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Heiner Schäffer


Premium (World), Tecklenburg

GMA Osnabrück

Bravo-Rufe im Kulturhaus


Tecklenburg - Elisabeth im Kulturhaus - das sorgte am Freitagabend für wahre Begeisterungsstürme und stehende Ovationen am Ende einer mitreißenden Vorstellung. Jeder Platz war besetzt im Kulturhaus. „Restlos ausverkauft“, meldete die Tecklenburg Touristik, die die Anfragen nach Eintrittskarten für die Aufführung der German Musical Academy Osnabrück bei Weitem nicht hatte erfüllen können.

Laura Schäfer, Hannah Miele und Michel Steube haben es geschafft. Die drei 12- und 14-Jährigen haben nicht nur eine der begehrten Eintrittskarten ergattert, sondern auch noch einen Platz ganz weit vorne an der Bühne gefunden. Musical für Jugendliche? „Na klar“, sagen Laura, Hannah und Michel, die zum Ensemble der Tecklenburger Freilichtspiele gehören und unbedingt sehen wollen, wie die „Großen“ auf der Bühne agieren. Insbesondere fiebern sie dem Auftritt von Dominik Meurs entgegen. „Den kennen wir schließlich“, erzählen die drei Nachwuchsmusicalstars.

In „Elisabeth“ spielt Meurs die Rolle des Luigi Lucheni, der die Aufgabe des Erzählers übernimmt und das Publikum durch die Geschichte der „Sissi“ führt. Wie aus dem Traum der jungen Kaiserin ein Albtraum wird, wie das blühende Leben der „Sissi“ eingeengt wird von höfischen Zwängen und Verhaltensprotokollen, zeigt das Musical in eindringlichen Bildern.

Die Rollen sind hervorragend besetzt. Besonders Linda Koporowski als Elisabeth und Max Messler als der personifizierte Tod brillieren durch Ausdrucksstärke und hervorragende Präsenz. Wie für die Bühne des Kulturhauses gemacht scheint die auf der Vorlage von Michael Kunze basierenden Inszenierung von Sascha Wienhausen. Sie lebt von der Spannung zwischen höchster Dramatik und tiefer Emotionalität, die die Musicalbesucher im Kulturhaus sofort in ihren Bann zieht.

Begeistert sind auch Linda, Hannah und Michel aus der ersten Reihe. „Die Darsteller sind super“, sind sie sich in der Pause einig und könnten sich nichts Schöneres vorstellen, als später selbst einmal auf der Musicalbühne zu stehen. „Ein bisschen traurig ist das Stück zwar schon, aber vielleicht gibt es ja ein Happy End“, so ihre Hoffnung. Die Hoffnung erfüllt sich natürlich nicht, denn am Ende ist es auch in der Tecklenburger Elisabeth-Aufführung der Tod, der „im letzten Tanz“ die gebrochene Kaiserin in den Armen hält und im Schlussapplaus die Kulturhausbesucher mit „Bravo“-Rufen von den Sitzen reißt.

Aber der letzte Vorhang ist noch nicht gefallen; Musical-Fans dürfen sich freuen: Die German Musical Academy gastiert im März mit „Spring Awakening“ und im Mai ein zweites Mal mit „Elisabeth“ im Kulturhaus.

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