Freiburger Stolperstein

Freiburger Stolperstein

Am 24. Oktober 1940 wurde durch Initiative des damaligen Gauleiters Robert Wagner ganz Baden "judenfrei", indem in einer großangelegten Aktion sämtliche jüdischen Bewohner in einem Sammeltransport nach Gurs (Ort in den französischen Pyrenäen nahe der spanischen Grenze) abtransportiert wurden. Die meisten kamen später über das Durchgangslager Drancy bei Paris nach Auschwitz, wo sie ermordet wurden. Eine Schweizer Krankenschwester, Elsbeth Kasser, bewahrete Briefe und Zeichnungen auf und gab so einigen Menschen Stimme und Gewicht. Auch nach nun über 70 Jahren ist vieles unfassbar. In Deutschland erschienen im Dritten Reich bisweilen Zeitungsfotos von solchen Deportationen in Städten mit Unterschriften wie "Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus..." und nur wenige der Zeitungsleser dachten sich was dabei. Die Deportierten fanden in Gurs alte ungeheizte Baracken im Schlamm (sie waren zuvor im Zusammenhang mit dem spanischen Bürgerkrieg erstellt worden) vor. Viele starben schon in den ersten Wochen. Das Lager war im unbesetzten Teil Frankreichs. Wo war Hilfe, hat niemand hingeschaut? Internierte mit entsprechenden Berufen (Mechaniker u.ä.) wurden leichter vermittelt, fanden Anstellung und konnten das Lager verlassen. Manchen gelang über Lissabon noch die Ausreise in die USA. Die meisten waren aber dort vergessen und dem Schicksal ausgeliefert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Elsbeth_Kasser