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Fontana di Tristesse

Momentaufnahme einer Szene in den Straßen Roms.
Es geht mir nicht um die Darstellung der Armut oder eines Bettler-Voyeurismus, sondern um die Stimmung, die sich sowohl im Brunnen als auch in dem dort sitzenden Menschen widerspiegelt.

Anmerkungen:
- Das Bild entstand bei einer Stadtrundfahrt mit einem Bus. Leider konnte ich den Standpunkt nicht frei wählen.

Commentaire 5

  • Jupp Kaltofen 12/06/2022 22:49

    Ich bin so ein Typ, der gern scharfe Fotos sieht. Ich finde, dass es etwas mehr davon vertragen könnte. 
    Ich komme mit der Perspektive nicht so ganz zurecht, denn mein Eindruck ist, dass es irgendwie nicht richtig ausgerichtet ist und nach links abfällt. 
    Der Schnitt ist mir etwas zu knapp an den Seiten - inbesondere Links fehlt mir was.

    Der Mann hätte nicht zentral positioniert sein müssen und der Bildausschnitt etwas großzügiger ausfallen können. 
    Die Gasse geht aufwärts, aber man muss genau hinschauen, dass man dies erkennt.

    Eine kontrastarme SW-Entwicklung wäre sicherlich mal ein Experiment wert, da viel Farbe sowieso nicht da ist. (NIK Tools - Silver Efex oder so)

    Es ist sicherlich nicht ganz einfach, ein Foto aus dem Moment heraus aufzunehmen und dabei alles richtig zu machen. Das gelingt wohl kaum vielen Fotografen. Ich denek aber, dass es darum bei der Beurteilung auch nicht gehen sollte, sondern darum, wie deine Frage beantwortet wird.

    Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und Glück gehört gerade in dieser Situation auch dazu. Deine Idee fand ich gut.

    Ich habe die bereits abgegeben Urteile gelesen und finde mich immer nur zum Teil darin wieder.
    Noch mal angemerkt, dass dies nur (m)eine Meinung ist. Schau mal, was die anderen noch schreiben.
  • Michael Pfister FotoArt 12/09/2019 23:57

    Ursprünglich war es das Ziel, durch den großzügigeren Schnitt, die Einsamkeit durch den größeren Raum um den Menschen hervorzuheben. Die belebtere Seitenstraße war für mein Empfinden ein Kontrapunkt in der ganzen Szene. Der Himmel an diesem Tag war stark bedeckt, trotz der Mittagsstunde wirkte die Szene etwas düster, harte Schatten gab es keine und die Farben waren flau. Diese triste Stimmung habe ich ich bewusst in der Bearbeitung durch eine Entsättigung noch verstärken wollen. Die zusätzlich Anhebung des Kontrastes und die gröbere Körnung sollten die Dramatik erhöhen. Leider konnte ich das im Bild nicht transportieren.

    Soviel zu meinen ursprünglichen Ideen der Bildgestaltung. Ich habe das Bild noch mal radikal zugeschnitten, damit der Mann mehr in den Fokus kommt. Ich bin dabei dem Vorschlag von Anders Vernaernen gefolgt. Er ist jetzt auch bewusst in die Bildmitte gerückt. Dadurch ändert sich die Bildaussage. 

    Die neue Version gibt es hier
    Fontana di Tristesse II
    Fontana di Tristesse II
    Michael Pfister FotoArt


    Vielen Dank an euch für eure guten Anmerkungen, Ideen und Auseinandersetzung mit meiner Fotoarbeit. Auch bei der neuen Version sind Kommentare und Verbesserungsvorschläge sehr willkommen.
  • felixfoto01 22/08/2019 20:38

    Ich sehe in der abgebildeten Person eher einen harten Typen, als einen Bettler. Möglicherweise ist er Bettler, aber hier weist nichts darauf hin: Keine Schale, kein Schild. Soll man ihm das Geld direkt in die Hand geben? Vielleicht, wer weiß das schon. 
    Dieser 28. April in der Mittagszeit ist dominiert von einem kalten Licht, dass ich so in dieser Gegend nicht erwartet hätte. Das Bild wird getragen/dominiert von der Person, die aber irgendwie nicht so recht positioniert ist. Die rechte Seite des Bildes wirkt unaufgeräumt, zufällig, ablenkend. Die Anschnitte des Gitters rechts und des Brunnens oben unterstreichen die Zufälligkeit, die gleichzeitig aber nicht den Eindruck eines spontanen Bilds vermittelt. Die Straße rettet das Bild etwas für mich, das sonst sehr von oben herab und platt vor der Hauswand enden würde. Stimmung? Leider spüre ich da kaum etwas davon.
  • motorhand 10/08/2019 10:27

    Den Blick die Straße herunter finde ich ganz gut.
    Oben ist es für mich zu knapp abgeschnitten, aber ich weiß nicht was da oben jetzt noch kommen würde. Dagegen ist mir unten zu viel Fläche, wenn unten noch etwas weggenommen würde, wäre es oben vielleicht ausgewogener.
    Der rechte Abschluß ist sehr gut, aber links hätte ich gerne noch etwas mehr von der Fassade in der Gasse gesehen.
    Ein kleiner Schwenk nach oben hätte den Mann vielleicht auch etwas aus dem direkten Blick genommen. Also Mann mittig, aber möglichst weit unten und dafür etwas mehr von der Umgebung.
  • Manfred Hunger 31/07/2019 20:06

    Für Dich ist das Bild sicherlich mit den Emotionen und Eindrücken bei der Aufnahme verbunden. Diese besonderen Gedanken und Erinnerungen haben wir als Betrachter nicht. Von daher siehst Du in dieser Aufnahme sicherlich mehr als wir; andersherum war während der Aufnahme Deine Konzentration mehr auf dem Mann und dem Brunnen gerichtet.
    Wenn ich Deinem Text unter diesem Bild folge, stört mir persönlich der Blick in die Straße links oben. Sie lenkt ein wenig vom Mann und dem Brunnen ab.
    Ich würde das Bild so zuschneiden, dass links nur noch die Autos in der Straße zu sehen sind und unten vorm Boden ein Teil der Pflasterung verschwindet. Ich kann mir vorstellen, dass dann der Blick und die Konzentration des Betrachters mehr und besser auf den Mann und dem Brunnen gelenkt wird.
    LG Manfred