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Helmut Spiegelmacher


Premium (World), Aachen

Ford GT 40

Entwicklungsgeschichte des Ford GT40 (1965–1968)
Um möglichst schnell um die vorderen Plätze mitfahren zu können, wollte Henry Ford II Ferrari kaufen. Die Verhandlungen mit Enzo Ferrari liefen gut an. Als „Il Commendatore“ erklärte, er wolle die zukünftige Rennabteilung von „Ford-Ferrari“ leiten, die dann auch noch Ferrari-Ford heißen sollte, lehnte Ford ab. Im Mai 1963 scheiterte der Kauf endgültig, als Enzo Ferrari verkündete, dass Ferrari nicht mehr zum Verkauf stünde.

Der Bau des GT40 kann somit als Vergeltung gesehen werden: Ford beschloss, ein eigenes Sportprogramm aufzubauen um Ferrari bei den 24 Stunden von Le Mans zu schlagen. Dazu versicherte er sich der Hilfe Eric Broadleys, der in seinem eigenen Unternehmen Lola schon den Lola Mk6 GT, einen Prototyp mit einem V8-Motor von Ford gebaut hatte und erwarb von ihm zwei Fahrgestelle. Ford gründete die „Ford Advanced Vehicles Ltd“ und baute in Slough, ein Entwicklungsteam auf. John Wyer (früher Aston Martin) wurde als Leiter verpflichtet. Das Ergebnis war 1964 der GT40.

1965 fiel die Entscheidung, eine begrenzte Stückzahl in den Verkauf zu bringen. Der Mark 1 wurde für Rennen verkauft, der Mark 3 sollte bei Bedarf an einige wohlhabende Interessenten veräußert werden. Unter der GfK-Karosserie befand sich ein Rahmen aus Stahl. Das Fahrwerk bestand aus Doppelquerlenkern mit Schraubenfedern an allen Rädern, Zahnstangenlenkung und Scheibenbremsen. In den Prototypen arbeitete ein 4,2-Liter-V8 von Ford USA. Motorblock und Zylinderköpfe bestanden aus Aluminium, der Motor hatte Trockensumpfschmierung und vier 48-IDA-Vergaser von Weber. Er leistete 350 bhp (261 kW) bei 7000 Umdrehungen pro Minute. Das maximale Drehmoment von 275 lbft (373 Nm) konnte bei 5600/min abgegeben werden. Das unsynchronisierte Vierganggetriebe, das mit dem Differential in einem gemeinsamen Gehäuse saß, lieferte Valerio Colotti. Diese Kombination bewährte sich nicht und wurde im Mark 2 durch ein Getriebe von Ford und einen 7,0-Liter-Motor mit 485 bhp (361 kW) bei 6200/min und 475 lbft (644 Nm) bei 4000/min ersetzt.

Die Mark-III-Straßenversionen hatten dagegen 4,7-Liter-Motoren mit einem Holley-Vierfachvergaser und ZF-Getriebe. Sie leisteten 306 bhp (228 kW)[1].

Ford war nicht zufrieden mit dem Abschneiden des Mark 1. Der Mk 2 mit dem neuen 7-Liter-Motor sollte im 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966 endlich gewinnen. Chris Amon und Bruce McLaren feierten den lange erhofften Sieg über Ferrari. Auch 1967 siegte der GT40. Er hatte für Le Mans eine neue Karosserie bekommen und war als MK IV an den Start gegangen. Spätere Versionen gewannen auch 1968 und 1969. Die Rennwagen waren etwa 320 km/h schnell.

Die Produktion begann Anfang 1965 in Slough; fast alle Modelle wurden dort in den nächsten drei Jahren gefertigt. Nur eine Handvoll Exemplare wurde mit gültiger Straßenzulassung verkauft. Nachteile des GT40 waren die schwache Lüftung und die schlechte Rundumsicht. Insgesamt wurden 124 Stück gebaut, davon zwölf Prototypen und zehn Mk 4. Ford selbst spricht von 94 Serienwagen, davon wurden sieben Mk 3 und 31 Mk 1 für die Straße umgerüstet.
Quelle Wikipedia

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