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Geschwister

03/10

Mit freundlicher Genehmigung von Arne Pahlke:

Geschwister

Mein eigenes Blut kommt mir fremd und erkaltet vor.
Ihr seid mir so fern, meine Schwestern und Brüder.
Immer leiser streifen eure Namen noch mein Ohr
und euer Leben zieht fern von mir vorüber.

Wir sind geworfen aus demselben Mutterschlund,
wir sind gesaugt von derselben Mutterbrust.
Wir grasten einst von demselben Weidegrund
und schlangen gierig unseres Bündnisses Verlust.

Heute erleben wir unser Schicksal voneinander getrennt.
und unsere Kindheit bleibt auf ewig zugefroren.
Und wenn ich euch heute sehe, seid ihr mir fremd
als sei ich gänzlich anderswo geboren.

Text © by Arne Pahlke

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