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topo46


Premium (World), Bergisches Land, NRW

Fortschritt

Zeche Hannover in Bochum, Installation von Marcus Kiel 1998
Leider ist die ursprüngliche Anordnung
nach 15 Jahren im Freien verloren gegangnen

Installation „Fortschritt“ auf dem Vorplatz zwischen dem Tor und dem Gebäude. 350 Paare ausrangierter Bergarbeiterschuhe ziehen in Schrittstellung von rechts nach links. Sie markieren so den Weg von der ehemaligen Waschkaue hin zu dem ebenfalls abgerissenen Förderturm, in dem die Kumpel vor Stillegung der Zeche Schicht für Schicht eingefahren sind.
Dicht an dicht gesetzt, wirken die Schuhe wie der Ausschnitt eines unendlichen Zuges der Bergleute, die in normaler Schrittweite scheinbar gleichmütig ihrer Arbeit entgegengehen. Einerseits fällt es leicht, sich die Menschen in den Schuhen vorzustellen. Andererseits ist es gerade ihre Abwesenheit, die der Installation einen bedrückenden, fast schon gespenstischen Eindruck verleiht.
Die Paare sind / waren auf der gesamten Fläche gleichmäßig verteilt, einen engeren Bezug untereinander hat Kiel vermieden. Nirgendwo findet ein Gespräch statt oder werden Blicke getauscht.
Die Vorstellung eines Schweige- oder Trauermarsches liegt näher, als die des lebhaften Schichtbeginns.
Das Wort „Fortschritt“, der Titel dieser Arbeit, bekommt hier den Klang eines Abgesangs auf den Bergbau, der in seiner durch die Zeche Hannover repräsentierten industriellen Form eben diesem Fortschritt hat weichen müssen.
quelle marcus kiel.de

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