Zunächst einmal Willkommen in der FC!
Hier hast Du gleich mehrere Flechten abgebildet: In der Hauptsache - und deshalb hast Du das Bild vermutlich gemacht - handelt es sich um die gelbgrün-schwarze Landkartenflechte (Rhizocarpon geographicum). Ihren Namen hat sie, weil ihre krustigen Lager oft das Gestein dicht an dicht besiedeln, jedes seine eigene Form hat und durch ein schwarzes Vorlager von den Nachbarexemplaren getrennt ist (sieht dann wie eine Landkarte aus). Bei Dir handelt es sich um junge Lager, die noch voneinander getrennt sind.
Im Vordergrund findet sich in der Mitte ein dunkelgrau-schwärzliches Lager einer Blattflechte aus der Gattung Umbilicaria (Nabelflechten --> sind mit einem zentralen Nabel - Umbilicus - auf dem Gestein festgewachsen). Schließlich sehe ich auch noch die zierlichen, graugrünen Läppchen einer weiteren Blattflechte (möglicherweise aus der Gattung Physcia).
Falls Du das Foto in der Umgebung Deines Wohnortes gemacht hast, so vermute ich, dass Du im Alpenraum (oder zumindestens in einem der höheren, süddeutschen Mittelgebirge) lebst.: Die abgebildete Flechtengemeinschaft findet sich in kühlen, niederschlagsreichen Lagen auf saurem Silikatgestein (hier vermutlich Gneis).
Ich wäre beim Fotografieren noch dichter an die Flechten herangegangen und hätte sie auf mehreren Bildern nacheinander vorgestellt. Vorteile: Man sieht mehr Details (lohnt v.a. bei der Landkartenflechte ... betrachte sie einmal unter einer Lupe). Weiterhin hätte es weniger Probleme mit der Schärfentiefe gegeben: Der Stein ist sehr uneben, so dass nicht alle Exemplare auf der gleichen Ebene liegen und somit teilweise etwas unscharf sind (z.B. die Nabelflechte). Andererseits gingen durch die Naheinstellung natürlich der Gesamteindruck und die schöne Struktur des Gesteins ein wenig verloren. Um die Schärfentiefe zu erhöhen, könnte man auch noch die Blende weiter schließen (f 4 ist nicht viel und Du hast ja noch Reserve, weil man bei einer solchen Aufnahme nicht 1/800 sec. benötigt, um Verwackelungen zu vermeiden; hier könnte man getrost auch noch mit 1/100 oder sogar 1/60 sec. - selbst aus der Hand - arbeiten). Vermutlich würden bei einem solchen Vorgehen alle Flechten scharf (und dennoch unverwackelt) abgebildet.
Bitte verstehe meine Anmerkungen nicht als negative sondern als konstruktive Kritik: Wenn mir das Bild nicht gefallen hätte, hätte ich mir nicht die Mühe eines so ausführlichen Kommentars gemacht.
mfg Ulrich
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Ulrich Kirschbaum 06/09/2011 6:58
Zunächst einmal Willkommen in der FC!Hier hast Du gleich mehrere Flechten abgebildet: In der Hauptsache - und deshalb hast Du das Bild vermutlich gemacht - handelt es sich um die gelbgrün-schwarze Landkartenflechte (Rhizocarpon geographicum). Ihren Namen hat sie, weil ihre krustigen Lager oft das Gestein dicht an dicht besiedeln, jedes seine eigene Form hat und durch ein schwarzes Vorlager von den Nachbarexemplaren getrennt ist (sieht dann wie eine Landkarte aus). Bei Dir handelt es sich um junge Lager, die noch voneinander getrennt sind.
Im Vordergrund findet sich in der Mitte ein dunkelgrau-schwärzliches Lager einer Blattflechte aus der Gattung Umbilicaria (Nabelflechten --> sind mit einem zentralen Nabel - Umbilicus - auf dem Gestein festgewachsen). Schließlich sehe ich auch noch die zierlichen, graugrünen Läppchen einer weiteren Blattflechte (möglicherweise aus der Gattung Physcia).
Falls Du das Foto in der Umgebung Deines Wohnortes gemacht hast, so vermute ich, dass Du im Alpenraum (oder zumindestens in einem der höheren, süddeutschen Mittelgebirge) lebst.: Die abgebildete Flechtengemeinschaft findet sich in kühlen, niederschlagsreichen Lagen auf saurem Silikatgestein (hier vermutlich Gneis).
Ich wäre beim Fotografieren noch dichter an die Flechten herangegangen und hätte sie auf mehreren Bildern nacheinander vorgestellt. Vorteile: Man sieht mehr Details (lohnt v.a. bei der Landkartenflechte ... betrachte sie einmal unter einer Lupe). Weiterhin hätte es weniger Probleme mit der Schärfentiefe gegeben: Der Stein ist sehr uneben, so dass nicht alle Exemplare auf der gleichen Ebene liegen und somit teilweise etwas unscharf sind (z.B. die Nabelflechte). Andererseits gingen durch die Naheinstellung natürlich der Gesamteindruck und die schöne Struktur des Gesteins ein wenig verloren. Um die Schärfentiefe zu erhöhen, könnte man auch noch die Blende weiter schließen (f 4 ist nicht viel und Du hast ja noch Reserve, weil man bei einer solchen Aufnahme nicht 1/800 sec. benötigt, um Verwackelungen zu vermeiden; hier könnte man getrost auch noch mit 1/100 oder sogar 1/60 sec. - selbst aus der Hand - arbeiten). Vermutlich würden bei einem solchen Vorgehen alle Flechten scharf (und dennoch unverwackelt) abgebildet.
Bitte verstehe meine Anmerkungen nicht als negative sondern als konstruktive Kritik: Wenn mir das Bild nicht gefallen hätte, hätte ich mir nicht die Mühe eines so ausführlichen Kommentars gemacht.
mfg Ulrich