Geistergeld

Wer wissen will, wie unverkrampft man mit Religion umgehen kann, sollte Lehrstunden in Taipeh absolvieren. Praktiziert wird hier eine spezielle Form des Buddhismus - angereichert mit Elementen des Konfuzianismus und des Taoismus. Die Trennlinie ist schwer zu ziehen ist – manche meinen, die Taiwanesen haben sich aus den drei Strömungen das jeweils fürs Individuum passende Element herausgepickt.

Jeder gläubige Besucher erwirbt in den Tempelanlagen das sogenannte Geistergeld. Die Damen am Eingang verkaufen es, gegen einen sehr geringen Betrag: Akkurat abgepackte, große, gelbe Zettel. Sie sind die Währung im Jenseits. Und da man für Anverwandte als gläubiger Buddhist auch nach deren Tod Verantwortung für deren Wohlbefinden trägt, versorgt man sie mit "Geistergeld", welches nach dem Besuch an mehreren Altaren in einen großen Ofen geworfen und verbrannt wird, damit es zu den Ahnen aufsteigen kann.

Ich wurde sehr nett von einem taiwanesischen Besucherpaar in das Ritual der Geistergeldverbrennung eingeweiht , stand als Touristin ja doch ziemlich unwissend da... Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen ist aussergewöhnlich..

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