Geräuschlose Bewegungen...

Geräuschlose Bewegungen...

...einzig das Schaben der Körper die sanft auf den Boden aufschlagen um sich dann der Länge nach den religiösen Ritus zu zelebrieren, ergeben ein diffuses Grundgeräusch, welches die Stille nicht stört und den Fremden noch mehr in diese merkwürdige Form des Betens mit einbezieht. Immer wieder runter auf die Knie, der Länge nach hingelegt und wieder hoch, die ewigen Psalme Om Mani Padme Hum murmelnd, vollführt bis zu 106 mal, der heiligen Zahl.
Das Haupttor des Jokhang Tempels gilt bei Einheimischen, wie bei Fremden als Erweckungserlebnis, vor allem hier spürt man die religiöse Aura dieses Volkes, vor allem hier merkt man, nachdem man, kommend vom hypermodernen Bahnhof oder vom Flughafen, die Büro- und Glasbauten Neu Lhasas passiert hat, dass Tibet nach wie vor seine alten Riten pflegt. Angekommen und staunend ob der Pilgermassen macht sich ein Seufzer breit, man ist in Tibet, endlich angekommen, leise und unauffällig, auf dem Dach der Welt...

Jokhang Tempel, Lhasa, Tibet 2009

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