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zebranski


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frühlingserwachen

Wendla: Warum hast du mir das Kleid so lang gemacht, Mutter?

Frau Bergmann: Du wirst vierzehn Jahr heute!

Wendla: Hätt' ich gewußt, daß du mir das Kleid so lang machen werdest, ich wäre lieber nicht vierzehn geworden.

Frau Bergmann: Das Kleid ist nicht zu lang, Wendla. Was willst du denn! Kann ich dafür, daß mein Kind mit jedem Frühling wieder zwei Zoll größer ist? Du darfst doch als ausgewachsenes Mädchen nicht in Prinzeßkleidchen einhergehen.

Wendla: Jedenfalls steht mir mein Prinzeßkleidchen besser als diese Nachtschlumpe. - Laß mich's noch einmal tragen, Mutter! Nur noch den Sommer lang. Ob ich nun vierzehn zähle oder fünfzehn, dies Bußgewand wird mir immer noch recht sein. - Heben wir's auf bis zu meinem nächsten Geburtstag; jetzt würd' ich doch nur die Litze heruntertreten.

Frau Bergmann: Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich würde dich ja gerne so behalten, Kind, wie du gerade bist. Andere Mädchen sind stakig und plump in deinem Alter. Du bist das Gegenteil. - Wer weiß, wie du sein wirst, wenn sich die andern entwickelt haben.

Wendla: Wer weiß - vielleicht werde ich nicht mehr sein.

(Frühlings Erwachen, Frank Wedekind)

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