Horst-W.


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Für's Vaterland starben ...

Ob sie auch alle mit Begeisterung in den Krieg gezogen sind, wie man es auf alten Bildern oft sieht ...?

Heute weiß man, dass die Kriegsbegeisterung zu Beginn des 1. Weltkriegs nicht so allgemein war wie es von den Medien damals verbreitet wurde. Hauptsächlich erfasste sie das Bildungsbürgertum, Studenten, die oberen Schichten der größeren Städte, während bei der arbeitenden Bevölkerung Ablehnung und Zukunftssorgen vorherrschten.

Besonders hart traf es die Bauern. Wer sollte die Tiere versorgen, die Felder bestellen? Mussten zunächst nur einzelne Söhne in den ungeliebten Krieg ziehen, mit der Hoffnung auf ein baldiges Ende, fehlten doch bald überall auch die Brüder, die Väter ... und zu Hause lag die Last allein auf den Frauen. Und die Listen der Gefallenen wurden immer länger, die Zahl der Verwundeten und Kriegsinvaliden immer größer …

Von der Kirche fühlten sich die Menschen in diesen schlimmen Zeiten oft in Stich gelassen, wandten sich ab. Im Pfarrarchiv der kleinen ländlichen Kirchengemeinde Kairlindach ist einiges darüber zu finden ...
Große Teile der Kirchen hatten den Krieg begrüßt ... hatten nicht Frieden gepredigt, sondern über Ehre und Pflicht gegenüber Gott und dem Vaterland. Und Pfarrer segneten die Kanonen, auf beiden Seiten der Front, im Namen des gleichen Gottes ... was für ein Irrsinn …

Vor genau 100 Jahren, am 11. November 1918, war dieser furchtbare Krieg endlich zu Ende. 17 Millionen Menschen hatten sterben müssen. Aber nichts gelernt … viele der Überlebenden mussten noch ein zweites Mal in einen Weltkrieg ziehen ... Und wie es heute aussieht, wird es nicht der letzte gewesen sein …

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