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† Werner2106


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gelber Frauenschuh

aufgenommen in Martinau ( Naturpark Tiroler Lech )
Unverwechselbar ist die Blüte des Gelben Frauenschuhs (Cypripedium calceolus), einer bis zu 70 cm hohen Orchideenart, die als stark gefährdete Art und zu den geschützten Arten der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der europäischen Union zählt.

Die große, bauchige Lippe ist gelb gefärbt, während die verzwirbelten Blütenblätter rotbraun im Sonnenlicht leuchten. Für viele Insekten ist der Frauenschuh unwiderstehlich. Der gelbe Schuh lockt mit seiner intensiven Farbe. Die neugierigen Besucher fallen vom glatten Rand des Schuhs in sein Inneres. So gefangen, suchen die Insekten nach einem Ausgang, den eine durchscheinende Stelle der Unterlippe am hinteren Ende der Blüte vortäuscht. Auf dem Weg nach draußen müssen die Insekten ganz nah der Narbe vorbei und bestäuben die Blüte.


Der Frauenschuh bildet 40.000 winzige Samen aus, die durch den Wind verbreitet werden. Aber nur durch einen im Boden lebenden Pilz (Mykorrhiza) kann der Samen auskeimen. Es vergehen jedoch 7 – 15 Jahre, ehe sich aus der Pflanze eine Blüte entfaltet. Eine Besonderheit des Frauenschuhs sind seine Rhizome, welche ihm unter anderem als Speicherorgane dienen. Herrschen günstige Bedingungen vor, kann sich der Frauenschuh über dieses Rhizom auch vegetativ (= ungeschlechtlich) vermehren und dadurch größere Horste ausbilden.
Halbschattige Standorte in lichten Wäldern auf Kalkboden sind sein Lebensraum. Mitte Mai beginnt die Blütezeit. Sie dauert bis ca. Mitte Juni.

Die Gefährdung der Art ist auf die Zerstörung des Lebensraumes zurückzuführen. Aber auch seine Attraktivität ist dem Frauenschuh schon oft zum Verhängnis geworden. Häufig ist der Frauenschuhbestand aufgrund rücksichtloser Plünderung, Abpflücken und Ausgraben bedroht.

Das Frauenschuhgebiet in der Martinauer Au wird seit Jahrzehnten von der Bergwacht während der Blütezeit ehrenamtlich und mit viel Engagement betreut.

( Quelle: Naturpark-Tiroler-Lech.at )

Commentaire 1

  • Doris Wepfer 16/06/2017 7:55

    Sehr ausführliche Doku, und ich bin erstaunt das man so geschützte Blumen noch ausschildert. Bei uns werden solche Orte als geheime Plätze bezeichnet, damit ja nicht zu viele Leute da sind und vor allem das keiner auf die Idee kommt sie abzuschneiden.
    Habe sie gerade letzten Samstag in der Schweiz auch fotografieren können ich war begeistert wie schön und edel sie sind. LG Doris