Garub main station
Garub, zwischen Aus und Lüderitz, Bahnhof und Quelle
Die Geschichte begann in der Kolonialzeit um die Wende 19-20. Jahrhundert.
Um die deutschen Schutztruppen im Süden des damaligen Namibia (= Kolonie "Deutsch Südwestafrika") mit Vorräten und Waffen gegen die Herereo- und Namo-Aufstände zu versorgen wurde von Lüderitz eine Bahn ins westliche Landesinnere gebaut. 1906 war die Bahnlinie bis Garub fertig.
Nach verschiedenen Bohrversuchen fand man in Bahnhofsnähe Grundwasser (zum Koichab Grundwassernetz gehörend).
Dieses sollte zukünftig für die Wasserversorgung in Lüderitz verwendet werden, welches selbst keinerlei Süsswasservorkommen hat.
Damit konnte man auf den bisherigen Wassertransport mit Tankschiffen von Kapstadt (!) verzichten.
Das Wasser wurde nun in Fässern mit einer handbetriebenen Draisine zum Bahnhof transportiert
und von dort mit dem Transportzug nach Lüderitz verfrachtet.
Damit konnte der damalige Wasserpreis von 20 auf 16 Mark pro Kubikmeter gesenkt werden.
Und in Garub entstanden Rangiermöglichkeiten, Lagerhallen, Abfüllanlagen.
1914 jedoch wurde Lüderitz von südafrikanischen Truppen besetzt, welche sogleich auch die Kontrolle über die Bahn übernahmen.
Durch weitere Wasserbohrungen fand man später für Lüderitz der Stadt näher liegende Wasserquellen.
Infolge der sicherheits-sensiblen Situation um die seit 1908 im Gebiet der Bahnlinie entdeckten Diamanten und das bald darauf eingerichtete Diamantensperrgebiet musste Garub verlassen werden.
Der Bahnhof wurde jedoch erst 1990 aufgegeben. Natur- und Denkmalschützer konnten jedoch den Gebäude-Abriss verhindern.
Süd Namibia, April 2012
Siehe auch:
Andreas Boeckh 24/06/2015 13:47
Das hat schon etwas Surreales.Andreas
Klaus W. Kuck 18/04/2015 8:18
Danke für die Informationen und das tolle Bild des BahnhofesGrüße
Klaus
Arthur Baumgartner 14/04/2015 23:44
Die Gleise sind, im Unterschied zum Gebäude, in einem erstaunlich gepflegten Zustand. Die grandiose Aufnahme mit der umfassenden Beschreibung erinnert mich an den Kult-Western "Spiel mir das Lied vom Tod", wo an der Station vergeblich auf Frank gewartet wurde.vg Arthur
Heribert Fischer 14/04/2015 21:09
für dieses Foto hat sich die Reise schon allein gelohnt. Klasse wie man vom Schienenstrang in den Horizont gezogen wird.Gruß, Heribert
Alfi54 14/04/2015 19:40
Immer gerade aus ... sicherlich superlange Züge gibt es dort ... ein Bild wie aus einer anderen Welt ... auch hier gibt es tolle Farben ... LG AlfBildgestalter 14/04/2015 18:35
Mag ich sehr.Grüße
Andreas alias Bildgestalter
claudine capello 14/04/2015 18:11
una bella serie che da bene un idea del grande lavoro che è stato ! complimenti ottime foto cl