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Carsten Heinecke


Premium (Basic), Oldenburg

goldige Verwirrung

Ein goldiges Kerlchen ist sie schon, die Messingeule! Man kann sich einfach an der schillernden Pracht erfreuen. Aber - wie es auch schon bei einer Portraitaufnahme dieses Individuums angemerkt wurde - bekommen die Fachleute bei einem solchen Tier Stirnfalten. Genauer gesagt geht es um die fehlende oder (in diesem Fall) vorhandene Verbindung der beiden goldenen Flügelflecke. Früher hatte man es ich einfach gemacht: Sind die Flecke nicht verbunden, nannte man die Art "chrysitis", sind sie verbunden, nannte man sie "tutti". Inzwischen hat man bemerkt, das es im ostpaläarktischen Raum auch Falter "mit Verbindung" gibt, die aber "stenochrysis" genannt werden. "tutti" ist nun also zu "stenochrysis" geworden, aber genitalmorphologisch haben diese Falter immer noch eine große Ähnlichkeit mit "chrysitis". Außerdem variiert die Flügelzeichnung. Anhand äußerer und genitalmorphologischer Kennzeichen kann man die beiden mutmaßlichen Arten also nicht unterscheiden. Die Verwirrung ist groß! Eigentlich müsste ich diesen Falter als "Diachrysia-chrysitis-Komplex" bezeichnen. Nur eine genaue DNA-Untersuchung könnte das Rätsel lösen. Aber sind es dann wirklich zwei Arten? Oder doch eine Art in der Phase der Aufspaltung?
Verwirrt entlässt euch
Carsten

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Dossier Nachtfalter
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Exif

APN Canon EOS 60D
Objectif Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM
Ouverture 16
Temps de pose 0.6
Focale 100.0 mm
ISO 100