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Geburtshaus

In vielen Dörfern auf Timor findet man traditionelle Riten verbunden mit einer animistischen Weltanschauung und katholischem Glauben.
Im Dorf None gibt es ein sog. Geburtshaus, in dem eine Mutter gemeinsam mit ihrem Neugeborenen etwa 40 Tage nach der Geburt verbringt.
Nur Frauen, die eine besondere soziale Position innerhalb des Dorfes besitzen, dürfen die Mutter mit allem Nötigen versorgen.
Der Vater des Kindes hat keinen Zutritt.

Unter dem Schlafplatz der Mutter wird die Glut eines Feuers erhalten -
dies soll symbolisch Kraft, Leben und Energie nach den Strapazen und Schmerzen der Geburt zurückbringen.

Hinter der Öllampe befindet sich ein flacher Stein, unter dem die Plazenta aufbewahrt und getrocknet, später dann nach einem bestimmten Ritual 'begraben' wird. In anderen Dörfern wird die Plazenta z. B. in kleinen Tongefäßen an Bäume gehängt.
Die Integration des Neugeborenen in die soziale Gemeinschaft des Dorfes unterliegt ebenfalls vielfältigen Riten,
welche je nach Region, unterschiedlich ausgeführt werden.

Es war mir erlaubt einen Blick in das Geburtshaus zu werfen - die Bilder entstanden im Dunkeln - der Blitz schreckte die Katze auf ;-)

Anm.: Die Angaben habe ich von meinem Mofa-Fahrer so in Erinnerung - er übersetzte den Dialekt der beiden Frauen.

None, Zentral-Timor

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