Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Fluss-Seeschwalbe plus Flunder: Reaktionswunder

Meine erste Begegnung mit Fluss-Seeschwalben, einmal abgesehen von einem kameralosen Besuch in den March-Thaya-Auen vor vielen Jahren. Arg schnell sind diese Flugkünstler – und untereinander manchmal lautstark streitbar. Für mich war vor allem das Fotografieren mit dem 500er auf große Entfernung und für Flugaufnahmen nicht optimalen Stativkopf ein Versuch – erfolgversprechendere Aufnahmen mit dem 300er ergaben leider nur Kolibrigröße. Bei diesem Foto (entstanden im Juni in der Mittagssonne in Schleswig-Holstein) hatte ich jedoch das Glück, dass sich der Vogel mit seiner Beute relativ nahe zu meinem Standpunkt setzte. Korrekterweise müsste ich hier nun eigentlich eine Serie von zwanzig Bildern zeigen. Beim Versuch, die Flunder zum Verschlingen schnabelgerecht mit dem Kopf nach vorne zu drehen, ist diese der Fluss-Seeschwalbe nämlich entwischt. Was folgte, war ein weiteres Drama mit langem Kampf für die Flunder – die dann letztendlich aber doch verschluckt wurde. Wie genau es die Fluss-Seeschwalben anstellen, aus großer Höhe ihre Beute zu sehen und dann zielsicher im Sturzflug zuzupacken, habe ich noch nicht ganz verstanden.

Fluss-Seeschwalben-Flug 03
Fluss-Seeschwalben-Flug 03
Sabine Streckies 01

Fluss-Seeschwalben-Flug 02
Fluss-Seeschwalben-Flug 02
Sabine Streckies 01

Ich hatte Gelegenheit, längere Zeit eine Fluss-Seeschwalbe zu beobachten, wie diese auf dem Geländer eines Brückchens über einem Verbindungswasser zwischen der Ostsee und einem Binnensee ansaß und sich immer wieder in die – im Gegensatz zu den Licht- und Sichtverhältnisses des Sees/des Meeres recht übersichtlichen und nahen – Fluten stürzte. Als der Vogel weg, nahm ich mit dem Fernglas in etwa seine Position ein. Zwar konnte ich nach längerer Zeit in der prallen Sonne wenigstens erkennen, wie kleine Flundern immer mal wieder von A nach B schwammen. Dies taten sie jedoch in rasantem Tempo, mit einem Start von Null auf Hundert und nur für kurze Strecken. Danach verschwanden sie sofort wieder unsichtbar im Sand. Die Augenleistung und das Reaktionsvermögen der Fluss-Seeschwalben müssen menschlichen Fähigkeiten also um ein Vielfaches überlegen sein.
Hier gibt es sehr gute Informationen zu den Fluss-Seeschwalben:
http://www.bfn.de/natursport/info/SportinfoPHP/infosanzeigen.php?z=Tierart&code=d123&lang=de
Nikon D300, Nikkor AF S 4/500 VR, Blende 7.1 bei 1/2500stel Sekunden, ISO 640, Belichtungskorrektur minus 0.3, Bildstabilisator eingeschaltet, Stativ, 60 % Ausschnitt.

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