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Geschichte einer Kamera

Geschichte einer Kamera

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Volkmar Kleinfeldt


Premium (Pro), Tübingen

Geschichte einer Kamera

Es ist mir wichtig, dass die Objekte meiner Sammlung ihre Geschichte ezählen können.
Dass es nicht nur gesammeltes Blech ist, dass sie eine Art Seele haben, dass sie zu einem sprechen.
Das gelang mir natürlich nicht durchgehend.
Vor allem habe ich zu vielen meiner Leicas keine solche Beziehung, weil ich den Vorbesitzer nicht einmal kannte.
Wenn ich sie beispielsweise von Leitz aus den Inzahlungsnahme-Aktionen erhielt.
Das hatte aber andererseits den Vorteil, dass ich mir die schönsten Kameras heraussuchen konnte.

Die oben abgebildete Leica II mit Elmar 3,5/5 cm wurde 1938 gebaut.
Sie ist wie neu aus der Fabrik, einschließlich der Tasche.
Ich habe sie nach dem Krieg von einer Kriegerwitwe gekauft.
Ihr Mann hat die Kamera vor dem Krieg noch erworben, aber offensichtlich kaum mehr benützt.
Er hat sich sicherlich sehr auf die Kameras gefreut.
Hatte dann aber keine Gelegenheit mehr, mit ihr zu fotografieren.
Er kam aus dem Krieg nicht zurück.

Diese Leica liebe ich. Denn sie erzählt mir eine Gechichte, ihre Geschichte.

Commentaire 9

  • Abi Talman 15/11/2020 19:24

    Was für eine besondere Geschichte!
    Meine Verbindung zur Leica war da sehr bescheiden.
    Ich kaufte mir etwa 1970 eine gebrauchte Leica III f mit Selbstauslöser und mit dem Elmar w.o.
    Diese Leica hatte ich immer in meiner Aktentasche dabei
    (so schön klein mit dem einschiebbaren Tubus - und so leise beim fotografieren. Nur dieses fft ... statt KlickKlack)
    Vielleicht wird es Zeit, nochmal einen KB-Film zu kaufen und mit der "Kleinen" loszuziehen ...
    Toll, Deine Geschichten hinter den Bildern
    Liebe Grüße aus Berlin.
  • Wilhelm M. Müller 15/11/2014 20:22

    Interessante Geschichte, selten dass über Fotoapparate derartige Forschungen überhaupt betrieben werden.
    In der obigen Vorgeschichte steht dass du beruflich mit diesen Kameras zu tun hattest und einige Exemplare hast. Danke für deine Bemerkung zu meiner Leica.
    Mein Vater lebt noch, ich bin eigentlich immer davon ausgegangen dass er die Kamera als Neue erworben hat, aber vielleicht war sie ja auch von einem Händler als Okkasion gebraucht gekauft. Hoffentlich kann es sich noch daran erinnern, er ist 93 und leider schon etwas dement.
  • taradi 06/12/2011 18:35


    Diese Kamera sieht sehr "Robust und Zuverlässig" aus,
    eben für die Ewigkeit Gebaut. "Traurige Geschichte" ;-(
    Umso besser, daß sie jetzt bei Dir in guten Händen ist.
  • kaiwin 14/07/2011 9:47

    Das ist grossartig - die Geschichte macht so ein altes Stück erst wertvoll - wie egal ist der Preis, den sie vielleicht erziehlen könnte, wenn man die Geschichte kennt. Wie sotlz muss er gewesen sein, als er das Stück in Besitz nahm - die Zukunft schien noch unendlich zu sein - wie traurig muss sie gewesen sein, als sie das gute Stück verkaufte und die "Zukunft" längst Vergangenheit war....
  • Boris Langanke 13/07/2011 21:09

    Beeindruckend. Ich kenne die Geschichten hinter meinen Vitrinenstücken leider nicht.

    Aber ein gutes Thema um drüber nachzudenken.

    LG Boris
  • Horst-W. 13/07/2011 18:50

    Ich nochmal ... ;-)
    Interessant in dem Zusammenhang ist aber auch, dass damals gerade hochwertige Kameras - allen voran Leica, aber auch Zeiss und andere - gern auch als reine Prestigeobjekte gekauft oder verschenkt wurden, und schon damals "Vitrinenstücke" waren ... ;-)
    Man findet deshalb immer wieder auch nahezu fabrikneue und entsprechend teure Stücke.
  • .reinerh. 13/07/2011 18:19

    da hast du aber wirklich Glück gehabt
    a) so eine gut erhaltene Kamera zu erwerben und
    b) auch noch was zur Vorgeschichte zu erfahren

    aber das war (ganz) früher noch eher möglich, als in der heutigen anonymen - und oft Seelen losen - Zeit!

    prima authentisches Foto

    lg reiner
  • wico analog 13/07/2011 14:32

    feine Kamera gut präsentiert (Rahmen sind eh Geschmacksache...) :-)
    interessante Geschichte die ans Herz geht
  • Horst-W. 13/07/2011 13:34

    Das ist ja wirklich ein Prachtstück!
    Ich mag solche Hintergrundgeschichten auch sehr gern.
    Da meine - viel bescheidenere - kleine Sammlung überwiegend von Flohmärkten oder Ebay stammt, ist da leider meist kaum was zu erfahren ... gelegentlich erfährt man dass die Sachen vom Opa stammen, aber das ist dann auch schon alles. Niemand interssiert sich wirklich ...
    LG Horst