Heiko Schulz ²


Premium (World), Hannover

Geh endlich los!

Geh endlich los

Große Augen hinter rostigen Gittern,
Verwirrung durchzieht vernichtend den Geist.
Bringt Körper und Seele zu ängstlichem Zittern.
Gedanken, Erinnerungen komplett verwaist.

Augen, so ängstlich, so suchend, so leer.
Gefangen im Selbst, verstrickt im Jetzt.
Treibend ohne Richtung in todstillem Meer.
Trauerlose Trauer, tief, tief verletzt.

Ein Schloss? Ein Schloss, das gibt es nicht.
Die Tür ist offen, kein Hindernis.
Und dennoch zu, versperrt die Sicht.
Kampf zwischen Ja und Aber, ein tiefer Riss.

Möcht so gern raus. Hat Angst davor.
Spürt sehnsuchtsvoll verzehrend Verlangen.
Große Augen schauen hinter Gittern hervor,
voll Sehnsucht, Schrecken, Scham und Bangen.

Ein Netz durchzieht wie Blei den Körper,
macht starr, was doch lebendig ist.
Die Seele hofft. Hofft auf den Schritt.
Den einen Schritt, der über die Schwelle tritt.

Geh los!
Geh endlich los.
Und lebe.

(© Heiko Schulz)




Ich möchte mich bei bedanken, dass ich sein Foto

verwenden und bearbeiten durfte. Es hat mich sehr bewegt und schnell
kamen Worte und entstanden Geschichten, die nun in diesem Gedicht zusammengefasst sind.
Viele Fotos sind wunderschön, interessant, beeindruckend.
Manche sind dazu dann einfach noch bewegend.
Ich wollte für das Gedicht jetzt nicht einfach ein eigenes Motiv suchen.
Ich hätte nicht annähernd ein solches gefunden.


Chet Baker - Almost blue
http://www.youtube.com/watch?v=z4PKzz81m5c

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