jugendstadium einer Helm-Schwielenflechte (Physcia adscendens). Diese besitzt an den Lappenrändern sogenannte Cilien (bzw. Borsten). Sie sind gewöhnlich länger als im Bild zu sehen ... aber die Flechte ist ja - wie gesagt - noch jung.
    Beide Flechtenarten sind übrigens Eutrophierungszeiger; d.h. sie bevorzugen nährstoffreiche Umgebung.
    mfg Ulrich
  • steff-77 13/11/2014 21:59

    Hallo Jens,
    Erst mal muss ich dir sagen wie klasse das aussieht * wirklich spitze *
    aber mein erster Gedanke war ooooh Korallen :-))) ( Sieht auf den ersten Blick so aus :-)

    Grüße Steffen
  • Jens-Wilhelm Janzen 13/11/2014 10:48

    @ Gallus: Ich denke, diese "Hörnchen" gehören zum Flechtenwuchs, habe mich jedoch mit der Morphologie von Flechten nicht auseinandergesetzt. Vielleicht verfolgt Ulrich unsere Kommentare. Er würde sicherlich beschreiben können, worum es sich handelt.
    VG Jens
  • Gallus Pictures present 13/11/2014 9:36

    Auf Flechten wäre ich das sicher nicht gekommen,
    fast eher auf eine Unterwasseraufnahme,
    sehr interessant, dein Bild, Flechten an einem Baum begegnet der Mensch oft; oder immer mit Unachtsamkeit,
    ausser in diesem Falle, da schaue ich interessiert lange hin. Das kleine Gebilde, vorne links zieht meine Aufmerksamkeit wiederholt auf sich, das mit den zwei "Hörnchen" ; sind das Fremdpartikel oder gehören die zum Flechtenwuchs, ist das, was ich mich Frage, danke für das Zeigen, ich finde die Aufnahme aufschlussreich - und aussergewöhnlich gut.
    LG
    Gallus
  • Jens-Wilhelm Janzen 13/11/2014 1:01

    @ Ullrich: Es kann tatsächlich so sein, das irgendwelche Randeffekte, die bei solchen viellinsigen Objektiven durchaus auftreten können, verhindern, dass die beste Auflösung bei vollgeöffneter Blende erreicht wird. Jedoch ich denke, dass in diesem Falle mit dem MPE kein wesentlich besseres Ergebnis erzielbar gewesen wäre. Aber eine Vermutung bleibt natürlich nur eine Vermutung. Ich danke Dir jedenfalls recht herzlich für den Hinweis.
    Um eine sehr viel höhere Auflösung zu erzielen, als dies das MPE jemals erreichen könnte, müsste man ein anderes Objektiv einsetzen. Ich habe gesehen, dass Du dich mit den Flechten wissenschaftlich auseinandersetzt. Daher werde ich heute noch einmal mit Objektiven höherer numerischer Aperturen einige weitere Fotos von Flechten machen. Ich hatte gestern das MPE an einem Stativ auch mit einfacherer Beleuchtung eingesetzt, weil ich mit ihm sehr unproblematisch den Abbildungsmasstab verändern kann und auch die Objekte für das Foto nicht erst aufbereiten muss.
    VG Jens
  • Ulrich Kirschbaum 12/11/2014 23:49

    @Jens-Wilhelm: Nach Betrachtung des Bildes habe ich mir schon gedacht, dass Du an das Stacking ganz professionell heran gehst (--> Feintrieb am Mikroskoptisch, Lupenobjektiv). Wenn Du mit Offenblende arbeitest, ist die hohe Anzahl von Bildern in der Tat sinnvoll. Ob aber das MPE-Objektiv bei f 2,8 wirklich seine beste Auflösung hat, wage ich zu bezweifeln; die meisten Objektive lösen bei leicht geschlossener Blende (hier f 4 bis f 5,6) auf. Hast Du das einmal ausprobiert? Ich frage, weil ich mit der gleichen Ausrüstung wie Du arbeite.
    mfg Ulrich
  • Fotofan9 12/11/2014 23:34

    Ein fantastisches Macro. LG Harald
  • Jens-Wilhelm Janzen 12/11/2014 19:54

    @ Ulrich: Vorher überlege ich nicht, wieviele Fotos ich machen sollte, sondern beobachte am PC, ob sich in dem Bild, das ich dort per live-view sehe, eine Veränderung bei den dargestellten Details durch meine Drehung am Trieb ergibt oder nicht.
    Zum Erstellen solcher Bilder verwende ich einen Mikroskoptrieb, den man mühelos um wenige 1/1000 mm oder natürlich auch mehr mm bewegen kann. Ich habe dieses Foto mit einem Canon MPE 65 mm erstellt, unter der Blende 2,8 in der Vergrößerungsstellung 4x.
    Den Bildstapel zu erstellen hat nur wenige Minuten gedauert. Ich denke, die gestackte Tiefe des Fotos mag vielleicht 8 mm betragen haben, sodaß pro Aufnahme im Mittel 5/100mm Hub erzeugt wurden, entsprechend einer Drehung des Feintriebes um 50°.
    Das Objektiv abzublenden macht keinen Sinn, denn die maximale Auflösung, die das Objektiv erreicht ist abhängig vom Durchmesser des Lichtbündels, das die Abbildung erzeugt.
    VG Jens
  • Ulrich Kirschbaum 12/11/2014 18:47

    Das Bild finde ich zwar gut gelungen ... aber warum so viele Aufnahmen? Hätten da nicht auch 30 gereicht? Welche Blende hast Du verwendet und wie groß waren die Abstände zwischen den 160 Bildern? (Das dürfte ja jeweils nur ca. 1 mm/Bild gewesen sein - wenn ich davon ausgehe, dass die Flechte ca. 1,6 cm Tiefe aufweist ... was der Realität wohl ziemlich nahe kommt). Mit welchem Schlitten schaffst Du es, so geringe Abstände gleichmäßig hinzubekommen?
    mfg Ulrich
  • Diana V. P. 12/11/2014 16:35

    Hallo Jens,
    da hatte ich heute wohl die gleiche Idee. Mich faszinieren die Flechten... es ist eine Welt, die man sich normalerweise gar nicht anschaut. Meine Aufnahme ist da bescheiden ausgefallen. Ich bin von Deinem Foto so begeistert, das nehme ich als FAV mit!!
    Liebe Grüße
    Diana
  • J.Kater 12/11/2014 14:41

    Wunderbar die Arbeit, klasse präsentiert!
  • Ulrike Sobick 12/11/2014 13:28

    Unglaublich nah dran und so detailliert die Strukturen.
    Da hilft das Stacking sehr. Sonst sieht man ja niemals das, was erst wie Pixel erscheint, aber in Wirklichkeit strukturierte Oberfläche, Pilzsporen wie Pulver vom Pilzsymbiose-Partner oder pilzmycelumsponnene Algenbruchstücke sind.
    LG Ulrike
  • Reiner Jacobs 12/11/2014 12:38

    Danke für den Einblick in die Details, mit blossem Auge sieht man nur die gelbe Fläche und macht sich über die Strukturvielfalt die da herrscht gar keine Gedanken.

    Gruß Reiner