Freie Republik Schwarzenberg
Ich möchte euch hier ein Kuriosum der deutschen Nachkriegsgeschichte nahebringen! ;-)
Freie Republik Schwarzenberg ist die erst Jahrzehnte nach den zugrunde liegenden Ereignissen gebräuchlich gewordene Bezeichnung für ein nach der Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 für 42 Tage unbesetztes deutsches Gebiet im sächsischen Teil des Erzgebirges.
Der Name Freie Republik Schwarzenberg ist abgeleitet von der Bezeichnung „Republik Schwarzenberg“, die der Schriftsteller Stefan Heym 1984 in seinem Roman Schwarzenberg erstmals für das Gebiet verwendet hatte, und wurde 1990 von dem Bildhauer Jörg Beier von der Schwarzenberger Künstlergruppe Zone unter dem unmittelbaren Eindruck der Ereignisse der Deutschen Wiedervereinigung geprägt.
Während der letzten Tage des Zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1945 blieben nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 der Landkreis Schwarzenberg im Erzgebirge und Teile des Landkreises Stollberg für sechs Wochen unbesetzt. Selbst der Sonderbereich Mürwik in Flensburg, in dem sich die letzte Reichsregierung unter Karl Dönitz aufgehalten hatte, war schon am 23. Mai 1945 von britischen Soldaten besetzt worden. Weder die vorgerückten amerikanischen noch sowjetischen Truppen besetzten aber das besagte Gebiet im Erzgebirge, das vorwiegend von Patrouillen des im angrenzenden Vogtland stationierten 347. US-Infanterieregiments kontrolliert wurde.
Über den Grund, dass vorerst keine direkte Besetzung der Alliierten erfolgte, gibt es mehrere Theorien und Spekulationen. Fest steht, dass über das Schicksal der Menschen in dem Gebiet nicht etwa, wie in Heyms Roman fiktiv beschrieben, durch das Werfen einer Münze entschieden wurde. In der Bevölkerung Westsachsens kursierte 1945 die Version, dass nach Absprache mit den Sowjets die Amerikaner bis zum Fluss Mulde vorrücken sollten. Da es jedoch drei Mulden gibt (die Zwickauer Mulde und die Freiberger Mulde vereinigen sich zur Mulde), sei es hier zu einer Verwechslung gekommen.
Andere Spekulationen besagen, dass der Kreis schlicht vergessen wurde.
Eine weitere Variante berichtet von einem angeblich vorgesehenen Austausch des erzgebirgischen Urangebietes um Johanngeorgenstadt und Schlema („Wismut“) gegen Teile von Berlin.
Quelle: Wikipedia
Stefan Jo Fuchs 29/04/2017 7:16
Im letzten SPIEGEL wurde gerade eine ähnlich kuriose Geschichte aus der Gegend von Aachen erzählt. Sachen gibt´s... ;-)lg stefan
Günter K. 29/04/2017 3:59
im Rheinland gab es zumindest eine artverwandte Story ! ein Kuriosum. Bei uns in der Gegend gab es nach 1800 einen ort, der nach napoleanischen Ära anfragte, "wo er wohl dazu gehöre ?" also Verwaltung ist auch nicht unfehlbar, sieht man ja eben an dem Oberlleutnant, der durchging ohne ein wort arabisch zu reden, unfassbar, was bei uns in der Republik möglich scheint. da darf man gar nicht weiter denken !Neben wandern auch etwas Kultur tanken - ein ausgewogenes Programm allemal ;)
lg günter
Klaus Duba 28/04/2017 22:46
@MarianneEben nicht! Wenn man das Schild genauer anschaut, dann heisst es: Hier war Goethe..........nie! ;-)
LG
Klaus
Vitória Castelo Santos 28/04/2017 22:35
Gefällt mir sehr gut.Schönes Wochenende.
LG Vitoria
Rm Fotografie 28/04/2017 22:27
allein die vielen schlder unterstreichen deinen interessanten text sehr gut...das motiv ist etwas ganz besonderes...so, jetzt gehe ich in ruhe hier auf spannende entdeckungstourliebe grüße
ruthmarie
Marianne Schön 28/04/2017 22:26
Ein interessanter Bericht und eine klasse Aufnahme...und der Goethe hat sich auch überall herumgetrieben.
NG Marianne