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gemeine Stechmückenlarven

gemeine Stechmückenlarven

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gemeine Stechmückenlarven

Was hier anmutet wie Aliens, wie Wesen aus fremden Welten, findet man überall in Pfützen, Teichen oder Regentonnen. Die gemeine Stechmücke legt ihre Eier dort ab und verlässt den Ort der Eiablage ohne irgendeine weitere Form von Brutpflege oder Brutfürsorge für ihren Nachwuchs zu betreiben. Die Larven schlüpfen, fressen und wachsen. Auch die Larven der Stechmücke treten in eine Phase der vollständigen Umwandlung, der sogenannten Metamorphose ein, wie wir dies von der Entwicklung von den Kaulquappen zu Fröschen oder Kröten oder von der Raupe über die Puppe zum Schmetterling kennen. Die lange Zeit wachsende Mückenlarve verpuppt sich am Ende ihrer Entwicklung, die Puppe verbleibt an der Wasseroberfläche, damit schließlich das fertig entwickelte Insekt, das Imago, aus der Puppe herausklettern und das neue Medium der Luft in Besitz nehmen kann. Wieder parallel verlaufende Analogien, gewiss keine Homologien innerhalb völlig verschiedener Tierklassen.

Gut zu erkennen, unten "liegend", zwei sehr unterschiedlich weit entwickelte Größen von Mückenlarven. An der Oberseite des Hinterleibes das Atemrohr, das die häufig an der Wasseroberfläche hängenden Larven gern die die "Haut" der Oberflächenspannung nach draußen halten um einen Gasaustausch zu ermöglichen. Ganz links im Bild ebenfalls ein Atemrohr eines anderen Tieres, an dem gut zu erkennen ist, dass es durch zwei Zuleitungen mit dem sich entwickelnden Trachäensystem der angehenden Mücke verbunden ist. Bei dem dunkleren segmentartig wirkenden längeren Teil im Körperinneren handelt es sich um den (z.T.) mit Algennahrung gefüllten Darm, an dessen Ende unterhalb des Atemrohres das Ausscheidungsorgan sitzt und bei Bedarf Substanz aus dem Darminnern nach draußen ins Wasser entlässt.
Die zahlreichen büschelartig zusammengefassten Härchen sind vielfach in Bewegung und dienen der Fortbewegung der Mückenlarve. Denn die Entwicklung ihrer sechs Insektenbeinchen oder ihrer Flügel muss noch eine Zeit auf sich warten lassen. Faszinierend, welche verschiedenen Antriebs- und Positionsveränderungsorgane während der Entwicklung von unterschiedlichen Stellen im Mückengehirn jeweils angesteuert werden ...

Habe gerade noch eine anatomische Besonderheit wiederentdeckt, die ich mal durch mein hochwertiges aber damals für stuentisches Portmonnaie erschwingliches russisches Stereomikroskop beobachtet habe:
Links und rechts des Fressorganes unten am Kopf sind zwei Dinge, die man als "Fühler" bezeichnen könnte. Wer genau dorthin schaut, kann halbmondartig je ein Haarbüschel erkennen, mit denen sich die Mückenlarfe einen Wasserstrom mit allem, was dort Köstliches mitgeführt wird, in das Mückenlarvenmaul manövrieren. Ganz faszinierender Mechanismus für ein Larvenstadium, das nach vollendeter Larvenzeit bei der Verpuppung sehr wahrscheinlich resorbiert und umgebaut wird.

All dieses sollte uns wieder einmal das Staunen sowie Respekt und Demut vor dem Allerkleinsten lehren ...

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Section
Dossier Tiere: Macros & Co
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Exif

APN NIKON D200
Objectif ---
Ouverture 16
Temps de pose 1/60
Focale 105.0 mm
ISO 100