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Premium (World), Hamburg

Giebel

an der Handwerkskammer Hamburg am Holstenwall
aufgenommen am 1. März 2023
Lange mussten die Vertreter der Gewerbekammer Hamburg um das neue Gewerbehaus kämpfen. Die bisherigen Dienstsitze wurden immer wieder als unzulänglich bezeichnet. Der Erfolg stellte sich erst nach dem Bürgerschaftsbeschluss vom 10. Juli 1912 ein. Allerdings konnte der gewünschte zentrale Standort am Gänsemarkt (heute der Sitz der Finanzbehörde) nicht durchgesetzt werden. Dass das Gewerbehaus als Staatsbau durch die Freie und Hansestadt Hamburg errichtet wurde und nicht durch die Unternehmer selbst, wurde von Seiten der Gewerkschaften scharf kritisiert, denn sie hatten von 1904 bis 1906 als Arbeitnehmer ihr Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof selbst finanziert. Das ausschlaggebende Argument für die Finanzierung durch den Staat war die Notwendigkeit des Arbeitsnachweises (Arbeitsvermittlung) durch die Innungen. Dies erklärt die architektonische Idee des Chefarchitekten des Hochbauamtes Fritz Schumacher mit dem separaten „Innungsflügel“ und einem eigenständigen Treppenhaus, das mit dem Hauptgebäude nur durch schmale Türen verbunden wurde. Allerdings wurden die Sitzungs- und Versammlungsräume großzügig bemessen, damit insbesondere die Innungen nicht länger gezwungen sind, ihre Versammlungen in Wirtshäusern durchzuführen[6].

Die parlamentarische Diskussion um den Neubau und seine Ausstattung wurde bestimmt durch den Malergesellen Friedrich Bartels (Sozialdemokratie), den Musikalienverleger Robert Wächtler (Linke), den Bäckermeister D.H.D. Blinckmann (Linke), den Tischler W. Schweimler (Vereinigte Liberale) und den Steinmetz Johann Reimer (Linke). Nur eine „schlichte Ausstattung“ zu 911.300 Mark wurde im Staatshaushalt bewilligt; betont schlicht wurde deshalb insbesondere der Innungsflügel gestaltet.

1911, also ein Jahr vor dieser wichtigen Entscheidung für die Gewerbekammer hatten die „Handwerkskammer zu Altona“ und die „Handwerkskammer zu Harburg“ ihre repräsentativen Amtssitze in zentraler Lage in den Nachbarstädten bereits bezogen.

Trotz des Krieges konnte das Gewerbehaus 1917 abschließend fertiggestellt. werden. Die Gewerbekammer war zunächst nur Mieterin bei der Stadt Hamburg. Der Vertrag lief nach zwanzig Jahren 1937 aus. Dies nutzte der damalige Reichsstatthalter in Hamburg, Karl Kaufmann, um der inzwischen umbenannten „Handwerkskammer Hamburg“ die Eigentumsrechte an dem Gebäude für 75 Jahre mit einer großen Propagandafeier zu überlassen. Bevor diese Frist 2012 abgelaufen war, erwarb die Handwerkskammer 1989 das Gebäude und das Grundstück zu einem abgezinsten Betrag.

Die Handwerkskammer Hamburg nimmt heute ihre Aufgaben an zwei Standorten wahr: Im Bereich Holstenwall 12/Schuldts Stift in der Neustadt sind die hoheitliche Verwaltung sowie die Geschäftsbereiche mit Beratungs- und Dienstleistungsangeboten für die Betriebe untergebracht. Das von Fritz Schumacher 1912–1917 erbaute Gewerbehaus repräsentiert architektonisch mit vielen Details die weitgespannte Schaffenskraft des Handwerks. Das Gewerbehaus ist über ein Parkhaus mit dem Bürohaus Schuldts Stift 3 verbunden.

Am Standort Harburg hat die Handwerkskammer Hamburg 2008 mit dem ELBCAMPUS ein neues Bildungszentrum in der Nähe des Harburger Bahnhofs gebaut. Der ELBCAMPUS ist eine Zukunftsinvestition für das Handwerk im Hamburger Wirtschaftsraum und zählt zu den führenden Bildungseinrichtungen im Handwerk in Deutschland.
Quelle Wikipedia

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APN ILCE-7M2
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